Hallo zusammen,
bei einer Exkursion am 29.10.2023 in der Hohen Mark bei Lembeck wuchs am Wegesrand dieses Grüppchen von hübsche Rißpilzen. Normalerweise ignoriere ich so etwas ja gekonnt, aber da die hier mit ihrem schuppigen Hut, den gefärbten Lamellenschneiden und einem zur Spitze hin violett angehauchten Stiel ganz charakteristisch erscheinen, aber ich mich doch einmal erbarmt und sie eingesteckt. Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir leider auf, daß ich mir zum Geruch nichts notiert habe, sie kann also spermatisch gerochen haben oder war relativ geruchlos.
Huthaut
Stielbekleidung vom oberen Ende des Stiels
Lamellenschneide, die eine echte Cheilozystide auf Bild 2 mißt 60 x 25 µm, dazu jede Menge Parazystiden
Pleurozystiden messen 78-85 µm x 14-18 µm, mit KOH deutlich gelb färbend
Sporen in KOH messen 9.2+-0.4 µm x 5.8+-0.2 µm, Q=1.6+-0.1, 8.5-9.9 µm x 5.4-6.4 µm, Q=1.4-1.8
Mit Pleurozystiden, glatten Sporen, einem Stiel der wenn überhaupt nur ganz oben pruinös ist und keinem besonderen Geruch gelange ich mit der Funga Nordica zur Sect. Fibrillosae. Dort geht es dann mit mandelförmigen Sporen, violetten Farben am Stiel, ohne dunkle Schuppen auf dem Stiel, einem braunen, schuppigen Hut, der eher rötlich braun als graubraun ist zu Inocybe amethystina. Alternativ komme ich mit schuppigem Stiel zu Inocybe cincinata. Da mir hier jegliche Funderfahrung fehlt und ich auch keine Übersicht habe, ob es in der Gruppe neu beschriebene Arten gibt, die in der Funga Nordica fehlen, ist es wohl wieder einmal Zeit Ditte um Hilfe zu bitten.
Björn