Frage zu geführten Pilzexkursionen

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 4.050 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mison.

  • Guten Tag in die Runde,


    als Jugendliche war ich sehr fit in Sachen Pilzbestimmung. Der Vater eines Klassenkameraden war Pilzsachverständiger und holte einige interessierte Schüler in eine eigens gegründete Arbeitsgemeinschaft Pilze. Für 2 Jahre zogen wir Woche für Woche in die Wälder und lernten von ihm.


    Leider ist mir im Laufe der Jahrzehnte ganz viel Wissen verloren gegangen und ich frische dieses nun hin und wieder bei geführten Pilzexkursionen auf. Kürzlich wurde ich auf Instagram auf eine wohl deutschlandweit arbeitende Gruppe aufmerksam, die Pilzexkursionen anbietet. Die Beschreibung las sich sehr gut, so dass ich buchte.


    Letztes Wochenende war es dann so weit. Eine kleine Gruppe Interessierter traf sich. Außer mir waren nur absolute Anfänger anwesend. Leider war der Pilzführer auch ein Anfänger. Ohne sein Pilzbestimmungsbuch ging wenig. Ehrlicherweise wusste er praktisch nichts, weder über Pilze noch über die Natur.


    Meine Frage: Dürfen kostenpflichtige Pilzausflüge tatsächlich von jedermann geführt werden? Gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, keine Prüfungen, keine Zertifikate?


    Ich bin auf eure Antworten gespannt!


    Viele Grüße Kai

  • Meine Frage: Dürfen kostenpflichtige Pilzausflüge tatsächlich von jedermann geführt werden? Gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, keine Prüfungen, keine Zertifikate?

    Das darf jeder machen - man munkelt, es gäbe sogar eine Firma mit W und schutz oder so, die Laien als Pilzführer verpflichtet. Dürfte dir vermutlich bekannt vorkommen. Ich habe schon mehrere solcher Meinungen dazu gehört.
    Jeder Teilnehmende ist selbst verpflichtet, den Hintergrund der jew. Person zu überprüfen.

    Pilzsachverständige der DGfM und auch der Pilzberater der BMG in Bayern haben einen Ausweis, den sie auf verlangen vorzeigen können.
    Der Begriff Pilzsachverständiger oder -berater allein ist dagegen nicht geschützt.


    Liebe Grüße

  • Hallo Kai,


    jeder kann Pilzführungen anbieten. Dazu gibt es keinen Beruf, Ausbildung oder so. Man korrigiere mich bitte, wenn ich falsch legen sollte.


    Wenn man sich für Pilzführungen interessiert, sollte man sich vorher informieren, ob der Kursleiter irgendwelche Qualifikationen besitzt. Er sollte mMn PSV sein. Weitere Sachen, wie Stufen der Feldmykologie sind auch nicht verkehrt.


    Ich selbst biete auch Pilzführungen an und bin PSV.


    Grüße,

    Steffen

  • Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten! Das klingt ja ernüchternd.


    Niemals hätte ich vermutet, dass es erlaubt ist, dass Unkundige mit einem dünnen Buch ausgestattet, Pilzeinsteiger "schulen" dürfen!!!! Das ist unfassbar und lebensgefährlich!


    Das lustigste Erlebnis, das keinem weh tat, war noch, als er ausführte: Krauseglucken wachsen meistens unter Nadelbäumen. Ich warf ein, dass sie zu 99 % an Kiefern zu finden sind. "Ach?" Wenige Minuten später schickte er die Leute los: "Da vorne stehen viele Kiefern. Da könnt ihr mal gucken." Den Umstehenden sagte ich dann, dass sie nicht gucken brauchen, da die vermeintlichen Kiefern ausnahmslos Douglasien sind. Ja, ein "geniales" Naturerlebnis...


    Aretah ja, es handelt sich um den von dir vermuteten Verein.


    Navajoa Im Traum wäre ich nicht drauf gekommen, vorab nach der Qualifikation zu fragen, da ich fest davon ausging, dass nur Sachverständige Pilzkurse führen dürfen.


    Vielen Grüße

    Kai

  • Meine Frage: Dürfen kostenpflichtige Pilzausflüge tatsächlich von jedermann geführt werden? Gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, keine Prüfungen, keine Zertifikate?

    Das darf jeder machen - man munkelt, es gäbe sogar eine Firma mit W und schutz oder so, die Laien als Pilzführer verpflichtet. Dürfte dir vermutlich bekannt vorkommen. Ich habe schon mehrere solcher Meinungen dazu gehört.
    Jeder Teilnehmende ist selbst verpflichtet, den Hintergrund der jew. Person zu überprüfen.

    Pilzsachverständige der DGfM und auch der Pilzberater der BMG in Bayern haben einen Ausweis, den sie auf verlangen vorzeigen können.
    Der Begriff Pilzsachverständiger oder -berater allein ist dagegen nicht geschützt.


    Liebe Grüße

    Danke für die Info, ich werde gerade von denen Dank Google Algorithmen mit Werbung attackiert und hatte sogar kurzzeitig mal mit dem Gedanken gespielt da mal mitzumachen. Das schenke ich mir dann.


    Ich war vor zwei Wochen mit Ulrike Öhler auf einer ihrer geführten Touren, da habe ich sehr viel gelernt, die Dame ist wirklich top. Sie ist auch schon wieder komplett ausgebucht und hat diverse Akreditierungen, unter anderem PSV. Witziger Weise habe ich die Woche vorher am Waldrand Simon Makhali mit seiner Seminartruppe getroffen (war ein ganzes Wochenende) und konnte ein viertel Stündchen mit ihm plaudern. Der Herr machte auch einen sehr kompetenten Eindruck, hat ebenfalls besagte Akreditierungen und ist entsprechend auch schon völlig ausgebucht.


    Was ich damit sagen möchte, wenn du im Bremer Raum suchen solltest, wären die beiden meine ersten Ansprechpartner. Und falls du nicht im Bremer Raum suchst, dann guck auf die Akreditierungen und auf die Preise. Sind das Mondpreise? Dann geht es wahrscheinlich ums Geld. Sind das Preise die im Rahmen sind und der Leiter hat die Akreditierungen? Dann hast du gute Chancen das das ordentlich wird. Bietet der Kursleiter an auch privat mal einen Fundkorb durchzugehen und Pilze für Sammler zu bestimmen? Dann hast wahrscheinlich genau die richtige Person gefunden, sofern die Akreditierungen vorhanden sind.

  • Moin Kai, unfassbar!

    Dass es selbsternannten Pilzkundige gibt, war mir bekannt. Nicht bekannt dagegen, dass sie sich organisieren und bezahlte Pilzwanderungen anbieten. Ich denke, dass du durchaus Ross und Reiters benennen kannst, denn ich finde es überaus erhellend, wie du die Kompetenzen deines Pilzkundigen beschreibst.


    Es ist ja nicht auszuschließen, dass in diesem Verein auch kompetente Pilzkundige aktiv sind. Aber ein Recht zu erfahren, dass dort offenkundig Unwissende unterwegs sind, haben die Leute schon, die sich auf eine Pilzwanderung begeben.

    Ich stelle mir gerade vor, die Gruppe hätte Stockschwämmchen gesucht und Gifthäublinge gesammelt.


    Hat du denn im Nachgang den Verein bzw. deinen Pilzführer befragt, wie er auf die Idee kommt, Menschen ohne ausreichende Kenntnisse mit Pilzexkursionen zu betrauen? Ich stelle mir gerade vor, die Gruppe hätte Stockschwämmchen gesucht und Gifthäublinge gesammelt. Haftungsrechtliche Fragen will ich gar nicht ansprechen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • LilaAuster Ich bin im Rhein-Main-Gebiet unterwegs. Hier gibt es sehr gute Kurse, leider sind die permanent lange im voraus immer ausgebucht. Letztes Jahr war ich mal mit Dieter Gewalt unterwegs. Sehr interessant und natürlich ohne jegliche Unsicherheit, aber mir war die Gruppe zu groß. Letztens habe ich Harald Sattler buchen können - mein absoluter Favorit. Heute habe ich es leider nicht über die Warteliste hinaus geschafft.


    Und dann erhält man Werbung für eine Pilzexkursion, die wahlweise doppelt bzw. dreimal so viel kostet, vermutet ein Highlight und wird eines besseren belehrt.


    Wutzi Diese überregionale Truppe ist eine uG und wird sich gegen Kritiker vsl. zur Wehr setzen. Bei ihren Preisen können die genug Rücklagen für Rechtsstreitigkeiten bilden. Daher halte ich vorerst die Füße still, auch wenn ich liebend gerne direkt öffentlich warnen würde.


    Außerdem möchte ich fairerweise noch deren Antwort auf meine Beschwerde abwarten.

  • Guten Morgen

    also ich gehe natürlich mit Freunden und auch Bekannten in den Wald. Auch von Arbeitskollegen wurde ich schon gefragt, ob wir mal gemeinsam losziehen. Die kennen meinen Instagram Account und kennen meine oft bunten Körbe. Das ganze geschieht nie kommerziell.

    Als erstes bei solchen Ausflügen sage ich immer! " ich bin kein PSV und will und darf euch nicht über Essbarkeit beraten" Ich erkläre die Pilze die ich kenne, weise auf besondere Merkmale hin wie z. Bsp. bei älteren Pilzen auf die Gefahr der falschen Pilzvergiftung. Das ist tatsächlich wenigen bekannt und bewusst. Meist beschränkt sich das auf die meisten, ohnehin bekannten Speisepilze, am Ende sage ich, den Pilz würde ich essen, was nicht heißt, du kannst und musst den auch Pilz essen. Wenn das nicht legitim ist, dürfte man nie zu mehreren gemeinsam losziehen.

    Manchmal habe ich mein Kosmos-Pilzbuch dabei, was mir bei Erklärungen hilft.

    Was ich in meinen Korb lege und für mich als essbar deklariere, muss kein Maßstab sein. Klar sammle ich Täublinge und auch Stockschwämmchen, meistens aber, wenn ich allein unterwegs bin. Ich will natürlich vermeiden, dass Leute sagen...na Der hat ja die Pilze auch mitgenommen, also müssen sie gut sein.

    Der zeitliche Aufwand sich zum Pilzsachverständigen ausbilden zu lassen, auch der finanzielle Aufwand! ist enorm und jeder PSV hat das Recht sich etwas zurückzuholen, wenn er Pilzwanderungen anbietet und sich einen Obolus dafür erbittet. Auch ich gehe heute noch bei solchen Wanderungen mit und drücke ab dafür, nichts ist umsonst.

    Das war mal mein Senf dazu.


    Viele Grüße Frank

  • als er ausführte: Krauseglucken wachsen meistens unter Nadelbäumen

    Na, da hat er aber nicht so ganz unrecht. Kiefern sind auch Nadelbäume.... ;)

    auch wenn in den meisten Pilzbüchern "bei Kiefern" steht, finde ich sie oft auch an Fichte...


    Hallo Kai,


    An Deiner Stelle würde ich mal bei Pilzsachverständigen in Deiner Umgebung nachfragen, ob und in welchem Umfang sie Pilztouren anbieten. Und auch wenn sie selbst keine Touren anbieten, könnten sie Dir vielleicht Tipps geben, an wen Du Dich am besten wenden könntest.

    Wenn Du z.B. in unserer Gegend wohnen würdest, könnte ich Dir örtliche Anbieter nennen, die Pilzwanderungen mit geprüften Pilzsachverständigen durchführen, und das noch zu wesentlich günstigeren Preisen als denen des (nicht) genannten Vereins.


    LG, Josef

  • Jupp, die sind auch Deutschlandweit aktiv. Ich vermute das da jemand einen Markt gesehen hat mit fehlender gesetzlicher Regulierung bzgl. Qualifikationen und dann einfach auf gut Glück Leute dafür verpflichtet hat. Wir sehen ja das die wenigen richtigen PSV Leute immer super schnell ausgebucht sind. Da lässt sich sicherlich leicht Geld abgreifen. Ein bischen traurig und sehr gefährlich.

  • Der zeitliche Aufwand sich zum Pilzsachverständigen ausbilden zu lassen, auch der finanzielle Aufwand! ist enorm und jeder PSV hat das Recht sich etwas zurückzuholen, wenn er Pilzwanderungen anbietet und sich einen Obolus dafür erbittet.

    Hi,


    hier muss ich intervenieren. Bei mir z.B. war der finanzielle Aufwand sehr gering, da ivh mir das meiste autodidakt angeeignet habe. Es geht auch ohne Kurse, z.B. mit Vereinstreffen und -Exkursionen. Der Zeitaufwand ist groß, der finanzielle allerdings ist überschaubar, wenn man sich den richtigen Leuten anschließt.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • also ich kann nur das wiedergeben, was ich von verschiedenen PSV gehört habe. da geht es um Exkursionen, die mit Hotelunterkünften verbunden sind und da geht es um Fachliteratur, die wohl teuer ist. Was nun teuer oder preiswert ist, liegt im Auge des Betrachters. Die beim BUND den PSV gemacht haben, kamen wohl deutlich günstiger weg,...auch nur vom Hörensagen

  • Ich habe mit 4 Pilzbüchern mein PSV gemacht und mich über einige Jahre den PSV von DD angeschlossen und habe dort auch Pilzaustellungen mit betreut etc. Da ich dabei nie wirklich DD verlassen habe, hatte ich auch keine Ausgaben für Hotelübernachtungen.


    Die Hotelübernachtung, der Lausitztagung 2012 kam als einzige dazu; ansonsten hatte ich meine 4 Bücher mit dem Kostenpunkt von insgesamt 100€, 5-6 Jahre autodidaktes Lernen und dann war's das. Was teuer sein kann sind die Tagungen etc. Aber das ist ein Posten, der bei mir erst zum Tragen kam, nachdem ich PSV geworden bin.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Das gilt eben genau für Stefan Climbingfreak, aber nicht zwingend für die allermeisten anderen Menschen. Zumindest die, die vorbereitend einen Kurs mitmachen möchten und nicht in der Nähe einer der eher wenigen Orte wohnen, wo Kurse + Prüfung angeboten werden, zahlen für Anfahrt, Unterkunft, Kurs und Prüfung.

  • Das gilt eben genau für Stefan Climbingfreak, aber nicht zwingend für die allermeisten anderen Menschen. Zumindest die, die vorbereitend einen Kurs mitmachen möchten und nicht in der Nähe einer der eher wenigen Orte wohnen, wo Kurse + Prüfung angeboten werden, zahlen für Anfahrt, Unterkunft, Kurs und Prüfung.

    So ist es!


    Nicht zu vergessen die vielen km zu Pilzexkursionen und fürs Bierchen danach ^^

  • Ich bin auch schon über jemanden gefragt worden, ob ich für diesen Verein Wanderungen machen würde. Nachdem ich mich über diese Leute etwas informiert hatte, habe ich dankend abgelehnt.

  • Der zeitliche Aufwand sich zum Pilzsachverständigen ausbilden zu lassen, auch der finanzielle Aufwand! ist enorm und jeder PSV hat das Recht sich etwas zurückzuholen, wenn er Pilzwanderungen anbietet und sich einen Obolus dafür erbittet. Auch ich gehe heute noch bei solchen Wanderungen mit und drücke ab dafür, nichts ist umsonst.


    Hallo Frank,

    da bin ich ganz bei Cratie Craterelle. Climbingfreak ist unter den PSV sicher die Ausnahme. Die meisten von uns investieren schon Einiges in die Ausbildung. Ich nehme nichts für Pilzwanderungen, aber ich bitte um Spenden für meinen Verein (ThAM). Die Vereine stellen ja Einiges auf die Beine an Ausstellungen und haben organisatorische Aufwendungen bis hin zu Website auf denen die Erreichbarkeit der thüringer PSV und andere Informationen zu finden sind. Und die Vereine leben eben auch nur von Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sind also chronisch unterfinanziert.


    Ich finde das Verhältnis von Verantwortung und Finanzierung von allen PSV, die unentgeltlich für die Giftnotrufzentrale arbeiten, übrigens sehr unfair. Die Krankenhäuser rechnen ab, die PSV zahlen drauf. Was ist eigentlich ein Menschenleben wert und die viel Wert hat die Einschätzung des PSV, ohne dessen Expertise schwer die geeignete Therapie gefunden werden könnte.


    Aber zurück zu unseren Wildschytzen. Auf deren Website fand ich nichts wirklich Erhellendes aber auch nichts wirklich Irreführendes.


    Eine Pilzwanderung ist bei Wildschytz keine klassische Pilzexkursion, sondern ein ganzheitliches Naturerlebnis. Ein ganzheitliches Naturerlebnis kann jeder Erklärbar auch ohne tiefergehendes Pilzwissen vermitteln. Und: Wer Pilze mitnimmt, tut das bei Wildschytz auf eigene Verantwortung. So deutlich es allerdings erst bei genauem Lesen. Damit wird sicher die Haftung ausgeschlossen. Wer Pilze sammelt und isst, tut dies schließlich auf eigenes Risiko.


    Die Veranstalter bezeichnen sich selbst als geschulte Fachleute mit Kompetenz für Pilze, Wildkräuter und die Natur. Sie versprechen ein gemeinsames Naturerlebnis. Die Art der Kompetenzen wird nicht angegeben und erschließt sich nicht.


    Wenn ich das so lese, weiß ich, dass das nichts ist für Leute, die Maronen von Reizkern unterscheiden könnend die ihr Pilzwissen vertiefen wollen. Sie sollten einen richtigen Pilzkurs bei einem Profi besuchen, meine ich. Die Wildschützen verdienten Geld mit Waldspaziergängen auf denen Pilze entdeckt werden können und Erklärungen gibts sicher auch dazu, wenn der Erklärbar den Pilz gerade kennt. Größere Pilzkompetenzen würde ich da tatsächlich aufgrund der Website tatsächlich nicht erwarten. Aber es gibt sicher Schlimmeres, wofür Menschen ihr Geld ausgeben können.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Kai,

    die Gefahr, Abzockern oder Nicht- bzw. Schlechtwissern aufzusitzen, ist dann gering, wenn es sich bei den Veranstaltern um ortsgebundene Vereine handelt. Bei uns gibt es in vielen Städten Vereine, die sich "Verein der Pilzfreunde... e. V." oder ähnlich nennen. Solche Vereine haben in der Regel keine kommerziellen Absichten, und die von ihnen beauftragten Exkursionsleiter sind meistens gut ausgebildete Leute mit PSV-Lizenz. Z. B. bei uns, den Pilzfreunden Öhringen e.V. ist bei den Exkursionen mindestens ein DGfM-geprüfter PSV dabei, man zahlt 7 Euro für einen halben Tag und bekommt dafür Fahrt ins Pilzgebiet per Fahrgemeinschaft, 2 Stunden Sammeln, 1 Stunde Fundbesprechung und Fundkorbkontrolle. So oder so ähnlich sollte das Preis-Leistungsverhältnis sein.

    Für dich bleibt jetzt erstmal nur, kein weiteres Angebot des von dir angegebenen Veranstalters zu nutzen und dich stattdessen nach seriösen Anbietern in Südhessen umzuschauen, es gibt z. B. einen Pilzverein Sulzbach/Taunus, und einen im Odenwald (genaue Namen habe ich gerade nicht parat).

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Das gilt eben genau für Stefan Climbingfreak, aber nicht zwingend für die allermeisten anderen Menschen. Zumindest die, die vorbereitend einen Kurs mitmachen möchten und nicht in der Nähe einer der eher wenigen Orte wohnen, wo Kurse + Prüfung angeboten werden, zahlen für Anfahrt, Unterkunft, Kurs und Prüfung.

    Hi,


    die Möglichkeit kostengünstig die PSV-Prüfung zu machen habe ich nicht für mich allein gepachtet! Mir war an der Stelle nur wichtig, dass es die Möglichkeiten gibt in Pilzvereinen die Theorie durchzugehen und dann auf Pilztagungen z.B. die Prüfung zu machen. Nächstes Jahr z.B. ist es angedacht, dass Prüfungstermine zur Sachsentagung und zur Lausitztagung angeboten werden. Alternativangebote gibt es. Kurse zu belegen für die PSV-Prüfung sind nicht nötig.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Meine Frage: Dürfen kostenpflichtige Pilzausflüge tatsächlich von jedermann geführt werden? Gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, keine Prüfungen, keine Zertifikate?

    Hallo Kai,


    jeder darf kostenpflichtig irgendetwas anbieten. Solange er sich im gesetzlichen Rahmen bewegt und zahlende Kundschaft findet, ist alles im grünen Bereich. Das ist die Realität.


    Es kommt darauf an, ob die fachlichen und didaktischen Fähigkeiten des Kursleiters und die Erwartungen der Teilnehmer zusammenpassen. Passt es, werden beide Parteien zufrieden sein. Ansonsten eben nicht.


    Am sichersten geht man, wenn man Pilzführungen von Pilzvereinen besucht. Und wenn man da mal ein paar Kilometer fahren muss, wo ist das Problem? Es ist Hobby, da gibt man doch gerne das Geld aus.


    Gruß

    Peter

  • Ich finde das Verhältnis von Verantwortung und Finanzierung von allen PSV, die unentgeltlich für die Giftnotrufzentrale arbeiten, übrigens sehr unfair. Die Krankenhäuser rechnen ab, die PSV zahlen drauf.


    Hallo,


    ich finde das Verhältnis von Verantwortung und Finanzierung von allen PSV, die unentgeltlich für die Giftnotrufzentrale arbeiten, übrigens fair.

    Es wird niemand dazu gezwungen, sich für den Giftnotruf zu melden. Wir machen das alle freiwillig und können das jederzeit problemlos beenden!

    Die Krankenhäuser rechnen ab, die PSV zahlen drauf.

    Das ist schlichtweg falsch!

    Jeder PSV, der für das Krankenhaus arbeitet, kann seine Dienste abrechnen. Dies lernt man z. B. in der PSV-Ausbildung und man kann Musterabrechnungen im PSV-Leitfaden finden. Da muss man eben selbst tätig werden.

    Wer nichts abrechnet, will auch kein Geld haben.


    Gruß

    Peter