Ist das rechtens?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.404 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hubi131.

  • Bei Bodenmais im Bayerischen Wald wurde von einem Forstmitarbeiter just eine Krause Glucke von über 13 Kilogramm geerntet. Darüber berichteten lokale Medien samt Bild des stolzen Finders und dem riesigen Fruchtkörper des Pilzes, welcher eine Rehwanne auszufüllen vermochte. Nun stellt sich die Frage, ob es überhaupt rechtens ist so viel auf einen Schlag zu sammeln, da schließlich doch lediglich maximal 2 Kilogramm pro Tag/Person entnommen werden dürfen. Freue mich über das Teilen eurer Gedanken hierzu.

    Viele Grüße, der Waldläufer.

  • Hallo Waldläufer,


    sagen wir mal so. Es war auf jeden Fall nicht wirklich klug, das Ganze noch in die Zeitung zu geben. :gzwinkern:

    Angeblich war es nicht einmal die Krause (S. crispa), sondern die Breitblättrige Glucke (S. brevipes). Diese kommt bei uns im Bayrischen Wald teils häufiger vor, als die besser schmeckende Krause Glucke.

    Natürlich ändert der minderwertigere Geschmack nichts daran, dass die hierzulande nur schwammig formulierte Höchstmenge überschritten worden ist.

    Ich frage mich ja eh, was will man mit 13 Kilo Biomasse anfangen? :gkopfkratz:


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Grüß dich, Schwammalmo!


    Ah, natürlich. Da habe ich mich vertan. Es war die Breitblättrige Glucke. Stimmt. Ist ja auch nicht stark verwunderlich, da es hier weniger Kiefernbestände hat als Fichten- und Tannenforst.

    Danke jedenfalls für deine Antwort.

    Also liege ich mit meiner Vermutung wohl richtig, dass es nicht Regelkonform dabei zugeht solch einen Pilzkörper im Ganzen zu ernten.

  • Ich frage mich ja eh, was will man mit 13 Kilo Biomasse anfangen? :gkopfkratz:


    LG Matthias

    Laut einer Pressemitteilung ist der Finder zugleich der örtliche Forstbetriebsleiter. Die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising/Weihenstephan hat dazu angemerkt, dass die Breitblättrige Glucke an den befallenen Nadelbäumen Braunfäule verursacht und der Finder mit der Ernte keinen Fehler gemacht hat. Offensichtlich ist die Breitblättrige Glucke von mehreren Personen verzehrt worden.


    Man könnte das Absammeln dieses Fruchtkörpers durchaus als Schutzmaßnahme für andere Nadelbäume betrachten. Wenn ich für ein Waldstück verantwortlich wäre, würde ich auch mehr als ein Kilogramm Hallimasch pro Tag ernten, um eine Weiterverbreitung einzudämmen. Ob der anschließende Verzehr dann noch entscheidungserheblich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.


    13,2 Kilogramm: Jürgen Völkl findet in Bodenmais einen Megapilz
    Eigentlich sollte es nur ein simpler Kontrollgang durch den Hirschensteiner Wald werden, doch dann fällt Jürgen Völkl am Fuß eines Baumes was großes
    www.idowa.de



    Beste Grüße,


    Frank

  • Bei 90% solcher Zeitungsartikel wird es einem Übel, wenn die übermäßig großen Steinpilze etc gezeigt werden, bei welchem 50% des Gewichtes auf irgendein Gewürm entfallen, und die weiss überhauchten dunkelgrünen Röhrenlappen sichtbar sind.

    Wenigstens das ist bei diesem Artikel nicht der Fall.

  • Hallo

    Rein von der Optik hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es die Breitblättrige ist...

    Gegessen hätte ich sie jedenfalls nicht, nach einmal Breitblättriger war mein Appetit lebenslang gestillt.

    Gruß Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Wenn jemand EINEN Pilz aus dem Wald mitnimmt , wird wohl keiner Klage einreichen.

    Und wo kein Kläger , da kein Richter .

    Grüße

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Waldläufer,


    das ist die oft diskutierte, alte Frage. Was schadet und was nicht. Unter dem Gesichtspunkt der Vernunft kann man wohl sagen, dass man keine 13 Kilo Glucke braucht (wie auch von keinem anderen Speisepilz - wer soll das alles essen?). Nach der rechtlichen Lage sind 13 Kilo auf jeden Fall zu viel gesammelt. Falls er PSV ist, dann ist er auf jeden Fall kein gutes Vorbild.

    Aber: nicht das Absammeln von Fruchtkörpern ist das große Problem, sondern die Zerstörung von Lebensraum, z.B. auch der massive Eintrag von Stickstoff in den Boden. Oder eben die Harvester, die den Boden verdichten......Die komplette Ernte der Äpfel eines Apfelbaumes führt auch nicht zum Aussterben. Wenn natürlich Arten durch Zerstörung von Lebensraum massiv zurück gedrängt werden, dann ist es immer eine Überlegung wert, den Pilz lieber im Wald zu lassen.


    LG, Lütte

  • Grüß euch,


    keine Ahnung wie das in Bayern geregelt ist, aber in Österreich ist es dem Grundbesitzer bzw. mit Erlaubnis des Grundbesitzers sehr wohl legal auch mehr als die Sammelmenge laut Forstgesetz zu ernten!


    Mal abgesehen davon, dass S. brevipes grauslich schmeckt und ich nicht wüsste, was man mit 13 Kilo davon anfangen sollte, seh ich das ehrlich gesagt wenig problematisch… vA ist S.b. in den Alpen alles andere als selten.


    Lg

  • Mal abgesehen davon, dass S. brevipes grauslich schmeckt und ich nicht wüsste, was man mit 13 Kilo davon anfangen sollte, seh ich das ehrlich gesagt wenig problematisch… vA ist S.b. in den Alpen alles andere als selten.


    Lg

    Dem kann ich mich nur anschließen. Die Konsistenz ist wie altes Leder und wird auch durch sehr ausgiebiges Kochen nicht besser.

    Eventuell kann man sie noch zu einer Masse pürieren oder zu Pulver verarbeiten, aber da sie keinen besonderen Geschmack hat, lohnt sich auch das nicht.

  • Bei 90% solcher Zeitungsartikel wird es einem Übel, wenn die übermäßig großen Steinpilze etc gezeigt werden, bei welchem 50% des Gewichtes auf irgendein Gewürm entfallen, und die weiss überhauchten dunkelgrünen Röhrenlappen sichtbar sind.

    Wenigstens das ist bei diesem Artikel nicht der Fall.

    Da geb ich dir recht. Der beliebteste Pilz der Deutschen ist der überständige Steinpilz.