Hallo zusammen,
gestern hatte ich beim Onlinetreffen die ersten Funde von "meiner" neu entdeckten Magerwiese gezeigt. Heute war ich noch einmal vor Ort, und aus einem trüben, nervigen Tag wurde einer der schönsten dieser Pilzsaison.
Ich habe ein Stündchen zu laufen, um diese Wiese zu erreichen. Jetzt im Herbst sind noch allerlei seltene Pflanzen wie Arnika zu erahnen. Seltene Saftlinge leuchten in einer Vielzahl, wie ich es noch nie erlebt habe. Und ich bin verwöhnt!
Hygrocybe splendidissima und Hygrocybe punicea, meine Lieblingsarten in Größenordnungen. Hunderte! Ich habe irgendwann die Übersicht verloren. Außerdem einige Erstfunde für mich. Seht selbst:
1. Das ist die Wiese
2. Hier von der anderen Seite.
3. Hygrocybe punicea, der Granatrote Saftling, meine Lieblingsart.
4. daher gleich noch einmal.
5. Licht bleicht sie aus.
6. Noch einmal jung in voller Pracht.
7. Davon standen jeweils zahlreiche Exemplare nebeneinander. Es war tatsächlich mühevoll, die Füße so zu setzen, dass keiner zertreten wurde.
8, Dasselbe galt für Hygroocybe splendidissima - den Prächtigen Saftling. Ebenfalls eine der großen und in buchstäblichem Sinne prachtvollen Arten der Gattung. Nur 6 mal in Thüringen kartiert und hier die Wiesen voll davon.
9. Das leuchtende Rot erinnert an den H. coccinea, aber Lamellenform, Größe der Fruchtkörper, Stielbeschaffenheit und auch die Vergesellschaftung mit H. punicea verraten die seltenere Art. Der riecht ebenso wie C. Reidii beim Trocknen nach Honig.
10. dgl.
11.dgl.
12. Der Nubsi auf dem Hut spielt hingegen keine Rolle. Es bleibt bei H. splendidissima.
13. Eigentlich waren fast alle hier in der Region Verdächtigen anzutreffen. Die wenigen Arten, die ich nicht finden konnte versteckten sich möglicherweise hinter den Saftlingsleichen, die letzte Woche dem Frost zum Opfer gefallen waren. Hier vermutlich junge Gliophorus laeta - Zähe Saftlinge. Für meinen Geschmack waren sie nicht feucht genug, aber ich wüsste jedenfalls nicht, was es sonst gewesen seien sollte.
14. Gliophorus psittacina - der schmierige Papageiensaftling, mit seinen ganz besonderen Farben.
15. Hygroocybe reidii - der trockene Honigsaftling, der beim Trocknen nach Honig duftet.
16. Selbstverständlich der Wiesenellerling - Cuphophyllus pratensis.
17. Clavulinopsis helvola Goldgelbe Wiesenkeule
18. Ein namenlos bleibendes, frostgeschädigtes Wiesenkorallen-Exemplar
19. oft in solchen großen Zusammenballungen: Hygrocybe reidii - der Honigsafting
20. Hygrocybe glutinipes - Scheimfußsaftling, nur geraten, da das Mikroskop kaputt ist.
21. Hygrocybe ceracea - der Zerbrechlige Saftling, eine trockene Art in unscharf
22. Dermoloma cuneiformis - Runzeliger Samtschneckling in sehr alt.
23. von unten
24. Hier eine Art, bei der ich sehr unsicher bin. Wie ich es drehe und wende, und obwohl der keinen gelben Fuß hat, makroskopisch komme ich immer wieder auf Cuphophyllus flavipes - den Gelbfüßigen Ellerling. Wie seht ihr das?
25 dgl.
26. Abschließend noch der allgegenwärtige Jungfernellerling Cuphophyllus virgineus und ein gelbes Wiesenkeulchen. So sah das überall aus.
Eigentlich wäre das Betrachten der Pilze ohne Bodenkontakt die optimale Version.
27. ebenso.
Viele Arten lagen nur noch unbestimmbar als Leichen herum. Im nächsten Jahr gibt es eine Menge zu tun. Danke fürs Mitkommen.