"Das Kosmos Handbuch – Pilze", A. Gminder, P. Karasch, 2023 – schlechte Druckqualität der Zeichnungen auf manchen Seiten bei mehreren Exemplaren

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  • Mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie sowas passieren kann.

    Sowas passiert, wenn man als kleines Team unter dem Zeitdruck des Verlags das Buch fertig machen muss.

    Servus Raphael,

    das weiß ich schon auch. Aber hast du dir den Schlüssel mal angeschaut? Ich hab versucht, irgendeine Regelmäßigkeit hinter den Fehlern zu finden - keine Chance.

    Mein Kommentar war auch nicht als Vorwurf gedacht. Es ist mir schlicht unerklärlich, außer Sabotage fällt mir da nicht wirklich was ein.

    Würde mich tatsächlich interessieren, wie das zustande gekommen ist.

    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas


    Also den Autoren oder dem Verlag eine Sabotage zu unterstellen, finde ich nicht konstruktiv und sehr grenzwertig.

    Wir reden da von zwei namhaften deutschen Mykologen mit jahrzehntelanger Erfahrung, die einen Ruf zu verlieren haben.

    Warum sollten die ihr eigenes Werk manipulieren, um sich selbst in Abseits zu schiessen?
    Oder wenn sie es nicht selbst waren: Warum sollte ein Verlag sein eigenes Buch mutwillig mit Fehlern versehen, damit den Namen "Kosmos" verschandeln die Autoren hintergehen?

    Und das alles mit dem "Ziel", dass jemand eine ohnehin nicht essbare Lepiota falsch bestimmt? Sorry aber ganz ehrlich, mit dieser Unterstellung gehst du wirklich zu weit.


    Ich habe nicht alle Schlüssel nicht im Detail studiert, weiss aber dass Nummern-Fehler in fast jedem grösseren Schlüssel vorkommen:

    Schau mal hier: Errata zu Funga Nordica und anderen Schlüsseln

    Oder hier, wo einer der Mitautoren die Inputs konstruktiv sammelt: https://forum.dgfm-ev.de/threa…5b-und-literaturhinweise/

    Damit meine ich explizit nicht inhaltliche Fehler, also nicht falsche Sporenmasse oder so. Sondern einfach Fehler in der Nummerierung des Schlüssels.

    Man könnte nun auch Kapazitäten wie Noordeloos oder Örstadius vorwerfen, dass sie ihren Schlüssel sabotiert haben. Aber warum sollten sie das tun?

    Da nach Regelmässigkeiten suchen, führt dich völlig am Ziel vorbei. Es ist einfach ein unabsichtlicher Fehler, dessen Auswirkungen nicht vorhersagbar sind, ausser dass er für den Anwender halt ärgerlich ist.


    Wie es vermutlich zustande gekommen ist, habe ich eigentlich schon erklärt (Zeitdruck, Komplexität eines Werks von fast 800 Seiten) und wiederhole es jetzt nicht nochmal.

    Man muss nicht hinter jedem menschlichen Fehler eine Sabotage oder sonstige Absicht vermuten, sonst driftet man schnell in eine Verschwörungstheorie ab.


    Jeder, der ein Buch von 800 Seiten ohne inhaltlichen Fehler schreiben kann, werfe den ersten Stein.

    Und wenn das jemand kann, möge er oder sie sich bitte in Zukunft für Lektioriatsarbeit zur Verfügung stellen und sämtliche Fehler eines solchen Werks vor Veröffentlichung ausmerzen.

    Solche Leute werden dringend gebraucht, niemand wird ein solches Angebot ablehnen.

    Ich schicke dir gerne meine nächste Publikation zum Korrekturlesen. In der letzten habe ich auch einen Fehler entdeckt: Zwei Mikrozeichnungen hatte ich mit den Buchstaben a-e beschriftet, in der Legende aber 1-5 geschrieben. Könnte das vielleicht auch eine Sabotage sein?


    Fazit: Mein Exemplar des Buchs ist drucktechnisch einwandfrei, um auf das Anfangsthema des Threas zurückzukommen.

    Ich gratulieren den Autoren zu diesem Werk. Es ist wie jedes andere Buch nicht fehlerfrei, aber insgesamt eine gelungene Leistung.

    Wenn in nächster Zeit zu den bekannten Fehlern an geeigneter Stelle Errata veröffentlicht werden, ist meines Erachtens alles in bester Ordnung.


    Gruss Raphael

  • Clavaria Servus Raphael,

    natürlich unterstelle ich das weder dem Verlag, noch den Autoren. Wie kommst du da drauf. Und vermutlich wird es auch irgendeine Erklärung geben, warum bei diesem einen Schlüssel so gut wie nichts stimmt. Aber einfach nur ein Nummernfehler ist das nicht. Bevor du da mit mir drüber diskutierst, wäre es gut, wenn du dir den besagten Schlüssel mal anschaust. Dann wirst du sicher auch nicht mehr von einem „ja mei, Nummernfehler“ sprechen, sondern dich - genau wie ich - fragen, wie so ein Chaos hat entstehen können. Ich hab dir die betreffende Seite mal eingefügt. Und ja, auch ich finde das Buch insgesamt toll.

    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas


    natürlich unterstelle ich das weder dem Verlag, noch den Autoren. Wie kommst du da drauf.

    na deshalb:

    Es ist mir schlicht unerklärlich, außer Sabotage fällt mir da nicht wirklich was ein.

    Sabotage ist per Definition eine vorsätzliche Tat mit der Absicht Schaden anzurichten, kein Versehen.

    Naja wie auch immer, vermutlich hast du es anders gemeint.


    Statt zu streiten, lass uns eine Lösung finden.


    Was besagten Schlüssel angeht: Eigentlich gibt es darin zwei Fehler:

    • Ab Ziffer 6 bis 32 sind alle um 1 verschoben. Nach meinem Verständnis ist das nur ein Fehler, der sich aber dummerweise auf 26 Ziffern aufwirkt.
      Konsequenterweise sind sowohl die Ziffern als auch die Vorgänger-Ziffern falsch.
    • An zwei Stellen sind die Vorgänger-Ziffern anderweitig falsch, was man beim normalen Schlüsseln aber meist gar nicht merkt.

    Ich denke so wäre die Nummerierung richtig, Irrtum vorbehalten:





    Ich habe jetzt nur die Ziffern kontrolliert. Inhaltliche Fehler und Seitenverweise habe ich nicht angeschaut.


    Gruss Raphael

  • Danke Raphael,


    damit kann ich was anfangen. Das schau ich mir nochmal in Ruhe an. Ich hoffe, es wird da eine Richtigstellung in irgendeiner Form geben.

    Und Sabotage, vorsätzlich ja. Kann aber natürlich auch ein unwohl gesonnener Dritter sein. Dass jemand sein eigenes Ding sabotiert, hab ich natürlich nicht gemeint.

    Heutzutage ist es übrigens im Verlagswesen oft gängige Praxis, sich das Lektorat zu sparen und die Arbeit von den Erstkäufern erledigen zu lassen. Ob das hier genauso war, oder ob der Fehler durchgerutscht ist, kann ich natürlich nicht sagen.


    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Hallo Raphael


    Danke für deinen Lösungsansatz. Habe deinen Ansatz mit Stichproben geprüft, es scheint so zu funktionieren.

    Gruss René

  • Hätte hier noch einen Fehler:


    Inhaltsverzeichnis:

    - S. 739: Clitocella (S. 306) fehlt

    Fehler bitte hier notieren:

  • Dieser Pilz beschäftigt mich nun schon seit einer Woche. Ich habe ihn in Argentinien, in San Martín de los Andes, im Garten meiner Freundin gefunden. Sie hat irgendwo Birken aufgetrieben und in ihrem Garten gepflanzt, und nun wachsen dort viele dieser Pilze.

    In dieser Stadt haben viele Familien deutsche Wurzeln, und es ist wahrscheinlich, dass diese Birken, die keine einheimische Art sind, aus Deutschland mitgebracht wurden – möglicherweise zusammen mit ihrer Mykorrhiza.

    Ich habe überall nach Informationen über diesen Pilz gesucht, und nur Ihr Foto entspricht zu 100 % meinen Funden.

    In slawischen Ländern weichen wir Lactarius resimus in drei Wassern ein, um die Bitterkeit zu entfernen, und fermentieren ihn dann mit Salz und Milchsäurebakterien. Das ist sehr schmackhaft, und dieser Pilz ähnelt dem resimus, aber er hat diese angenehme hellorange, pfirsichfarbene Tönung.

    Der Hut ist leicht filzig, wie Sie beschrieben haben, die Milch ist spärlich, aber sehr scharf. Die Bitterkeit verschwand nach dem Einweichen in Salzwasser. Der Geschmack ist absolut identisch mit unseren slawischen fermentierten Grusdi.

    Die Milch verändert ihre Farbe nicht, und das Fleisch wird beim Anschneiden nicht dunkler. Der Geruch ist angenehm – eine Mischung zwischen Lactarius deliciosa und resimus.

    Kennen Sie den genauen Namen dieses Pilzes? Ich habe das gesamte Internet durchsucht, und Ihr Foto ist das ähnlichste. Diese Pilze haben genau diesen Riss in der Mitte, sogar bei jungen Exemplaren.

  • Hallo SashaAlexandra ,


    in dem Zitat aus deinem Post von Sebastian_RLP steht ein Namensvorschlag für die Fotos, auf die du dich beziehst: Lactarius pubescens, Flaumiger Birkenmilchling.

    Ich kann dir nicht sagen, ob der von dir gefundene Pilz in Garten deiner Freundin der gleiche ist. Deine Erklärung mit dem mitgenommen Birken und dem anhaftenden Myzel klingt zuerst einmal nachvollziehbar. In der anderen Hemisphäre, weit entfernt von Mitteleuropa, kann es natürlich ähnliche Pilze geben, die hier im Pilzforum unbekannt sind. Ich bin allerdings sehr irritiert von deinen Bildern mit fertig geputzten, für den Verzehr vorbereiteten Pilzen. Du willst Pilze essen, die du nicht selber eindeutig bestimmen kannst? Von denen du eigentlich nicht weißt, was es ist? Alleine deshalb, weil du ähnliche Pilze schon mal verzehrt hast? Wow. Das nenne ich risikobereit.

    Lactarius pubescens ist übrigens giftig, auch aus den USA sind Vergiftungsfälle bekannt. Auch mit Fermentierung ist das Risiko für eine Vergiftung m.M.n. völlig inakzeptabel hoch.


    LG Michael

    Schipse (Historie im Profil): 119-15(APR '24)=104+7(Platz 6)+4(Landungswette)+3(Gnolmgeschichten)+3(lustige Sprüche)+3(schöner PhalschPhal)+3(Laudator)=127


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