Illgraben 14.10.2023

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  • Hallo zusammen


    Die Trockenheit hat meine Region mal wieder fest im Griff.

    Auf der Suche nach feuchten Stellen landete ich heute in einem sandigen, schattigen, schwer zugänglichen Bruchwald.

    Das Gebiet ist eigentlich wegen Steinschlaggefahr gesperrt, weiter vorne sieht man den Felssturz der vor ein paar Jahren hier runter kam.



    Was tut man nicht alles für vier Pilze:


    1:

    Clitocybe truncicola hatte ich neulich schon. Als ich die letzten Exemplare entnahm, sah ich dass sie an vergrabenen Holzresten wuchsen.

    Da war der Fall schon fast klar.


    Die kleinen, fast subglobosen Sporen bestätigten die Bestimmung sofort.


    2:

    Eine schöne Gruppe von Gyromitra infula. Es gab noch viel mehr davon.


    Es ist wohl wirklich G. infula. Die ähnlich G. ambigua hätte grössere Sporen.



    3:

    Dieser Erlenschnitzling wuchs hier zu Hunderten. Der fein schuppig-flockige Hut sagt eigentlich schon alles: Naucoria subconspera.


    Sporen moderat warzig


    Cheilozystiden recht schlank, mit langem Apex


    4:

    Einer der Erlenkremplinge. Die Dinger sind ja kaum bestimmbar. Aber mal schauen:


    Die Sporen sind klein. Zwischen den drei Arten gibt es nur minimale Unterschiede, das hilft nicht weiter.


    Auch die Zystiden sehen immer gleich aus und überschneiden sich in den Abmessungen.


    HDS nur der Vollständigkeit halber.


    Erlenkremplinge kann man am ehesten noch makroskopisch unterscheiden.

    Nach Jargeat, Moreau et al. 2016 zeichnet sich P. rubicundulus s.str. durch eine spezielle Stielfarbe aus: "weiss bis blasscreme, bald blass schwefelgelb bis gelboliv, oft stärker gelb am Apex".

    Insbesondere der intensiver gelb gefärbte Apex kommt offenbar bei keinem anderen Erlenkrempling vor.

    Am Exemplar links kann man dieses Merkmal gut erkennen, weshalb ich geneigt bin die Kollektion als Paxillus rubicundulus s.str. zu bezeichnen.

    Ob das wirklich stimmt, weiss ich vielleicht in ein paar Monaten.


    Viele Grüss

    Raphael

  • Hallo zusammen


    Zum Erlenkrempling ein Nachtrag: Es ist leider laut Sequenz nicht Paxillus rubicundulus, sondern Paxillus adelphus - die Art ist in der Region häufig.


    Gruss Raphael