Suillellus queletii?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 1.679 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von UmUlmHerum.

  • Servus beinand,


    heute im Gras unter einer alten Eiche. Erst dachte ich an H. engelii, aber da passen der Stiel und das Schnittbild ned. Könnte das S. queletii sein?

    Danke schonmal für eure Einschätzungen


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Hi,


    passt aus meiner Sicht. Kannst ja mal gerne noch den Jodtest machen, wenn du Melzer/Lugol hast.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,


    vor dem Eintüten von queletii bitte sicherheitshalber einen Blick auf den hier werfen.


    Grüße, Jürgen

    Danke für den Hinweis, Jürgen.

    Das war genau der Streitpunkt. Ich kenne C. pulverulentus nicht so massiv, stärker blauend - auch außen am Stiel - und ohne weinrote Stielbasis. Das Fehlen der roten Basis wird in FotE auch ausdrücklich aus Unterscheidungsmerkmal genannt, lt. der von Dir verlinkten Seite soll C. pulverulentus das allerdings auch können.

    Wie kann ich die beiden sicher voneinander abgrenzen?

    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Neue Bilder:

    Links mit Melzer, nach zwei Stunden. Rechts ohne, über Nacht gelegen.

    Frisch mit Melzer, vorher frisch angeschnitten


    Was meint ihr?

    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Zumindest makroskopisch Jod-positiv.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


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  • Hallo Andreas,


    das scheint dann tatsächlich auf S. queletii hinauszulaufen, wie von Stefan zuerst vorgeschlagen. Schupfnudel weist aber zurecht darauf hin, dass die makroskopische Beurteilung der Amylonreaktion mit Unsicherheiten behaftet ist.


    S. queletii hat relativ "dicke" Sporen, mit einem Längen-Breiten-Quotienten um 2,0. Falls Du ein Mikroskop zur Hand hast (oder jemanden, der eins hat), kannst Du ja noch die Sporenmaße checken. Oder falls nicht, ein Stück Röhrenschicht trocknen und aufbewahren, bis sich eine Gelegenheit zur mikroskopischen Nachprüfung ergibt.


    Grüße, Jürgen

  • S. queletii hat relativ "dicke" Sporen, mit einem Längen-Breiten-Quotienten um 2,0. Falls Du ein Mikroskop zur Hand hast (oder jemanden, der eins hat), kannst Du ja noch die Sporenmaße checken.

    danke Jürgen,

    Mikroskop hab ich, versuche grad bei den älteren einen Abwurf zu kriegen. Wenn nicht, wird es auch anders gehen.

    Ich berichte.

    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Nur noch was kurz von meiner Seite dazu. Ich hatte C. pulverulentus schon sehr oft in der Hand gehabt. Eine rote Stielbasis in der Trama hatte ich noch nie.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


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  • Hallo Stefan,


    ich kann mich daran auch nicht erinnern, aber habe - da die Art i.d.R. bestimmungstechnisch wenig Probleme bereitet - auf dieses Merkmal keinen besonderen Fokus gerichtet.


    Wichtig ist aber, dass in vielen Beschreibungen explizit die Möglichkeit einer roten Stielbasis in der Trama erwähnt ist. Besonders prägnant etwa bei Singer (1966: 44): "Fleisch tief gelb, in der Basis oft aber nicht konstant tief rot". Und bei einer Koryphäe wie Singer darf man unterstellen, dass er pulverulentus und queletii sicher unterscheiden konnte.


    Ich stimme Dir aber zu, dass das Schnittbild doch eher nach einem Suillellus als nach einem Cyanoboletus aussieht. Die etwas gealterte Schnittfläche wirkt jetzt auch nicht so, als ob die Ausgangsfarbe der Trama wirklich tief gelb war. Kann aber der Trockenheit geschuldet sein.


    Hoffen wir, dass Andreas die Sporenmaße nachliefern kann.


    Grüße, Jürgen

  • Servus beinand,

    die Sporenanalyse ergibt jetzt doch ein etwas anderes Bild.

    Sporen aus Abwurf, gemessen in Wasser:

    11-14 x 4-5

    Q = 2,6 bei 20 Messungen

    Sporenpulver inamyloid

    Damit ist’s dann wohl doch nur C. pulverulentus, allerdings mit stark rötender Stielbasis und amyloider Stieltrama.

    Die Bilder:

    In Wasser


    Anschließend in Melzer


    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Hi.


    Behalte die Stelle mal im Auge, ob da nicht noch mal junge Exemplare nachkommen, fände ich ganz interessant.

    So wirklich gefallen tut mir das irgendwie nicht für C. pulverulentus.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hallo Andreas,


    danke fürs Mikroskopieren, damit ist S. queletii aus dem Rennen.


    Ich habe mal in meinen alten pulverulentus-Daten gestöbert und bin auf folgende Kollektion gestoßen:



    So weit ist das makroskopisch gar nicht weg. Man beachte auch die vom restlichen Stiel scharf abgesetzte gelbe Zone unterhalb des Röhrenansatzes.


    Viele Grüße


    Jürgen

  • So weit ist das makroskopisch gar nicht weg.

    Danke Jürgen,

    stimmt schon, bis auf die rote Stielbasis, die mich überhaupt erst an Suillellus hat denken lassen. Und das Schnittbild in FotE war dann quasi 1:1 das Meinige. Kann vielleicht auch der hiesigen Trockenheit geschuldet sein.

    Interessant fand ich auch den Einwand von UmUlmHerum bezüglich der Porenform, ich konnte dazu aber nichts konkretes finden. Kannst du dazu was sagen? Ist das ein belastbares Merkmal?

    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    der Einwand stimmt, die unregelmäßigen, relativ weiten und am Stielansatz lamellig herausgezogenen Poren sind ein weiteres Argument für pulverulentus. Klassische Boleten haben rundliche bis wenig eckige (jung verstopfte) Poren mit einer Weite kaum über 1mm.


    Grüße, Jürgen