Täubling unter Rotbuche

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.942 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von larchbolete.

  • Diese Täublinge wuchsen unter einer älteren Rotbuche. Die Farbe kam mir ungewohnt vor - im Freiland hatten die bräunlich-grauen Hüte auch einen leichten Violetton, den man aber auf den Fotos nicht sieht. Geschmack mild, Geruch unbedeutend; Spp IIa.

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo, sorry für die "Störung", ohne eine Antwort auf Deine Frage zu haben. Aber könntest Du mir evtl mitteilen, woher man diese Farbbestimmungspapierunterlagen herbekommt und wie diese genau heissen?

    Weil selber ausdrucken macht denke ich keinen Sinn wegen Farbunterschieden bei Tinten-/Laserdruckern je nach Tonerstand etc.?

    Gerne auch per PN.


    Danke Dir.


    Gruß, Horst

  • Hallo Horst,


    Nachdem sich anscheinend noch niemand der Experten um deine Frage gekümmert hat, versuche ich mich mal daran ;) :


    Ich denke, die gezeigte Tafel stammt aus Helga Marxmüllers "Russularum Icones".


    Das sind Farbtafeln, die speziell für den Vergleich mit Sporenabwürfen entwickelt wurden.

    Davon gibt es verschiedene "Systeme" - Normalerweise nimmt man bei Täublingen die von Romagnesi eingeführte (die von Helga Marxmüller ist so eine).


    Hier gibt's einen Thread dazu: Russula, welche Romagnesi Farbtafel?


    Russularum Icones ist vergriffen, es gibt aber eine erschwingliche digitale Ausgabe auf CD. Dieser CD liegt die Tafel auf Karton bei.


    Es gibt noch andere Tafeln, zB. auch in Kibby, "The genus russula in Britain", die aber dann in der Regel aber auch mit der von Romagnesi in Beziehung gesetzt werden (Kibby unterscheided bspw. Farben "A" bis "H", und gibt dazu an, dass "seine" Farben "A" - "B" den Farben Ia bis IIa von Romagnesi, die Farben "C" bis "E" den Farben IIb bis IIIb von Romagnesi usw. entsprechen).


    Ich persönliche finde diese Tafeln und ihre Geschichte auch spannend - immerhin werden die feinen Farbnuancen in den Sporenabwürfen nur bei den Täublingen zur Bestimmung herangezogen, und das finde ich einigermaßen merkwürdig.

    Wer ist dafür verantwortlich?

    Romagnesi war wohl nicht der erste, der solche Sporentafeln verwendet hat - das älteste Werk, dass ich kenne, das mit Farbtafeln arbeitet, ist die "Russula-Monografie" von Schäffer (1952) ist ebenfalls schon eine beigelegt, die (so lese ich das) wiederum einem älteren Werk "Russulas" von R. Crawshay entnommen wurde. Wäre spannend, dazu mal etwas mehr zu erfahren. Sprengt aber vermutlich mal wieder diesen Thread ;)


    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo zusammen,


    genau richtig vermutet: Die Farbtafel stammt aus Helga Marxmüllers "Russularum Icones" (CD-Ausgabe, mit beiliegender Tafel).

    Die Farbwiedergabe der feinen Tönungsunterschiede bleibt aber schwierig - ich finde, dass bei meinem Exemplar manche Nachbarstufen optisch nicht zu unterscheiden sind, während manchmal die gleiche Stufe links etwas anders aussieht als rechts (es sind zwei Farbreihen dargestellt).

    In der Fotowiedergabe wirkt es dann oft wieder anders (je nach Beleuchtung).

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo Jann,


    das hast du gut erkannt, dass die Augen die Farbwahrnehmung anders suggestieren wie ein Foto.

    Passiert mir auch und manchmal schwierig, wobei ich mich lieber auf meine Augen verlasse.


    Meiner Meinung nach liegt Hannes2 mit seinem Vorschlag mit der Sektion der Griseinae schon richtig, allerdings hätte ich wegen der auch braunen Hutfarbe eher zu R. parazurea tendiert. Dazu hätte aber deine Angabe Sporenpulver anstelle IIa die IIb sein müssen.


    Du siehst, da fängt das Problem mit der Interpretation der Farbtafel wieder an. Vielleicht hätte es ja auch je nach Dicke des SpP auf dem Objektträger IIb sein können? Wer weiss. Ich hätte die Sporen auch mikroskopieren müssen, ob sie nicht doch parazurea-like netzig gewesen wären.


    Ich wünsche weiterhin schöne Funde und Grüsse


    claus

  • Vielen Dank für Eure Hinweise!

    Claus: IIa oder IIb - da möchte ich mich aus den ja bereits diskutierten Gründen nicht festlegen - insofern kommt sicher auch parazurea in Frage.
    Leider scheitere ich bei den Täublingen immer wieder daran, dass ich nicht mikroskopiere (bin eigentlich eher Ornithologe und Entomologe - man möge es mir verzeihen :gzwinkern:).

    Trotzdem leide ich unter dem Syndrom, bei jedem gefundenen Täubling (und die findet man ja oft) unbedingt wissen zu wollen, welche Art es ist.

    beste Grüße!

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo nocheinmal,


    Falls jemand noch auf der Suche nach einer Sporenfarbetafel nach Romagnesi sucht:


    Gerade ist das Buch "Kosmos Handbuch Pilze" von Gminder und Karasch erschienen. Das Buch enthält uA. auch eine solche Tafel beim Täublingsschlüssel. Ich kann noch nichts Finales sagen, das Buch macht mir aber allgemein einen sehr guten Eindruck, würde mich nicht wundern, wenn es für sie nächsten Jahre zum Klassiker würde...


    Viele Grüße

    Michael

  • Leider scheitere ich bei den Täublingen immer wieder daran, dass ich nicht mikroskopiere (bin eigentlich eher Ornithologe und Entomologe - man möge es mir verzeihen :gzwinkern:)...

    Trotzdem leide ich unter dem Syndrom, bei jedem gefundenen Täubling (und die findet man ja oft) unbedingt wissen zu wollen, welche Art es ist.

    Hallo Jann,

    zu verzeihen gibt es da wirklich nichts, schließlich ist das eine Sache, die du mit dir allein ausmachen musst, und es geht rein um deinen persönlichen Erkenntnisgewinn. Es ist nur ungefähr so, als wenn du sagst: ich will mich zwar waschen, aber ich will mich nicht nass machen. Oder: ich will mich zwar vegetarisch ernähren, aber ich will nicht auf mein Schnitzel verzichten.

    Dann noch etwas zu deiner Art die Sporenpulverfarbe zu erheben. Dies entspricht nicht der Täublingsbestimmungsnorm. Nach dieser müsstest du das Sporenpulver mit einer Rasierklinge zusammenschieben und das Häufchen plattdrücken und dies dann mit der Farbtafel vergleichen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dann eine andere Farbstufe herauskommt als die, die du ermittelt hast.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    danke für die ehrlichen Worte - vielleicht tritt bei mir ja auch nach und nach Besserung ein :gzwinkern:

    Nach dieser müsstest du das Sporenpulver mit einer Rasierklinge zusammenschieben und das Häufchen plattdrücken und dies dann mit der Farbtafel vergleichen.

    Genauso mache ich es auch (zusammenschieben und dann einen zweiten Objektträger auflegen) - den Tipp hatte ich hier im Forum schon mal bekommen.

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • hallo Michael,

    hast du das Buch schon geliefert bekommen? Bin sehr gespannt und freu mich drauf!

    Peter