Lepista flaccida freigeben oder nicht

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 896 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,

    wird Lepista flaccida zum verzehr frei gegeben oder her nicht? Und wenn ja, unter welche bedingungen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,


    vor 10 Jahren habe ich über meine Erfahrungen mit dem "Fuchsigen" hier gesprochen.

    Zur Freigabe habe ich mich vor allen in #15 und #29 geäußert.

    Daran hat sich bis heute nichts geändert.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    danke dir für den Link, also wenn ich das richtig verstehe, freigeben ja aber mit den Hinweis auf Magen probleme bei grössere Mengen und in einzelnen Fälle allergische Reaktionen.

    Nicht zu vergessen den Muscarin-Syndrom ähnlichen simpomatik Geschichte, bei der Prüfung kann man das aber auch als "nein, wird nicht freigegeben" beantworten oder irre ich mich da, immerhin gibt es genug Grunde dafür und der Pilz ist auch nicht in die Positiv Liste der DGFM.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario.

    also wenn ich das richtig verstehe, freigeben ja aber mit den Hinweis auf Magen probleme bei grössere Mengen und in einzelnen Fälle allergische Reaktionen.

    Das würde ich in etwa so halten. Allerdings habe ich in fast 40-jähriger Beratertätigkeit die Pilze nur extrem wenige Male vorgelegt bekommen. Etwa einmal aller 10 Jahre.

    Nicht zu vergessen den Muscarin-Syndrom ähnlichen simpomatik Geschichte

    Darauf kann man natürlich hinweisen, wobei ich nicht so recht daran glaube.

    bei der Prüfung kann man das aber auch als "nein, wird nicht freigegeben" beantworten

    Möglich, dass diese Antwort auch gilt. Ich würde den Pilz allerdings mit Einschränkungen, wie oben erwähnt, freigeben.

    Auf jedem Fall handelt es sich um keinen Giftpilz!


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo

    Also auf der Positivliste für Speisepilze ist dieser nicht gelistet.

    Jedoch auf der Liste der Pilze mit uneinheitlich beurteilten Speisewert.

    Quelle DGfM


    Wir geben den nicht mehr frei in der Schweiz, aufgrund des Verwechslungspartner ->

    Parfümierte Trichterling (Paralepistopsis amoenolens)

    BG Andy

  • Wir geben den nicht mehr frei in der Schweiz, aufgrund des Verwechslungspartner ->

    Parfümierte Trichterling (Paralepistopsis amoenolens)

    Hallo Andy,


    die Pilze sehen sich schon sehr ähnlich, wobei wenn man danach geht sollte man auch Stockschwämmchen nicht mehr frei geben wegen der Verwechslung Gefahr. Andererseits kann man auf L. flaccida als genießbarer Pilz tatsächlich verzichte.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Lieber Andy


    Hast du Paralepistopsis amoenolens schon einmal finden können?


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Corinne

    Nein, bis jetzt wurden erst 5 Funde bei uns kartiert. BG Andy

  • Hallo zusammen


    Der Parfürmierte Trichterling befindet sich massiv in Ausbreitung. Im Moment noch sehr regional, aber das kann sich schnell ändern.

    In den letzten zwei Jahren habe ich ihn zweimal gefunden, einmal passenderweise direkt neben einem Picknickplatz wo viele Schulklassen Rast machen.

    Dieses Jahr hat mein Verein bei einem Ausflug etwa 100 Exemplare an verschiedenen Stellen gefunden.


    Das Problem ist, dass ihn kaum jemand wirklich kennt, bei Pilzkursen sieht man ihn auch nie. Wenn man ihn einmal in der Hand und unter der Nase hatte, kann man ihn nicht mehr verwechseln.

    Aber bis dahin ist es schon recht kritisch. Das ist der Unterscheid zu Stockschwämmchen/Gifthäubling: Die beiden hatte jeder schon x-mal in der Hand, die Unterschiede werden einem eingebleut. Beim Parfürmierten Trichterling kann selbst ein erfahrener Pilzkenner durchaus einen Fehler machen, weil er aus eigener Erfahrung nicht so genau weiss woran er ihn erkennt.


    Nächstes Jahr machen wir nochmal einen Artikel in der SZP zum Thema, mit mehreren Fotos, denn er ist auch makroskopisch recht variabel.

    Im neuen Buch von Winkler&Keller ist er ebenfalls beschrieben und abgebildet.


    Pilzportrait ist übrigens auch im Forum vorhanden: Paralepistopsis amoenolens = Clitocybe amoenolens = Parfürmierter Trichterling


    Gruss Raphael

  • Hallo zusammen,

    im Zweifel lieber nicht freigeben. Es ist besser, einen Pilz zu wenig freizugeben als einen zuviel. In einer Prüfung darf man mMn bei diesem Pilz ruhig sagen: ich kenne den nicht genau genug, daher gebe ich ihn nicht frei. Jeder Prüfer wird das verstehen. Ein Sahnehäubchen wäre, wenn man auf diesen amoenolens hinweisen würde und dann noch der Begriff Acromelalga-Syndrom fällt.

    In der Praxis dann hm! So gut schmeckt Paralepista flaccida auch nicht (leicht bitterlich), dass man da groß was verpassen würde, das würde ich den Anfragenden so sagen, dann winken die schon von selber ab.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!