Pilzsaison gerettet?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 922 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Nun ja!


    Eine große Pilzsaison wäre es gewesen, wenn die Maronenröhrlinge Ende August in den Kiefernwäldern gestanden hätten

    und das so bis Ende Oktober weiter gegangen wäre. So hatten wir in Ostbrandenburg, wie fast in der gesamten

    Osthälfte Deutschlands, bis runter in den Bayernwald, den ganzen September über Hochsommerwetter. Im gesamten

    September 2023 gab es in der Umgebung von Frankfurt/Oder keine 10 mm Niederschlag. Bis dann vor zwei Wochen die

    überraschende Wendung kam. Am 2.Oktober war ich noch baden bei 20 Grad Wassertemperatur und eine Runde mit dem SUP drehen.

    Am Feiertag dann kam die Gewitterfront mit gut 10 mm Regen und am folgenden Wochenende die richtige Schütte mit 20 mm Landregen.


    Das hatte diesmal tatsächlich ausgereicht, um das Pilzwachstum zu "entfachen". Nur ein Wochenende später (vergangenes)

    kamen die ersten Exemplare zum Vorschein. Noch dazu einige besonders willkommene Funde.



    A. muscarina mitten auf dem Weg



    Der Schwarze Korkstacheling (Phellodon niger), am Rande eines geschotterten Weges



    Auch wieder stabil an seinem Standort: Neuhoffs Giftritterling (Fachname offen)


    und auch wieder, am vermutlich einzigen Standort nördlich der Mittelgebirge:


    Tricholoma arvernense - allerdings nur mit zwei Schrumpeldingern.


    Nachdem in den vergangenen Tagen aus meteorologischer Sicht Panik verbreitet wurde, was negative Außentemperaturen

    betrifft, wurde die Prognose für unsere Region inzwischen korrigiert. Von Donnerstag bis Samstag Vormittag gibt es frostfreies

    Schmuddelwetter bei Höchsttemperaturen von 5°C. Ab Samstag Mittag gehen die Temps wieder nach oben und der Landregen lässt nach.


    Dann sollte auch die Artenvielfalt zugenommen haben. Maronen und Co. gab es zuletzt nämlich noch nicht.

    Die mögen keine Nachttemperaturen von mehr als 10°C.


    Grüßlis Ingo

  • Hallo nochmal,


    glatt eine Woche später sah das schon viel besser aus. Obwohl mittlerweile im letzten Oktoberdrittel angekommen,

    erschienen einige Arten nun explosionsartig. Die Wegränder säumten am Sonntag Unmengen von winzigen Q-Röhrlingen

    und auch die Butterpilze fruktizieren nicht zu knapp.



    Interessant fand ich, dass noch so gut wie keine (reinen) Herbstpilze am Start waren. Null Maronenröhrlinge -

    null Saftlinge - null Hallimasch und auch kein einziger Grünling.


    Sonst tümmelten sich um diese Zeit Massen von Habichtspilzen in den Revieren. Diese Kollektion war die

    einzige an diesem Wochenende.



    Dafür gab es aber überall frische Edelreizker in Reformhausqualität.



    Immerhin waren auch die gemeinen Steinpilze in überschaubaren Mengen am Start. Ich kann mich an Jahre

    erinnern, da waren die Mitte Oktober durch.



    Es gab da sogar einen Steinpilz mit Lamellen unter dem Hut. Von weitem und oben gesehen sah das Teil wie ein

    edulis aus. Der Stiel steckte tief im Moos und war genau so lang und auch so kompakt, wie das Steinpilze in Kiefernwäldern

    können. Höhe knapp 20 cm. Die Giftritterlinge können tatsächlich auch so groß werden.







    Die Verwandtschaft mit den striaten Hüten war auch am Start. Die kann man mittlerweile guten Gewissens als

    T. albobrunneum ansprechen.




    Ansonsten gibt es in unserer Region auch interessante Tiere zu besichtigen. Auf das Geschlängel hier wäre ich fast

    drauf getreten.



    Andere Tiere haben die schlechte Angewohnheit, des Nachts fürchterliches Geheul von sich zu geben. Das war

    mitunter sogar auf dem Campingplatz zu hören.

    Im Müllroser Forst ist mittlerweile halt ein komplettes Wolfsrudel heimisch - 6 bis 8 Tiere wurden gezählt.


    Die Hallimäscher werde ich am nächsten WE im Buchenwald finden. 2018 kamen die auch erst Ende Oktober.


    GR Ingo

  • Hallo Ingo,


    es scheint sich je nach Gebiet stark zu unterscheiden. In einem alles voller schönster Reizker, aber null Grünlinge, Habichtspilze oder Heideschleimfüße, obwohl ich aus den Vorjahren weiß, dass die genau dort ebenfalls vorkommen.


    Anderswo Reizker nur ganz vereinzelt, aber Grünlinge massenhaft, und kleine Vorkommen der beiden anderen Arten. Außerdem nicht nur Kuhröhrlinge, sondern sogar der rosenrote Schmierling als Begleiter, den ich hier in Brandenburg bisher noch nicht zu Gesicht bekommen habe.


    Was beide Gebiete vereinte, waren die Unmengen Butterpilze.