Einer der Rötelritterlinge?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 2.102 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Brynn.

  • Hallo zusammen,


    könnte dies eine der Arten rund um den Violetten Rötelritterling sein?


    Geruch: nicht sehr intensiv, aber angenehm blumig und etwas würzig

    Standort: in großen Mengen auf Magerwiese verstreut, oft in dicht zusammenstehenden Grüppchen

    Hutdurchmesser bis zu ca. 10-15cm

    Hutfarbe: von sehr blassem und hellem Rosa-Violett bis in ein dunkleres Rosabraun

    Kleinere Exemplare am ganzen Hut bereift, etwas ältere am Hutrand bereift

    Lamellen leicht vom Hutfleisch verschiebbar
    Sporenpulverfarbe: weißlich


    Irritiert hat mich der weiße, spinnwebartige Schleier, den man bei den ganz jungen Exemplaren über den Lamellen auf den Fotos sieht. Dürfen Rötelritterlinge so etwas haben oder gehören die kleineren gar nicht zur selben Art? Sie wuchen direkt unter den größeren.


    Liebe Grüße!

  • Hallo zusammen,


    könnte dies eine der Arten rund um den Violetten Rötelritterling sein?


    Geruch: nicht sehr intensiv, aber angenehm blumig und etwas würzig

    Hallo Brynn,

    das sehe ich genauso und tippe hier beherzt, da ich den exakten Geruch nicht vorliegen habe, auf den Veilchen-Rötelritterling (Lepista irina).

    Tolle Doku!

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Danke Oehrling, den hatte ich tatsächlich auch im Hinterkopf!

    Allerdings irritiert mich wie gesagt beim kleinsten Exemplar die vermeintliche Cortina über den Lamellen (auf dem Foto leider ein bisschen versteckt, aber zu erkennen). Meinst du, das ist eine andere Pilzart?


    Liebe Grüße!

  • Hallo Brynn,


    das ist sicher eine Art aus der Gattung der Rötelritterlinge. Vom Standort und vom Ausshen her würde eher Lepista panaeolus passen. Lepista irina kenne ich persönlich ganz gut. Den würde ich fast ausschließen. Allerdings gibt es in der Gattung auch noch einige Raritäten. Die Schleierreste stammen vom befaserten Hutrand. Das hat nichts mit Cortinarien zu tun. In der Ritterlingsverwandschaft gibt es etliche Arten, die das auch können.


    Gruß Ingo

  • Hallo Ingo,
    danke für den Vorschlag von L. panaeolus, den schaue ich mir mal an.
    Gibt es bestimmte Merkmale, wegen derer du L. irina fast ausschließen würdest?

    Interessant, dass einige Arten so einen Schleier haben können - In meinen Pilzbüchern steht überall "keine Vela".


    Liebe Grüße!

  • In einem älteren Artikel aus dem Tintling konnte ich nachlesen, dass L. panaeolus häufig "konzentrisch angeordnete tropfige Wasserflecken" auf dem Hut haben soll - Ich weiß aber nicht genau, wie ich mir das vorstellen kann. Ist so etwas auf meinen Bildern erkennbar?
    Hier auf dem rechten FK wäre für mich noch am ehesten etwas "wassertropfenartiges" zu erkennen, falls das gemeint ist.



    Zudem soll er nach Mehl riechen, für mich roch er aber blumig-würzig. Wie Veilchenwurzeln riechen, weiß ich nicht. Aber mit dem Geruchsempfinden ist das ja so eine Sache.


    Liebe Grüße!

  • Servus,

    "konzentrisch angeordnete tropfige Wasserflecken" auf dem Hut haben soll - Ich weiß aber nicht genau, wie ich mir das vorstellen kann. Ist so etwas auf meinen Bildern erkennbar?

    Typische L. panaeoulus/ luscina von einer Wachholderheide Die Wasserflecken auf dem Hut sollten etwa so aussehen.


    Bei deinen Fruchtkörpern sieht man ein komplette Verwässerung. Dadurch bekommen die Schwammerl eine einheitlich bräunliche Farbe, die sich bei zunehmender Trockenheit wieder wandelt. Man sieht es deutlich in der Hutmitte deines letzten Bildes.

    Lepista irina ist eigentlich eine Waldart zwischen dickem Laub oder Nadelstreu aber dass sie auch mal auf ne Wiese geht mag ich auch nicht ganz auschliessen ;)


    Was mich jetzt noch ein wenig wundert sind die Bilder 5/6/7/8 ( hier wäre ich alleine schon wegen der Farbe auch in Richtung L.irina gegangen). Bist du sicher dass das die selbe Art ist wie auf den Bildern 1-4?

    Ausserdem passt dein letztes Bild vom Startbeitrag nicht zu den anderen , man sieht doch deutlich an den Blättern dass das keine Magerwiese war.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    angrenzend an die Magerwiese steht ein kleiner Espen-Hain. Ich habe sowohl mitten auf der Wiese als auch nah am Hainrand, als auch im Hain zwischen den Bäumen Fruchtkörper gefunden. Vom Geruch her waren sie gleich und alle hatten vom Hutfleisch schiebbare Lamellen und die beschriebenen Farbtöne.

    5-8 (die kleineren FK) wuchsen direkt unter 1-4. Auch hier gab es verschiebbare Lamellen und denselben Geruch.


    Vielen Dank für's Zeigen der Wasserflecken, jetzt verstehe ich, was gemeint ist!

    Liebe Grüße!

  • Lepista irina kenne ich persönlich ganz gut. Den würde ich fast ausschließen.

    Ich habe hier in der Nähe auch immer mal wieder Funde. Einen der ersten hat Pablo damals noch mikroskopisch abgesichert, und ich habe versucht, mir den Geruch möglichst gut einzuprägen. Nicht ganz so einfach, wenn man nur mit großen zeitlichen Abständen an etwas schnuppern kann.


    Gerade mit der Geruchsbeschreibung von Brynn kommt mir L. Irina durchaus plausibel vor.


    Meine beiden Fundstellen waren übrigens nicht im Wald, sondern in parkähnlichem Gelände (Gras und lockerer Baumbestand).

  • Ok, was du brauchst sind aber Schwertlilien. Ich hatte vor Jahren in einer Diskussion über meine ersten Funde auch mal danach gesucht, welche Art(en?) genau, aber das habe ich nicht mehr präsent. Norbert.S wollte damals auf jeden Fall in seinem Garten welche ausbuddeln, aber ich weiß nicht, ob er das wirklich getan hat.

  • Ok, was du brauchst sind aber Schwertlilien. Ich hatte vor Jahren in einer Diskussion über meine ersten Funde auch mal danach gesucht, welche Art(en?) genau, aber das habe ich nicht mehr präsent. Norbert.S wollte damals auf jeden Fall in seinem Garten welche ausbuddeln, aber ich weiß nicht, ob er das wirklich getan hat.

    Wieso denn Schwertlilien? Wird nicht immer der Geruch nach Veilchenwurzeln als Vergleich herangezogen?

  • Die Veilchenwurzel ist ein pflanzliches Arzneimittel, das bei Säuglingen und Kleinkindern traditionell zur Behandlung von Zahnungsbeschwerden eingesetzt wird. Das Beissen auf der Wurzel wirkt schmerzlindernd. Der Name ist irreführend, weil es sich nicht um die Wurzel des Veilchens, sondern um das Rhizom von Schwertlilien (z.B. Iris germanica) handelt.

  • Die Veilchenwurzel ist ein pflanzliches Arzneimittel, das bei Säuglingen und Kleinkindern traditionell zur Behandlung von Zahnungsbeschwerden eingesetzt wird. Das Beissen auf der Wurzel wirkt schmerzlindernd. Der Name ist irreführend, weil es sich nicht um die Wurzel des Veilchens, sondern um das Rhizom von Schwertlilien (z.B. Iris germanica) handelt.

    Ah! Darauf wäre ich gar nicht gekommen, danke! Wirklich irreführend, die Bezeichnung...

  • Am WE werde ich mal sämtliche Apotheken und Drogerien abklappern, sonst bestelle ich eben welche! Jetzt habe ich mir das nun mal in den Kopf gesetzt ;) Und in meinem Freundeskreis gibt es gerade Nachwuchs, also kann ich sie danach einfach verschenken :)

  • Kleiner Nachtrag zu meinem Geruchstest, vielleicht interessiert es ja jemanden:

    Habe mir ein Stück "Veilchenwurzel Zahnbeiß für Kinder" aus der Apotheke besorgt (Iris germanica var. florentina) und einen direkten Geruchsvergleich mit dem vermeintlichen L. irina durchgeführt.

    Das Iris-Rhizom riecht für mich irgendwie erdig und etwas nach Heu, an irgendein Wurzelgemüse erinnernd (vielleicht Schwarzwurzel oder Pastinake - ich komme momentan nicht darauf). Jedenfalls überhaupt nicht süßlich, blumig/ parfümig oder würzig wie mein Bestimmling.

    Falls jemand von euch mal so einen Test gemacht hat, würde mich interessieren, ob ihr die Gerüche ähnlich fandet.

    Schönes WE euch! :)

  • Mag auch sein, dass es nur mir so geht, aber ich stelle null Ähnlichkeit zwischen beiden Gerüchen fest. Sofern es denn wirklich L. irina ist, die ich gefunden habe.
    Am ehesten erinnert mich der Duft dann noch nach VeilchenBLÜTEN - Aber eine Wurzel werde ich im Frühjahr definitiv auch mal ausgraben. :)

  • Zum Problem schlecht zutreffender oder ganz unzutreffender Pilzgerüche läuft gerade ein Parallelthread. Was ich da geschrieben habe, möchte ich hier nicht nochmals schreiben.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Ah, ja, jetzt wo du es schreibst: schon möglich, dass die Iriswurzel irgendwen an Veilchen(blüten)-Geruch erinnert hat, und sie daher ihren Volksnamen hat.


    Und evtl. erinnert der Geruch von L. Irina dann doch eher an an Veilchen als an Iriswurzel, geschweige denn an Veilchenwurzeln? Es bleibt spannend, ich werde auch buddeln.

  • Oehrling: es ist doch völlig legitim, sich geruchliche Assoziationen zu erarbeiten und zu diskutieren, gerade wenn es um einen nicht unbedingt häufigen Geruch geht wie hier. "Mit Mehlgeruch ist gemeint: riecht wie diverse Ritterlinge, z.B. T. equestre, T. potentosum" kann ich prima leben (weil ich die beide kenne), aber "L. irina riecht wie L. irina" bringt mich nicht wirklich weiter.