Erster Öhrlings-Bestimmungsversuch

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 473 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Im Mischwald habe ich in der Nähe eines alten Lärchenstumpfs die kleinen Kerlchen gefunden und mir erstmal gedacht: Was sind das denn für komische helle Becherlinge?


    Dann noch etwas genauer geschaut und noch kleinere Fruchtkörper entdeckt, die mich endlich in die (hoffentlich richtige) Öhrlings-Ecke gebracht haben.


    Die Innenseite der Fruchtkörper ist glatt, außen etwas "bereift", zudem leicht gestielt mit weißer Myzelbasis und vereinzelt rötliche Flecken:


    Die Sporen sind gut erkennbar mit 2 Öltröpfchen (grob 6x14 µm):


    Die Außenhaut habe ich auch mal unters Mikro gelegt; erkenne da aber ehrlich gesagt nichts interessantes:



    Insgesamt komme ich damit auf das Eselsohr (otidea onotica). Liege ich damit richtig oder kommen noch weitere Arten in Betracht?


    Vielen Dank schonmal! ==Gnolm8

  • Hallo Nemrod,


    und wenn du noch tiefer einsteigen willst, kannst du auch hier reinschauen https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4713104/ ,

    A monograph of Otidea (Pyronemataceae, Pezizomycetes), I. Olariaga, N. Van Vooren, M. Carbone, and K. Hansen, dort sind auch bebilderte Artbeschreibungen enthalten.


    Gruß

    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Danke für eure Hilfe!


    Ich habe leider gerade kein KOH da, um den Schlüssel vollständig durchzugehen. Von den makroskopisch infrage kommenden Arten gefällt mir O. onotica allerdings immer noch am besten. O. cantharella sollte kräftiger gelb sein und kleinere Sporen haben, ebenso wie O. tuomikoskii, O. concinna und O. minor. Von diesen ganzen Arten hatte ich aber leider auch noch nichts in der Hand.

  • Hallo Nemrod,


    so viel ich weiß, hat nur die Otidea onotica diese roten Punkte und rosafarbenen Flecken.

    Allerdings weiß ich nicht wie viel sich in dieser Gattung mittlerweile getan hat.

    Wichtig ist auch bei der Gattung Otidea, dass man sich das Myzel unter dem Mikroskop anschaut, denn dieses sieht auch je nach Art unterschiedlich aus.

    Falls du Sporen misst, dann messe ruhig mehrere Sporen und welche aus einem Sporenabwurfpräparat, da diese reif sind.

    Durch mehrere Messungen kannst du auch besser das Minimum, Maximum und den Durchschnitt der Sporengröße ermitteln.

    Ein Sporenabwurfpräparat ist einfach, denn du legst ein Stück von der Becherinnenseite auf dem Objektträger, dann ein Deckglas und einer Beschwerung drauf, danach solltest du nach ca. 2 min ein Objektträger voll Sporen haben.

    Es gibt nur einen Haken an der Sache, wenn dein Asco nicht reif ist, dann gibt es auch keine Sporen.


    VG : Thorben