Sammelthread Fehlerliste zum Buch "Das Kosmos Handbuch – Pilze", A. Gminder, P. Karasch

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 12.021 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ibex.

  • Folgendes habe ich beim Schlüsseln nach Lepista nuda (Nackter Röttelritterling) festgestellt:


    Beginnend bei den Hellsporern wird ein Teil der Gattung Lepista unter dem Schlüssel Ritterlings- und verwandte Arten S. 205 ff. aufgeschlüsselt. Hier findet sich unter S. 205.10a Lepista irina S.205.10b Lepista panaeolus und unter S.206 10c der Verweis auf weitere seltene Rötelritterlingsarten. Hähh? wo ist Lepista nuda?

    Sucht man aber Lepista nuda (bei uns ein Massenpilz) so muss man sich von Anfang an auf S. 31 für den Schlüssel der Rosasporer S. 284 ff. entscheiden. Dort wird man dann unter S.285.23a fündig -> Rötelritterlinge und -trichterlinge p.p 24 und findet schliesslich unter S.285.27 L. nuda und auch wieder den Horngrauen und Veilchenritterling.


    Für mein Verständnis ist das aber etwas verwirrend, zählte ich doch Lepista bis anhin eher zu den Hellsporern (Tricholomataceae, also Ritterlingsverwandte), als zu den klassischen Rosasporern (Pluteales). Zugegeben innerhalb Lepista sind die Sporen mal heller mal mehr "hell-"rosa. Wie auch immer in diese Stolperfalle wird vermutlich noch mancher tappen. Ich fände es weniger verwirrend, wenn sich Lepista nur auf einen Schlüssel beschränken würde. Entweder klassisch auf Hellsporer oder halt neu auf Rosasporer.


    Dieses Dilemma lässt sich im Moment lösen indem man im Schlüssel S. 206.10c einen Hinweis auf den Schlüssel auf S.285.23a macht.


    Nb. siehe auch Paralepista flaccida welchen man auch in beiden Schlüsseln findet.

  • S. 162: Bei 1 (Hygrophorus eburneus) steht: KOH auf Hut und Fleisch ohne Reaktion. Ich will mich als Anfänger nicht "zu weit aus dem Fenster lehnen", aber z. B. Ludwig gibt an, dass er sich an der Stielbasis gelblich-orange-braun verfärbt und auch in andern Quellen ist verzeichnet, dass nur an der Stielbasis eine (irgendwie orange) Verfärbung eintritt.
    Auch der Pilz, den ich am Sonntag gefunden habe und den ich für den Elfenbein-Schneckling halte, färbt sich nur an der Stielbasis mit KOH sofort orange.

  • S. 162: Bei 1 (Hygrophorus eburneus) steht: KOH auf Hut und Fleisch ohne Reaktion. Ich will mich als Anfänger nicht "zu weit aus dem Fenster lehnen", aber z. B. Ludwig gibt an, dass er sich an der Stielbasis gelblich-orange-braun verfärbt und auch in andern Quellen ist verzeichnet, dass nur an der Stielbasis eine (irgendwie orange) Verfärbung eintritt.

    Wenn eburneus als auch dessen Verwechslungsart discoxanthus am Stiel(basis)gelblich auf KOH reagieren, eignet sich dieser Test nicht zur Unterscheidung beider Arten. Anders sieht es auf der Hutoberseite aus: hier reagiert discoxanthus kräftig gelb und eburneus kaum. Eben daher ist die KOH-Gabe auf die Stielbasis schlicht nicht relevant. Man hätte sie der Vollständigkeit erwähnen können - aber wozu?

  • OK. Dann bin ich da raus. Dann will ich nichts gesagt haben. Ich hatte das auch so gelesen und war daher bei meinem Pilz auf H. eburneus gekommen, weil ich einfach dachte, dass es einen Unterschied macht, wenn er nur an der Stielbasis orange wird und nicht am Hut. "Man hätte sie der Vollständigkeit erwähnen können - aber wozu?" Evtl., weil es einen Unterschied macht, ob er an Stielbasis und Hut eine Farbreakton zeigt oder nur an der Stielbasis und man dann doch zwei Fälle unterscheiden kann?! Und vielleicht auch, um jemanden, der feststellt, dass die Stielbasis sich mit KOH verfärbt, nicht auf dei falsche Fährte zu locken?! Aber wahrscheinlich bin ich einfach nur zu blöd.

  • Eben daher ist die KOH-Gabe auf die Stielbasis schlicht nicht relevant.

    Die KOH Gabe auf dem Hut ist notwendig, wenn man daneben noch einen Hygrophorus cossus legt, der weder auf Hut noch auf der Stielbasis mit KOH reagiert.


    LG

  • So hatte ich es auch gedacht, zumal überall in anderen Publikationen die Angabe mit der Reaktion an der Stielbasis steht. Keine Ahnung, warum man das dann in dem neuen Buch nicht auch so schreiben sollte. "Man hätte sie der Vollständigkeit erwähnen können - aber wozu?" Möglicherweise, um es so zu beschreiben, wie es ist?!

  • Seite 304/2 Entoloma undatum:

    Lamellenansatz ist „aufsteigend, (breit) angewachsen“ angegeben. Sämtliche anderen mir verfügbaren Quellen geben ihn mit „herablaufend“ an, was vermutlich auch zutrifft. Sicher weiß ich es aber nicht.

  • Schlüssel Dunkelsporer 362ff. - Namensproblem

    Auf S. 364.27d wird verwiesenen auf "Dunkelbrauner Mürbling und weitere hier nicht behandelte Arten, S. 378". Auf S.378 findet man weder das Wort Dunkelbraun, noch den Deutschen Namen "Dunkelbrauner Mürbling". Wenn mit dem Dunkelbraunen Mürbling S.378.1 Psathyrella senex (Syn. P. fusca) gemeint ist, so wäre es klarer den Deutschen Namen im Schlüssel und der Artbeschreibung zu vereinheitlichen. Lösung: Im Schlüssel oder bei Artbeschreibung anpassen.

  • S 139, bei 15c steht "[...] Wuchs und V wie bei 13b [...]", was wahrscheinlich eigentlich 15b (Wandelbarer Hallimasch) meint, außer Wuchs und Verbreitung von Zwiebelfüßigem Hallimasch (15c) und Zinnoberrotem und Rostrotem Körnchenschirmling (13b) sind gleich ;)

  • Hallo zusammen,

    zum Geburtstag habe ich das lang ersehnte Buch von Gminder/Karasch geschenkt bekommen.

    Nach einer Woche kann man zwar noch keine abschließende Beurteilung abgeben.

    Aber ich habe mich in den letzten Tagen intensiv damit beschäftigt und finde es Klasse.

    Bei den von mir probierten Schlüsseln kam ich bisher immer zum Ergebnis.

    Zu den Bildern braucht man sicherlich nichts sagen, die sprechen für sich. Einfach wunderschön.

    Kurz und gut, hätte ich das Buch noch nicht, würde ich es mir gleich anschaffen.


    Viele Grüße aus München

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • In Anbetracht dessen, dass sich die Gattungsnamen fast wöchentlich ändern, würde ich dem nicht zuviel Bedeutung beimessen.


    Grüße Harald

    Hallo Zusammen,

    nochmals herzlichen Dank an alle, die hier wertvolle Hinweise gegeben haben.

    Wir sind schon bemüht, die Nomenklatur zumindest mit Pilze-Deutschland (= DGfM TaxRef-Liste) möglichst einheitlich zu halten. Von daher wird das im kommenden Nachdruck geändert in Desarmillaria tabescens (Syn. Armillaria tabescens). Der Verkauf läuft noch besser als erwartet, sodass voraussichtlich relativ bald im ersten Quartal 2024 die Nachdrucke mit Korrekturen an den Handel gehen.


    Schöne Grüße, Peter

  • Hallo Zusammen,

    nochmals herzlichen Dank an alle, die hier wertvolle Hinweise gegeben haben.

    Wir sind schon bemüht, die Nomenklatur zumindest mit Pilze-Deutschland (= DGfM TaxRef-Liste) möglichst einheitlich zu halten. Von daher wird das im kommenden Nachdruck geändert in Desarmillaria tabescens (Syn. Armillaria tabescens). Der Verkauf läuft noch besser als erwartet, sodass voraussichtlich relativ bald im ersten Quartal 2024 die Nachdrucke mit Korrekturen an den Handel gehen.


    Schöne Grüße, Peter

    Schön, dass es gut läuft.

    Wird es dann für die erste Auflage auch eine entsprechende Errata geben?


    Herzliche Grüße

    Andreas

  • Wird es dann für die erste Auflage auch eine entsprechende Errata geben?


    Herzliche Grüße

    Andreas

    Hallo Andreas und alle Mitlesende,


    das habe ich gestern beim Verlag angesprochen. Das wäre beim bisher bekannten Umfang unüblich. Errata werden verlagsseitig nur erstellt, wenn nach dem Druck und vor der Auslieferung schwerwiegende Fehler bekannt werden. Daher bin ich froh über diesen Thread hier, der schon das Wesentlichste abdeckt.


    Schöne Grüße, Peter

  • Fehler im Milchlingsschlüssel 29a von 27 und nicht von 28. Auf S. 205 werden die Ritterlinge geschlüsselt. Oben drüber steht aber Rüblinge und Verwandte Arten.

    S. 205:

    Die Überschrift bezieht sich

    meines Erachtens auf den Gesamtschlüssel ab S.202.


    Viele Grüße aus München

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo ReneP,


    vielen Dank für den Hinweis. Aber ich habe dieses Dilemma eigentlich im Schlüssel der Hellsporer schon insofern gelöst, als bei der Schlüsselstelle davor, also Seite 205.9a/b steht ".... cremefarben (bis rosalich, vgl. auch Schlüssel Rosasporer)". Damit sollte eigentlich der Weg zu Lepista nuda geebnet sein, wenn man den trotz deutlich fleischrosa Sporenpulver bei den Hellsporern schlüsseln würde.

    Diese Gruppe von rosasporigen Lepista-Arten wurde früher in der eigenen Gattung Rhodophyllus (= "Rotblatt") geführt. Wäre das heute noch so, dann wäre eine getrennte Schlüsselung der Arten kein Problem. So haben wir halt innerhalb derselben Gattung deutlich verschiedene Spp.-Tönungen, und da der Bestimmungsschlüssel strikt auf diesem Merkmal aufgebaut ist, muss ich halt dann auch so schlüsseln. Dass dies nicht in allen Schlüsseln so gemacht wird halte ich eher für eine Nachlässigkeit, denn das Spp. von L. nuda ist nunmal etwa die Farbe die auch Rötlinge oder Tellerlinge haben. Hebeloma porphyrosporum fällt da innerhalb seiner Gattung auch aus der Reihe ....


    beste Grüße,

    Andreas

  • Eben daher ist die KOH-Gabe auf die Stielbasis schlicht nicht relevant.

    Die KOH Gabe auf dem Hut ist notwendig, wenn man daneben noch einen Hygrophorus cossus legt, der weder auf Hut noch auf der Stielbasis mit KOH reagiert.


    LG

    Hallo,


    meine Schnecklinge im Mittelmeergebiet unter Zerr- und Flaum-Eiche, die ich allesamt für cossus halte, werden an der Stielbasis orangebraun .....


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo,


    meine Schnecklinge im Mittelmeergebiet unter Zerr- und Flaum-Eiche, die ich allesamt für cossus halte, werden an der Stielbasis orangebraun .....


    beste Grüße,

    Andreas

    Die cossus hier bei Regensburg werden nicht orangebraun :)
    Da müsste man mal schauen, ob das die gleiche Art ist.


    LG