Weißer, befilzter, langporiger Saftporling → Tyromyces fissilis

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.301 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Hallo allerseits,


    auf liegender, gut bemooster Esche habe ich diesen weichen, saftigen Porling gefunden. Die ganze Gruppe ist so um 10-12 cm breit. Geruch und Geschmack unauffällig bis nicht vorhanden. Die Poren sind sehr lang, bis 20 mm im Schnittbild, relativ groß 1...2 je mm, eher polygonal als rund. Die Oberseite ist bürstig, die weißen Borsten stehen bis 2 mm senkrecht. Auf KOH geringer Konzentration keine Verfärbung. Mit Mikrodaten kann ich wie gehabt leider nicht dienen. Mein Verdacht geht in Richtung Sarcodontia spumea - den habe ich aber noch nie gefunden. Vielleicht hat ja jemand eine Idee oder kann meine Vermutung disqualifizieren?

    Danke für's Anschauen und ggf. Vorschläge,

    LG, Bernd

  • Moin,


    noch ein paar ergänzende Bilder mit etwas mehr Licht. Der Pilz ist gedunkelt, abgesehen vom weißen Filz des Hutes und dem Fleisch. Die Poren sind am Ansatz, in dem unteren, älteren Teil irpexoid.

    LG, Bernd

  • GriasDi Bernd',

    ich könnt mir hier wieder T. fissilis vorstellen.

    Die Verfärbung erst ins Graurosaliche und das spätere Schwärzen würden dazu passen. Vllt ist ea aber auch was ganz anderes.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Servus Werner,


    danke, zumindest habe ich nichts Offensichtliches übersehen. T. fissilis hatte ich eigentlich ausgeschlossen - relativ kleine Fruchtkörper, im Cluster, die Porenschicht dicker als das Trama, die Porenschicht von außen erkennbar, mit sehr langen Poren bis zum Rand, das Trama quatschnass, noch saftiger als bei T. fissilis, keine Verfärbung mit KOH, und eigentlich am wichtigsten die Hutoberfläche, während diese bei T. fissilis zwar filzig ist, handelt es sich um liegenden Filz. Dieser Pilz hingegen ist filzig und mit senkrecht stehenden "Stacheln" versehen. Ach ja, bei T. fissilis wäre das Substrat doch eigentlich Apfel und Zitterpalmepappel - hier handelte es sich um Esche.


    Beste Grüße, Bernd

    Pilze aus Litauen, sofern nicht anders angegeben.

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  • Hallo Werner, ich habe noch ein bisschen die östliche Literatur durchsucht und dabei ein paar spannende Arten gefunden, da wäre zum einen ein Spongipellis ambiens (Publikation von Spirin 2022 zu Spongipellis), wo die Hutoberseite passen würde - allerdings ist der zu dünn und kann mit Poren von 3-6 je mm wohl ausgeschlossen werden.

    Dann gibt es noch einen Aurantioporus alborubescens (Publikation von 2014 aus CZ, Dvorak et al.), der zumindest von der Porengröße her und nach Substrat passen würde, farblich vielleicht nicht ganz. Und sicher gibt es noch weitere Arten, von denem ich noch nie was gehört habe.


    LG, Bernd

    Pilze aus Litauen, sofern nicht anders angegeben.

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  • Hallo Bernd,


    die Kombination der Merkmale deines Fundes bringen mich auch zu keinem vernünftigen Ergebnis. Das starke Schrumpfen führt zwar in Richtung Spongiporus/Spongipellis oder auch Aurantioporus, aber keine Art will so richtig dazu passen. Vielleicht schnürst du mal wieder ein Päckchen für mich und dann versuch ich mal durch die mikroskopischen Merkmale eine Lösung zu finden.


    LG

    Frank

  • kruenta

    Hat den Titel des Themas von „Weißer, befilzter, langporiger Saftporling“ zu „Weißer, befilzter, langporiger Saftporling → Tyromyces fissilis“ geändert.
  • Hallo allerseits,


    Frank hat diesen Porling untersucht (vielen Dank!) und ist nach den mikroskopischen Daten zum Schluss gekommen, dass für Tyromyces fissilis alles passt. Der kann dann also auch an Esche ...

    LG, Bernd