Wiesenpilze - so schnell kann's gehen

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.129 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,

    viel Hoffnung hab ich ich mir ja nicht gemacht. Es waren nur 7 mm Niederschlag vorgestern, aber immerhin.

    Dann haben mich Karls und Sebastians großartige Wiesenpilzbeiträge allerdings animiert, auch mal nach den Wiesen hier zu sehen.

    Auf der ersten kleinen Wiese - quasi einem regelmäßig rasierten Vorgarten eines Wohnhauses- sah es schon einmal nicht schlecht aus.


    1. Obwohl hier erst einmal ein betagter Pfifferlingssaftling - Hygrocybe cantharellus von einem Alligator gemeuchelt wird.


    2. Aber auch die ersten Schwarzen Erdzungen - Geoglossum umbratile leckten vorsichtig aus dem Boden.


    3. Unbestimmte gelbe Wiesenkeulen sprießen ebenfalls.


    4. Auch ein paar erste, mickrige Jungfernelleringe haben auf den Regen gelauert



    5a. Meine Lieblings-Magerwiese hielt mehr als 20 Überraschungseier bereit. Ich bin immer noch begeistert. Mehr als 20

    Hygrocybe aurantiosplendens - Glänzende Orangesaftlinge. Sonst ist die Art nur mit wenigen Exemplaren vertreten gewesen. Dieses Jahr zeigt er, was er wirklich kann. Exemplarisch drei Fotos von der orangefarbenen Pracht.


    5b.

    ++


    5c.


    6. Zerbrechliche Saftlinge - Hygrocybe ceracea gab es ganze Menge


    7. Keine Seltenheiten, aber ganz hübsch:

    Schwärzende Saftlinge - Hygrocybe conica


    8. Frische Nitratsaftlinge - Hygrocybe nitrata


    9. Geheimnisvolle Zwergenaugen, die aus dem Moos schauen.



    10. Einige Wiesenellerlinge lugten hervor.


    11. Hygrocybe coccinea - Krischrote Saftlinge in großer Zahl. die meisten noch winzig. Diese hier aber schon recht ansehnlich.


    12. Außer den gezeigten, gab es die kleinen gelblichen Wiesenhelmlinge und Galerina pumila und mehrere Entoloma-Arten. Also die Arten, die bei gutem Wetter immer auf den Wiesen wachsen.

    Das motiviert natürlich, sich die anderen nahe gelegenen Wiesen auch anzuschauen.

    Auf der dritten Wiese musste ich eine ganze Weile suchen. Aber dann sah ich kleine rote Perlen und bin guter Hoffnung, dass da übermorgen, spätestens am Sonntag auch das große Saftlingskino beginnen wird. Ich schätze mal, dass das auch Kirschrote Saftlinge werden wollen.


    13. Kleine Wiesenellerlinge gibts auch schon.


    14. Auch die letzte Wiese hat mich nicht enttäuscht. Allerdings hatte ich die ganze Zeit meine Landschaftspfleger im Blick. Hier noch oben und klein im Bild. Unten die verstoffwechselten Ergebnisse der Pflegemaßnahmen.


    15. Noch einmal hübsche gelbe Keulchen.


    16. Amianth-Körnchenschirmlinge - Cystoderma amianthinum


    17. Hygrocybe chlorophana - Gelbe Saftlinge in Massen. Die sind irgendwie kleiner als sonst.


    18. Eigentlich wollte ich ja jetzt ganz ausführlich nach dem schuppigen Dickfuß - Cortinarius pholideus schauen. Blöderweise interessierten sich die Pferde zunehmend für meine Aktivitäten. Also hab ich mich zurückgezogen.


    19. Vorher noch ein Blick auf die Cortinarien. Die zwar alt, aber immer noch einigermaßen als C. pholideus identifizierbar sind.


    20a. Nein, Karl. Für blaufärbendes Fleisch waren die Fruchtkörper wohl zu alt.


    20b.


    21. Jetzt kamen die Pferdchen - am Ende waren es 12 - wirklich nachsehen, was ich da treibe.


    22. Trotzdem noch ein Schnappschuss von anderen Schleierlingen.


    23. Dann fix drunter durch unter dem Elektrozaun , in den Wald. Unter Fichten fand ich diese schicken schwärzenden Mumien von irgendwelchen ehemals dunkelroten Täublingen.


    24. Der Pilzspürhund (PSH) wirft einen letzten Blick auf die aufdringlichen großen Pferde und träumt von den netten Landschaftspflegehengsten auf der anderen Wiese.


    25. Abschließend noch die Lieblingshengste des PSH von links nach rechts: Segundo, Carlos, Mister Ed, Trias und Schissi. Die wurden von langer Hand mit Möhrchen bestochen und so werden aus wilden Konikhengsten eben auch ganz stinknormale Pferdchen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    2 Mal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Claudia,

    da kann selbst ich fast noch neidig werden, auch wenn Dir natürlich jeder Fund von Herzen gegönnt ist.

    LG Karl

    Lass mal Karl. Das ist alles nichts gegen deine seltenen Eifel-Funde. Obwohl - meine Pferdchen sind schon besonders. ;)


    H. aurantiosplendens hattest du mir glücklicherweise letztens bei Felix Wiesenpilzkurs bestätigt. Sonst wäre ich bei den Unmengen dieser ziemlich seltenen Art jetzt wirklich unsicher geworden.


    Bei dem gelben Saftling von der letzten Wiese bin ich nicht wirklich überzeugt, dass es sich um H. chlorophana handelt. Aber eigentlich kommt zumindest makroskopisch bei der trockenen Art kein anderer infrage. Am Mikroskop kann ich blöderweise gerade nicht messen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Servus Claudia,


    danke für den Bericht, das macht mir ja doch nochmal Hoffnung. Wegen der anhaltenden Trockenheit hab ich's schon fast ein wenig aufgegeben für die Saison, aber vielleicht sollte ich heute doch mal eine kurze Runde drehen. Zumindest Tau hatten wir ja reichlich, die Böden wirken eigentlich ausreichend feucht und ordentlichen Morgennebel und die eine oder andere Wolke haben wir die letzten Tage auch gehabt.



    Auf deine aurantiosplendens bin ich immer wieder neidisch, die steht inzwischen schon ziemlich an der Spitze meiner Wiesen-Wunschliste, hat sich aber bis heute immer gut genug vor mir versteckt.


    Liebe Grüße

  • Servus Claudia,


    danke für den Bericht, das macht mir ja doch nochmal Hoffnung. Wegen der anhaltenden Trockenheit hab ich's schon fast ein wenig aufgegeben für die Saison, aber vielleicht sollte ich heute doch mal eine kurze Runde drehen. Zumindest Tau hatten wir ja reichlich, die Böden wirken eigentlich ausreichend feucht und ordentlichen Morgennebel und die eine oder andere Wolke haben wir die letzten Tage auch gehabt.

    Moin Florian,

    ich bin ziemlich optimistisch, dass der Tau in den jetzt längeren Nächten zumindest die kleineren Pilze noch sprießen lässt.

    Nach dem Regen vor drei Tagen hier scheint sich auch bei den Großpilzen etwas zu tun.


    Auf deine aurantiosplendens bin ich immer wieder neidisch, die steht inzwischen schon ziemlich an der Spitze meiner Wiesen-Wunschliste, hat sich aber bis heute immer gut genug vor mir versteckt.

    Da musst du jetzt sofort ins Thüringische Schiefergebirge kommen. Besser kann's nicht werden ==Gnolm13.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Die wurden von langer Hand mit Möhrchen bestochen und so werden aus wilden Konikhengsten eben auch ganz stinknormale Pferdchen.

    Liebe Claudia, was muß ich da lesen!?

    Die Koniks sollen doch Landschaftspflege betreiben und sich nicht mit Möhrchen zum Streicheln bestechen lassen! g:(

    Wenn Du da was zufütterst, dann wird auch nicht auf ihren Hinterlassenschaften Poronia punctata wachsen wollen.


    LG Ulla

  • Liebe Ulla, mach dir keine Sorgen, das weiß ich doch! Daher bekommen die 12 Pferde auf der Magerwiese auch nichts. Denen gehe ich aus dem Wege

    1. wegen der Einträge, die fatal wären und 2. weil ich nicht will, dass sie mir auf den Pelz rücken, wenn ich Pilze untersuche und fotografiere. Die Tochter meiner Freundin wurde vor kurzem in einer scheinbar ganz entspannten Situation auf der Koppel von einem Reitpferd schwer verletzt. Mir ist wohler, wenn die 12 Tiere auf Abstand sind. Die haben eine riesige Fläche, wesentlich mehr als 10 ha. Sie erstreckt sich bis ganz hoch oben auf den Berg. Hier mal ein Frühlingsbild von oben noch ohne die Landschaftspfleger.




    Oft sehe ich sie tagelang gar nicht. Ich wohne gegenüber von dem Teil der Wiese, wo die meisten Saftlinge sind. Guck mal, so sieht das aus, wenn sie da sind. Dann gehe ich gar nicht erst los auf die Saftlingswiese. Wenn du den Text oben noch einmal genau liest, wirst du feststellen, dass ich vor diesen Pferden geflüchtet bin🥴.


    Meine fünf Jungs stehen auf einer fetten, teilweise krautigen Wiese mit breiten Gräsern, an einigen Stellen sind sogar Brennnesseln. Sie bekommen kleine ganzen Möhren sondern nur jeweils ein paar Scheibchen von einer Möhre, wenn ich vorbei gehe.


    Du siehst schon an der Farbe der Gräser, dass das ein anderes Habitat ist. Aber du bringst mich auf eine Idee. Ich werde im Winter tatsächlich ein bisschen Pferdekacke von der Magerwiese einsammeln und vielleicht hab ich ja Glück, dass ich was Schickes drauf finde. Auf Poronia punctata wage ich nicht zu hoffen.


    .

    Lieben Gruß


    Claudia


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