Unbekannter Pilz von der Saftlingswiese

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 389 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von christian_ap.

  • Guten Morgen,


    folgende kleine Pilze wuchsen im Magerrasen auf saurem Untergrund in einem Talboden auf ca. 700 m Seehöhe im Wechselgebiet in Niederösterreich. Die sehr vereinzelt wachsenden Pilzchen beobachte ich schon über mehrere Jahre. Da ich mich bisher mehr mit den Saftlingen befasste habe ich sie bisher weggelassen, aber nun ist es Zeit auch sie zu bestimmen.


    Ich komme in Bestimmung aber einfach nicht weiter und bin mir nicht einmal sicher welcher Gattung sie zugehörig sind.

    Was könnte es sein? Ich bin über jegliche Hinweise sehr dankbar.


    Leider ist es nicht gelungen einen Sporenabdruck zu erhalten. Die weissen Lamellen frischen Pilze haben sich beim Trocknen so wie auch die restlichen Teile der Pilze etwas gräulichbraun verfärbt.


    Die elliptischen Sporen messen um die 6-7x3-3,5ym und neigen zum Agluttinieren im Wasser. Sie sind leicht gräulich im Wasser und nicht amyloid. Es könnte sein, dass die Sporen leicht warzig sind, ev. ist aber auch der Inhalt leicht körnig.


    An den Lamellenscheiden sind gelegentlich zylindrische Auswüchse zu sehen bis über 10ym Breite. Ev. sind es Parazystiden.

    Im Moment habe ich leider keine besseren Mikrobilder zur Verfügung. Ev. kann ich, wenn ich wieder In Wien bin, bessere Mikrofotos nachreichen.


    Die seidig wirkende Huthaut besteht aus bis zu 8ym breiten Hyphen ohne Schnallen.


    Geruch und Geschmack sind unauffällig.


    Danke im Voraus für jegliche Expertenunterstützung!


    LG Christian



    Bilder:



    Sporen:


    Parazystiden? und Basidien:


    Huthaut:

  • Hallo Christian,


    das ist vermutlich Lyophyllum tomentellum. Die Art kenne ich inzwischen von einigen xerothermen Magerrasen. Es gibt aber mindestens eine weitere, makroskopisch ähnliche Art mit etwas kleineren Sporen. Diese ist möglicherweise noch unbeschrieben, zumindest gelangt man mit Grögers Schlüssel dann zu L. mephiticum, die aber eine Waldart sein sollte.

    EDIT: Du schreibst, dass die HDS keine Schnallen hat. Kannst Du das noch einmal prüfen? Gibt es Schnallen in Hymenium und Trama?


    LG,

    Alexander

  • Vielen Dank Alexander,


    Lyophyllum tomentellum könnte passen.


    Ich werde den Pilz in den nächsten Tagen jedenfalls nochmals mit einem besseren Mikroskop ansehen.

    Am Bild 7 könnte eine Schnalle zu sehen sein.

    Die in der Beschreibung von Ludwig erwähnten tröpfchenhaltigen Hyphen sind auf folgendem Foto zu sehen:



    LG Christian