Magerwiese - Flechten, Boviste

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • 'nabend allerseits,


    heute war ich mal kurz einen sehr mageren Standort besuchen, also in kleineren Fragmenten sehr mager, da wechseln sich Hügel, von denen wenigstens einer in der Geokarte als Esker geführt wird, mit Bruchwald und nassen Carex-Beständen ab. Und die entsprechenden Übergänge dazwischen. Teils vielleicht auch Binnendüne. Also jedenfalls irgendwas Glaziales mit viel Sand.


    Mit Pilzen sah es aber eher dünn aus. Also jedenfalls in den Wiesenhabitaten. Und die im Wald habe ich großzügig ignoriert. Die Boviste könnten vielleicht interessant sein.


    0)

    Magerwiese

    Schwarzerlenbruch

    1) Peltigeras im Kollektiv, P. canina und P. rufescens


    auffällig behaarte Adern, was aber wohl trotzdem zu canina gehört

    2) diverse Cladonien

    3) ein Pilz, kann theoretisch auch ein Symbiosepilz sein, da am Waldrand (Fichte, Kiefer, Birke, Eiche), keine Ahnung, war ein Einzelstück. Auffällig die orangen Lamellen

    4) ein Bovist mit Wurzel, hatten wir glaub ich erst kürzlich im Forum?

    5) noch ein Bovist

    6) noch ein Pilz, am Moos wachsend, auch das ein Einzelstück

    7) irgend ein Ellerling oder so mit sehr charakteristischem Geruch, wo mir aber nicht eingefallen ist wonach. Dann noch die üblichen weißen Jungfern-Ellerlinge, schwärzende Saftlinge, einige Trichterlinge und Helmlinge in magerer Hanglage.

    8) das Nachbargrundstück wird seit ein paar Jahren vom Staat gepachtet, wiewohl bloß Sand, da werden EU-Subventionen angebaut. Die Parasole kommen immer noch trotz Pflügen.

    LG, Bernd

  • Hallo, zur Nr. 3 habe ich noch ein Schnitt, bei Kunstlicht, aber nach einigen Versuchen mit dem Weißabgleich trifft dieses Foto die Farben ganz gut.


    Danke beli für die Rickenella fibula, die hatte ich schon öfters und war mir auch ziemlich sicher, dass ich die schon gesehen habe.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    hat der Bovist "Wurzeln" oder vielleicht einen Stiel?

    Das Objekt ist ein bisschen zu stark mit Sand verschmutzt, als das man es auf dem Foto gut erkennen könnte.


    LG, Martin

  • Hallo Martin,


    ein Stiel ist das nicht (Tulostoma hätte ich am ehesten hier erwartet, aber noch nie gefunden, nirgends).


    Das ist schon wurzelartig und läuft wohl auf eine der Arten hinaus, die kürzlich hier (Wer kennt Bovista furfuracea) erörtert wurden. Also Bovista pusilla/furfuracea/limosa, Bovistella radicata eher nicht. Da ich aber ohnehin keinen Beleg mitgenommen habe ... Womit B. cf. pusilla agg. bleibt.



    LG, Bernd

  • Hallo allerseits,


    weil Corne gerade aus Schneeberg das Goldblatt gepostet hat - könnte meine Nr. 3 aus dem Eingangsthread und aus Post #3 nicht auch ein Goldblatt sein? Das wäre zwar außerhalb des bekannten Verbreitungsgebiets (für Polen kann man die Karte hier einsehen https://ffgp.botany.pl/pdf-120…t%20distribution%20of.pdf) aber nicht weit. Die gängigen Biotopbeschreibungen scheinen durchaus zu passen.


    Ob es Querlamellen gibt, habe ich leider nicht geprüft, so stark wie im Profil (Phylloporus pelletieri = Goldblatt) sind die jedenfalls nicht, das wäre auf dem Schnittbild zu sehen.


    LG, Bernd

  • Ahoj, Bernd,


    Goldblätter sind das leider auf keinen Fall.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Bernd,


    Nein, das ist definitiv kein Goldblatt. Die Goldblätter sehen von oben aus wie Herbstrotfüsse. Man sieht am ganzen Habitus die Verwandschaft zu den Röhrlingen. Die Lammellen sind deutlich chromgelb bis zitronengelb.


    Gruss, Corne

  • 'nabend allerseits,


    der Pilz Nr. 3 liegt immer noch auf meinem Schreibtisch und heute habe ich ein Schnipsel vom Hutrand unters Glas gepackt. Sporen sind jede Menge zu sehen, sonst finde ich aber nichts an zu deutenden Strukturen. Die Sporen sind sehr klein, so 7...8 * 4...5 µm, feinwarzig, mit leicht seitwärts gerichtetem Keimporus. Die Vermessung erfolgte relativ zum Durchmesser des Gesichtsfelds, der per Objektmikrometer in der höchsten Vergrößerung bei 170 µm liegt. Hilft das jetzt irgendwie weiter?

    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    feinwarzig, mit leicht seitwärts gerichtetem Keimporus.

    Das was bei diesen Sporen leicht seitwärts gerichtet ist, ist der Appendix. Ein Keimporus wäre gegenüber, eine Stelle mit dünnerer Sprorenwand.


    Hilft das jetzt irgendwie weiter?

    ... deutet auf eine Telamonie hin. An dieser Stelle würde ich aufgeben...


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, vielen Dank,

    ... deutet auf eine Telamonie hin. An dieser Stelle würde ich aufgeben ...

    das hilft weiter, wenn man sich nicht verrennen muss an Stellen wo es auch für Erfahrene nicht weitergeht. In den nächsten Tagen werde ich sicher noch öfter Anfängerfragen zur Pilzmikroskopie stellen.


    Mit Keimporus meinte ich das hier, die hier nach unten zeigende Öffnung der Amphore


    LG, Bernd

  • Servus Bernd,

    genau das ist das was man als Apikulus bezeichnet, wie Wolfgang es bereits gesagt hat.

    Das ist die Stelle an der die Spore an der Basidie/ Sterigme befestigt war.

    Der Keimporus ist eine Dünnere Stelle auf der gegenüberliegenden Seite .

    Grüße

    Felli