Hallo,
den folgenden, weißsporenden Laubzersetzer fand ich im Laubmischwald mit Rotbuchendominanz.
Bild 0 Laubmischwald
Es standen einige wenige Exemplare des Pilzes gesellig, aber nicht gebüschelt, umher.
Bild 1 Pilzfund im Laub
Der Geruch ist für mich unauffällig.
Der wachsige, dunkel braune Hut ist stark hygrophan und in der Mitte deutlich gebuckelt.
Trockner ist der Hut hell beige und zeigt nur noch einen braunen Fleck in der Hutmitte, der bei weiterer Trocknung vermutlich auch noch verschwindet.
Der Hut fühlt sich glatt und wachsartig an.
Auffällig sind die gesägten Lamellenkanten.
Die Lamellen sind am aufsteigend angewachsen, aber manche davon bilden ein sehr kleines, herablaufendes Zähnchen am Stiel aus
Die Stiele sind glatt, hohl und brüchig, sind sehr fasrig und knicken aber nur ab.
Die Stielbasis ist keuig verbreitert und von weißem Myzelfilz überzogen.
Die Sporen sind tropfenförmig und inamyloid.
Sie messen etwa 6,0-8,5 x 3,2-5,0 µm.
Nach dem Sporenabwurf zieht sich das Zytoplasma aus der Sporenspitze zurück, wodurch die Sporen stumpf abgeschnitten wirken.
Direkt an den Basidien oder am Lamellenquetschpräparat sehen die Sporen deutlich tropfenförmig aus.
Zystiden konnte ich nicht eindeutig entdecken, aber seltsame klumpige Strukturen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob es nur verklumpte Sporen oder ev. doch Zystiden sind.
Ich denke, der Pilz ist bei der Gattung Gymnopus zu verorten und vermute einen G. dryophilus, den Waldfreundrübling.
Stimmt meine Vermutung?
LG, Martin
Weitere Bilder:
Bild 2 Stiele mit weißem Myzelfilz
Bild 3 Lamellenkanten gesägt
Der dunkle Bereich im Querschnitt des Hutes ist noch feucht, der hellere bereits trockener.
Bild 4 Längsschnitt durch frischen Pilz im Kunstlicht, Stielbasis keulig verdickt
Am nächsten Morgen in Tageslicht:
Bild 5
Bild 6 Tropfenförmige, inamyloide Sporen nach Abwurf (Zytoplasma geschrumpft). Einsatz rechts oben mit frischer Spore
Bild 7 verklumpte Strukturen - Sporen oder Zystiden?