Glänzender Orangesaftling - Hygrocybe aurantiosplendens

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.658 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,


    da ich heute mehr als 40 dieser leuchtend orangefarbenen Fruchtkörper auf einer ca. 400 Quadratmeter kleinen Wiese gefunden habe und die Art nicht so häufig ist, will ich ein paar Fotos zeigen.


    Vorab ein paar Eckdaten zum Pilz.

    Hut: Der Glänzende Orangesaftling zählt mit 3-7 cm Hutdurchmesser zu den größeren seiner Gattung. Der Hut ist hygrophan, jung leuchtend orange gefärbt und blasst später (manchmal streifig) aus über gelborange nach hellgelb.

    Junge Fruchtkörper sind länglich eiförmig. Aufgeschirmt besitzen sie mittig einen Buckel. Die Hutoberfläche ist glatt und glänzend. In feuchtem Zustand schmierig.

    Die Lamellen sind ziemlich weit stehend, untermischt, jung hellgelb, später ins ocker-orange verfärbend

    Der Stiel ist kräftig 6-8 cm, lang und ist 1 -´1,6 cm dick. Gelb, teils rot überfasert, hohl, längsfaserig.

    Das Fruchtfleisch ist gelb, geruchlos

    Geschmack mild

    Geruch neutral


    Standort kleine Magerwiese innerhalb der Ortschaft, seit vielenJahrzehnten 1-2 mal jährlich gemäht, saurer Boden



    Und hier eine kleine Auswahl der schönen Pilze. Sie standen in großen Nestern zusammen



    Hier gut erkennbar die länglich eiförmige Gestalt der jungen Fruchtkörper




    Das Ausblassen und die Hygrophanität sind von jung zu alt gut erkennbar. Auch dass ziemlich große Fruchtkörper gebildet werden können.


    Große, ältere Exemplare besitzen keine Orangetöne mehr.


    Aufgrund desfehlenden Niederschlags reißen auch junge Fruchtkörper schon ein.


    So könnte ich noch stundenlang mit Fotos weitermachen. Aber ich lass das jetzt dabei.


    Ich habe diesmal keine Fruchtkörper entnommen. Die Art hat mir Karl im vorletzten Herbst sicher bestimmt. Das sind Exemplare vom vorletzten Jahr. Die Anastomosen sind gut erkennbar, so wie auch die angehefteten bauchigen Lamellen.


    Na gut, zwei Bilder gibts noch ==Gnolm13


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Claudia,


    irgendwann platze ich bei deinen Funden noch vor Neid. Ich bin schon ganz grün im Gesicht. Damit mir nichts passiert schalte ich meinen Laptop ab morgen nicht mehr an. Ich gratuliere Dir trotzdem zum tollen Fund.


    VG Jörg

  • Damit mir nichts passiert schalte ich meinen Laptop ab morgen nicht mehr an.

    Ich glaub dir kein Wort😆.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hiobsbotschaft! Sämtliche Orangesaftlinge fielen gestern den Aktivitäten der Bauhof-Arbeiter zum Opfer. "Meine" kleine Magerwiese wurde kurz geschoren mit der Motorsense. Den Grünschnitt haben die Arbeiter weggeräumt, immerhin. Ich habe die Arbeiter zufällig dabei getroffen und mich bedankt, dass sie Wiese pflegen. Sie haben schließlich nur getan, was ihnen aufgetragen wurde. Dass da seltene Pilze wuchsen, war ihnen gar nicht aufgefallen. Die Fotos der Saftlinge auf meinem Handy fanden sie ganz interessant und meinen Vorschlag, im nächsten Jahr nur einmal im Juli zu mähen, fanden sie sehr gut. Miteinander reden hilft ja manchmal.

    Mal sehen, ob in diesem Herbst noch ein paar Saftlinge nachwachsen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    ich kann da schon mit Dir mitfühlen. Als ich zusammen mit Corne vor zwei Jahren Cuphophyllus flavibes fanden war der Rasenmäher auf der Wiese sogar schon unterwegs.

    Miteinander reden hilft ja manchmal.

    Das hat zumindest bei mir im "Neidpark" schon geklappt. Sie haben gewartet bis ich alles eingesammelt hatte.


    VG Jörg

  • Oh was für schöne Funde. Mein Saftlingsparadies war zwei Tage später übrigens auch kahlgeschoren. Die komplette Vielfalt abgemäht. Gehe bestimmt die Tage nochmal schauen.


    H. aurantiosplendens habe ich noch nicht finden können. Toll.


    LG Sebastian

  • Hallo Ihr Saftlingsfreunde, hier kommen die Fotos von Tag 2 nach dem Gemetzel.


    ==Gnolm6

    1. die rasierte Wiese mit einem einzigen noch intakten Fruchtkörper von H. aurantiospendens


    2. Saftlingsleichenfragmente


    3. Saftlingsstielfragmente


    Mal sehen wie das jetzt weitergeht. Morgen soll es ja endlich regnen. Der September war ziemlich trocken, der Oktober bis jetzt leider auch.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia

    Möglicherweise ist die Mäherei (mit Abführen des Schnittguts) ja gerade das Erfolgsrezept für einen schön mageren Standort mit seltenen Pilzen! Aber ja, schön anzusehen ist das Resultat nicht... Dein Vorschlag von nur einmal Mähen wäre für die restliche Biodiversität (Insekten, Absamen) sicher auch förderlich - oder noch besser gestaffelt; immer nur ein Teil der Wiese je ein Mal. Letzteres überfordert die Planung der Unterhaltsarbeiten leider oft (wie ich aus eigener Erfahrung bei einem Stadtgrün-Betrieb weiss).

    LG A

  • Da muss ich Austernseitling, denke mal, zustimmen.


    Würde die Wiese bspw. gar nicht gemäht werden. Würde das Gras sehr hoch wachsen, bzw. der Standort verbuschen.


    Das wäre wohl nicht so gut für die Saftlinge. Welche ja eher so auf dem Rasen wachsen.


    Macht aber natürlich arbeits-ergonomisch schon Sinn. Weil wenn man gleich schonmal dabei ist. Dann kann man auch die ganze Wiese abmähen.


    Aber wo ich das gesagt habe mit dem Saftling, welchen ich einmal gesehen habe:


    Wenn ich es mir so recht überlege. Sehe ich jeden Tag haufenweise Saftlinge. Wieso mäht die eig. nicht jemand mal ab und verteilt sie als Mulch auf der Wiese??? :cool:

  • Hallo Claudia

    Möglicherweise ist die Mäherei (mit Abführen des Schnittguts) ja gerade das Erfolgsrezept für einen schön mageren Standort mit seltenen Pilzen! Aber ja, schön anzusehen ist das Resultat nicht... Dein Vorschlag von nur einmal Mähen wäre für die restliche Biodiversität (Insekten, Absamen) sicher auch förderlich - oder noch besser gestaffelt; immer nur ein Teil der Wiese je ein Mal. Letzteres überfordert die Planung der Unterhaltsarbeiten leider oft (wie ich aus eigener Erfahrung bei einem Stadtgrün-Betrieb weiss).

    LG A

    Moin Austernseitling,

    klar ist das jahrzehntelange Mähen und die Enfernung des Grünschnitts das Geheimnis der artenreichen Magerwiesen. Diese Wiese dokumentiere und beobachte ich seit ein paar Jahren und ich hatte mich letztes Jahr darum gekümmert, dass das alljährliche Mähen auch weiterhin stattfindet, nachdem die ehemalige Pächterin aus Altersgründen nicht mehr die Kraft dazu hatte und das Grundstück an die Gemeinde zurückgegeben hatte.

    Es lag nicht an einer Überforderung der Gemeinde. Die Idee war wohl "viel hilft viel". Meine Bitte an die Gemeinde war, einmal im Jahr im Juli zu mähen und die haben es einfach zu gut gemeint.

    Ich glaube, dass die Gemeindearbeiter ganz zufrieden sind, wenn sie nur noch einmal im Jahr mähen müssen. Tja. Leider hat der Frost nun die letzten nachgewachsenen Fruchtkörper zerstört. Ich fand noch einige etwas ramponierte gelbe Korallen, denen ich nicht einmal einen Namen geben kann, weil mein Mikroskop zur Reparatur ist.




    Lieben Gruß


    Claudia


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