Keule oder Keulchen?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 566 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mik.

  • Ich habe einen einzelnen keulenförmigen Pilz im Buchenmischwald im Frankenjura gefunden, der mir Rätsel aufgibt. Herkuleskeulen gabs in demselben Wald auch reichlich, aber die waren deutlich größer, standen immer in Gruppen zusammen, und waren vor allem nie verzweigt. Die Keule, die auf dem Bild unten zu sehen ist, war dagegen nur ca. 5cm hoch und eben verzweigt. Ist das vielleicht ein Pustelkeulchen (Trichoderma), die scheinen sich gerne mal zu verzweigen? Oder doch eher eine der kleineren Clavariadelphus-Arten, also z.B. die Sibirische Herkuleskeule (C. sachalinensis) oder die Zungenkeule (C. ligula)? Leider habe ich nur das eine Bild, nicht mal ein Schnittbild. Kann mir jemand trotzdem vielleicht ein bisschen weiterhelfen? Danke!

  • Hallo mik,


    mein erster Gedanke wäre da auch Trichoderma leucopus. Wuchsen dort dottergelbe Spatelinge in der Nähe? Hast du dir die Oberfläche des Fruchtkörpers mit der Lupe angeschaut? Waren dort kleine Pünktchen erkennbar (Ostiolen der einzelnen Perithecien)?


    Björn

  • Hallo miteinander!


    Bei der Trichoderma sollte man einen "Kopfteil" sehen. Mich erinnert die Farbe + Oberfläche(nstruktur) + Form schon sehr an eine der Clavariadelphus-Keulen. Die Sibirische kenne ich zwar nicht persönlich, aber auf Web-Bildern ist sie relativ klein und kann sich offenbar verzweigen. Und was natürlich auch immer sein kann, ist ein Befall, meist sind es Viren, die einen Frk. komplett verändern können – das Hymenophor verschwindet da oft als erstes. Aber mein Favorit bleibt eine der Herkuleskeulen... LG – Rika


    Gute Nacht – Rika

  • Spathularia flavidaHallo,


    der Fund erinnert mich stark an Trichoderma alutaceum



    Dort standen übrigens auch viele Exemplare von Spathularia flavida herum.


    VG Jörg

  • Vielen Dank für die Kommentare! Dottergelbe Spatelinge habe ich dort nicht gefunden, die sind ja doch recht auffällig und daher schwer zu übersehen. Eine Lupe hatte ich leider nicht dabei, nach den "Pünktchen" (Ostiolen) auf der Oberfläche habe ich auf dem Foto Ausschau gehalten. "Mein" Pilz hat ganz vereinzelte, recht auffällige dunkle Pünktchen, vielleicht 2-3 pro Quadratzentimeter, ähnlich wie auch auf einigen Bildern z.B. auf 123Pilzsuche zu sehen. Aber die Ostiolen sollten doch viel dichter auf der ganzen Oberfläche verteilt sein, richtig? Daher hab ich mal einen Ausschnitt des Fotos vergrößert:

    Eine pünktchenartige Struktur lässt sich da, vor allem in der unteren Bildhälfte, mit ein bisschen gutem Willen erkennen, oder? Sollten die Ostiolen so in der Art aussehen?


    Vom Gesamteindruck erscheinen mir Trichoderma alutaceum oder Trichoderma leucopus am ähnlichsten. Aber klar, wenn, wie Rika schreibt, Virenbefall o.ä. das Erscheinungsbild massiv verändern, dann bin ich mit meinem laienhaften makroskopischen Bestimmungsversuch ohnehin aufgeschmissen. Danke auf jeden Fall erstmal!