Sind das Brätlinge? Und andere.

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.220 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Morgen. Gestern gab's nochmal eine kleine Runde. Im Südwesten zeigen sich endlich die ersten Röhrlinge und auch die späten Pfifferlinge / Kraterellen. Sogar die ersten Röhrlinge konnte ich finden. War wirklich viel zu lange zu heiss hier.

    Ich hoffe Ihr könnt mir bei den unidentifizierten weiterhelfen. Lieben Dank!

    1) Passt das zu Brätlingen? Leider ist mir das Anschauungsexemplar für zu Hause im Auto aus dem Korb gefallen uns war so zerrupft dass ich euch keine weiteren Bilder zeigen kann. Wenn die Merkmale also nicht reichen, dann gerne ignorieren.

    Das Fleisch war sehr fest und weiss. Eine Bräunung an Druckstellen konnte ich aber nicht feststellen.

    Die Milch war mild im Geschmack dann leicht bitter.

    Auf was achtet Ihr denn bei der Identifizierung?

    2)Violetter Rötelritterling?

    Geruch wie Fruchtsaftkonzentrat.

    3)Gar keine Ahnung.

    Wuchs auf Holz. Geruch ist sehr angenehm nach Pilz. Sehr festes Fleisch.


    4) Lustige kleine Kollegen. Dir habe ich öfter gefunden.

  • Hallo,


    Mit der hellbraunen Hutfarbe, glatten Oberfläche und schwach bitterlichen Milch könnte für #1 möglicherweise der Süßliche Buchen-Milchling Lactarius subdulcis in Frage kommen. Milchbrätlinge sehen anders aus und würden zudem stark nach gekochten Krabben riechen.


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Auf was achtet Ihr denn bei der Identifizierung?

    Das ist in jeder Gattung unterschiedlich. Ein Beispiel:

    Bei Täublingen interessiert die Sporenpulverfarbe und der Geschmack bei einer Kostprobe. Bei Amaniten ist das zum Teil gänzlich uninteressant (Sporenpulverfarbe mit einer einzigen Ausnahme immer weiß), zum Teil sogar gefährlich (tödlich giftige Arten dabei, die man niemals kosten darf).

    Bei Amaniten achtet man vielmehr auf das Aussehen der Knolle und des Stielringes, Fortgeschrittene achten auch auf Amyloidität der Sporen. Bei Täublingen sieht jede Stielbasis oberflächlich betrachtet gleich aus, und sie haben alle keinen Stielring, und sie haben alle miteinander amyloide Sporen.

    Also kann man bei der Pilzbestimmung nicht mit generellen Merkmalen, sondern muss mit gattungsspezifischen Merkmalen kommen.


    Noch etwas zu deinem Pilz Nr. 1. Es ist nicht mal gesagt, dass das überhaupt ein Milchling ist. Ich für meinen Teil wäre hier erstmal von einem Trichterling ausgegangen.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Ich würde auch behaupten, wenn Du einmal einen echten Brätling an der Nase gehabt hast, wird sich der Geruch einprägen. Dieser wirklich einzigartige fischige Geruch ist m.E. unverwechselbar.


    Die Bräunung der Milch setzt oft erst nach längerer Zeit ein. Oft sind die dunkelbraunen Flecken erst nach 10-20 min. sichtbar am Pilz und an den Fingern (wo sie dann sehr schwer wieder abgehen 🙈).

    Ganz nach dem Motto: "Hey, arbeitest Du in der Autowerkstatt?"

    "Nein, ich hab Brätlinge gefunden" 😄


    Nach 5 Minuten lassen sich aber normal zumindest schon beige Flecken erkennen, die auf die Bräunung schließen lassen.


    Mfg, Horst

  • Hi Horst.

    Ja das liest man überall: "Hat man mal einen Brätling identifiziert, so erkennt man ihn immer wieder"...

    Ich hatte bisher leider noch keinen in den Fingern, deswegen taste ich mich ran.

    Danke Dir!

  • Hi Oehrling

    Die Frage hatte sich mehr auf den Brätling bezogen. Ansonsten gebe ich dir natürlich völlig recht!

    LG

  • Die Frage hatte sich mehr auf den Brätling bezogen.

    Bei einem vermeintlichen Brätling solltest du zunächst versuchen zu verifizieren, dass es ein Milchling ist.


    Fließt Milch (und hat der Pilz einen kräftigen Habitus wie hier gezeigt, also kein Helmling) geht das einfach, und du bist in der richtigen Gattung.


    Siehst du keine Milch, könnte es evtl. trotzdem ein Milchling sein, entweder eine der generell nur schwach milchenden Arten (zu denen der Brätling nach meinem Kenntnisstand aber nicht gehört), oder trockenheitsbedingt. Meine nächste Idee wäre dann ein Bruchtest des Stiels. Wenn an den Bruchstellen längliche Fasern erkennbar sind, wären damit die Milchlinge aus dem Rennen.

  • Milch war sofort vorhanden. Mal abgesehen von den nordischen Milchlingen kenne ich mich aber kaum aus.