Hallo zusammen
Man sollte ja meinen, eine Gattung mit etwa drei europäischen Arten sei einfach.
Aber nein, ich verzweifle mit diesem (leider einzelnen) Pilz. Gefunden Oktober 2022 in einem Buchen-Fichten-Wald.
In KOH sehen die Sporen irgendwie stachelig aus.
In Kongorot sieht man es noch besser.
Und in Melzer erkennt man, dass eigentlich die Aussenschicht glatt und amyloid ist, und die innere Schicht inamyloid.
Damit ist mal klar, dass es eine Fayodia ist.
Cheilozystiden hat der Pilz auch. Ach ja, die Basidien sind 2- oder 1-sporig. Schnallen gab es auch.
Was mache ich denn jetzt damit...
- Fayodia bisphaerigera und F. bisphaerigerella haben keine kopfigen Zystiden, keine so graue, faserige, ungeriefte Hutoberfläche. Und keine anastomosierenden Lamellen.
- Fayodia gracilipes ist ein nomen dubium und soll sich von F. bisphaerigera vor allem durch längere Zystiden unterscheiden.
- Fayodia campanella hat riesige, keulige Zystiden.
- Fayodia anthracobia hat keine Schnallen und auch andere Zystiden.
In der Mycobank gibt es noch diverse andere Fayodia-Arten. Die meisten heissen heute anders.
Andere aus Südamerika oder Neuseeland, die habe ich jetzt mal noch nicht in Betracht gezogen.
Hat jemand schon mal was ähnliches gefunden? Vielleicht ist Fayodia bisphaerigera makroskopisch variabler als man es in der Literatur vorfindet?
Wäre um jede Hilfe dankbar.
Ach ja: Bevor die obligate Sequenzier-Empfehlung kommt: In den öffentlichen Datenbanken sind keine Typussequenzen von Fayodia-Arten.
Ich habe zwar eine Sequenz machen lassen, aber ohne gesicherte Vergleichs-Sequenzen ist die im Moment nicht viel wert.
Gruss Raphael