Russula cuprea

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Liebe Täublingsfreunde

    Am 09 August fand ich unter Buche/Hainbuche einen ockerlichen Täubling mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte


    Vier Tage später an der gleichen Stelle dann ein großes Vorkommen


    Fruchtkörper stark ausblassend


    SPP IVd bis IVe, Geschmack scharf, Guajakreaktion rasch positiv, FeSO4 blassrosa, Dermatozystiden sehr variabel in der Größe, Haare spitz zulaufend, Sporen isoliert stachelig
    Bei allen gelben Dottersporen mit scharfem Geschmack blieb immer ein Fragezeichen und ich legte den Pilz vorerst als Russula sp. ab

    Vorgestern an gleicher Stelle dann eine weitere Kollektion


    Merkmale identisch mit der Kollektion von August:

    SPP IVd bis IVe, Geschmachmack in Lamellen und Stielfleisch scharf, Guajakreaktion rasch positiv +++, FeSO4 blassrosa

    Sporen breit elliptisch mit isolierrten Stacheln


    Größe: 7,9 - 9,3 - 10,7 x 6,3 - 7,3 - 8,3 µm


    Haare der Hutdeckschicht


    Dermatozystiden variabel in Form und Größe, bis 13 mµ breit



    Dann öffnete mir Felix Hampe die Augen: Was hast Du gegen R. cuprea, ich sehe deutliche Divertikel
    Die waren in meine Augen so spärlich, dass ich ihnen keine Bedeutung beigemessen hatte, also nochmal hin



    Von einem ganz jungen, kleinen Fruchtkörper untersuchte ich erneut die Huthaut und wurde reichlich fündig


    Damit war die Bestimmung als Russula cuprea abgesichert. Gelbgrüne Formen von R. cuprea wurden früher als R. urens abgetrennt,
    was aber wohl genetisch nicht haltbar ist.

    Das passende Ende bilden dann im Laub versteckte, gefärbte Fruchtkörper, die weniger als einen Meter entfernt standen.
    Chemie, Geschmack und Mikros identisch. Manche Täublinge hat der Teufel geschaffen ;)


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    sehr schöner Fund, Gratulation.


    Ha, am 15. August fand ich auch meine erste R. cuprea im fast gleichen Gewand in gelb-grüen mit ein wenig braunem Fleck zwischen zwei Eichen.

    Allerdings hatte ich wohl mehr Glück als du und die Divertikel waren gut sichtbar. Diesen Pilz werde ich später auch mal zeigen wenn er komplett mikroskopiert ist.


    Darf ich dich fragen, wie denn der Schärfegrad bei deinem Pilz war? Da war ich mit "schwach, doch deutlich schärflich" ein wenig enttäuscht von meinem Pilz, hätte ihn mir beissender vorgestellt? Die Guajak-Reaktion war bei mir auf dem Stiel und den Lamellen NULL, aber nach der Tabelle wohl auch möglich.


    Wunderbar, danke


    claus

  • Hallo Claus,

    das mit der Guajakreaktion ist interessant. Heute bei einem ganz frischen gelben Frk. und bei den dunklen jeweils +++. Bei nahezu weiß ausgeblassten sehr trockenen Fruchtkörpern hatte ich vorgestern keine Reaktion innerhalb von 10 sek.
    Die Schärfe tritt verzögert auf und man muss schon etwas länger drauf rumkauen. Dann wird es aber sehr deutlich scharf, wenn auch nicht brennend.

    LG Karl