Russula badia?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 808 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marcel.

  • Hallo Pilzfreunde,


    ich brauche wieder mal Hilfe bei einen Täubling.


    Gefunden unter Birke und Kiefer.


    FK nicht sehr groß


    Huthaut lässt sich gut abziehen.


    Sporenpulver


    Geschmack erst mild später etwas scharf aber nicht so extrem wie bei Badia sein sollte "erste Zweifel!!!"

    auch der Geruch konnte ich nicht wirklich wahr nehmen.

    Chemische reaktionen Guajak 10 sec. also negativ und Eisensulfat ganz schwach rosa also her auch negativ.

    Ich hatte gelesen das 40% KOH auf der Huthaut eine orangene Reaktion hervorbringt.



    Ob das aber relevant ist für die Bestimmung weis ich nicht.

    Die Huthaut hat Dermatocystiden sonst nichts auffelliges gesehen-


    Sporen


    Was meint ihr?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,


    Zunächst ein Ratschlag von mir. Bei einer Vermutung auf Russula badia trägt man am Besten die Guajak Tinktur auf Stiel und Lamellen auf. Der Stiel bleibt negativ (0), die Lamellen sind schwach bis mittelpositiv (+ bis ++). Solch unterschiedliche Ergebnisse hat man bei den wenigsten Täublingen, so dass man sich wenn die restlichen Merkmale stimmen auch das peinvolle Kosten ersparen kann. Ich will nicht wissen wie oft ich unterwegs schon auf R.badia reingefallen bin, seitdem nehme ich zur Täublingspirsch immer mein Fläschchen Guajak mit.

    Hier kann ich mir nur schwer R.badia vorstellen. Das ist ein ziemlich mittelgroßer Täubling mit festen Stiel, runzeliger Stielrinde und ockerlichen Flecken in der Hutmitte. Und vor allem der Geschmack wird beim kauen langsam unerträglich scharf. Das passt alles nicht zu deinem Pilz. Zudem sind die Sporen zu klein und die Zystiden zu schlank und wenig septiert.

    Ich würde eher bei den Zwergtäublingen suchen, mit gelben Sporenpulver aus dem Nadelwald landet man im Nauseosa-Aggregat -> In Richtung Kiefernweichtäubling Russula cessans. Der kann meiner Erfahrung nach auch schon mal etwas scharf sein. Sollte es stattdessen ein Birken-Begleiter sein müsstest du ein Gilben am Stiel bemerkt haben.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Hallo Thiemo, das gilben am Stiel war wirklich da wenn auch erst am Tag danach, wie ich schon schrieb habe ich auch Zweifel an R. badia, was wäre dann der Birken Begleiter? bin gerade nicht zu Hause und kann ich nicht nachschauen.


    du hast mich auf jeden fall ein Stück weiter gebracht.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Unter Birke mit gilbenden Stiel fällt mir der Vielfarbige Täubling Russula versicolor ein. Der ist auch merklich scharf. Sporenpulver geht aber nur bis IIIc.

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  • Hallo Mario,

    der sieht schon so aus wie die Russula Badia, die ich so finde.

    Nach meiner Erfahrung muss man bei Geschmacks- und Geruchseindrücken auch immer die Witterung berücksichtigen.

    Nach langer Trockenheit oder kräftigen Regen verändert sich das. Entweder kommt beim Abbrechen von Stückchen zu viel Wasser oder gar keine Flüssigkeit.

    Meine haben übrigens niemals gelbe Flecken auf der Hutoberseite, hingegen fand ich einmal fast vollständig entfärbte an einer mir bekannten badia Stelle.

    Das entscheidende Bestimmungsmerkmal ist für mich der Zedernholz Geruch/Geschmack.

    Der Geschmack ist zunächst einmal bitter und dann irgendwie holzig. Das ist aber nur kurz zu schmecken, dann wird es von der Schärfe überdeckt.

    Da das Kosten von Russula Badia nicht vergnügenssteuerpflichtig ist, prüfe ich das, indem ich Stückchen auf die Zunge lege und nicht indem ich darauf herumkaue.

    Alternativ kann man auch an der Stielrinde lecken.

    Mittlerweile mache ich das aber eher selten, denn ich weiß, wo die Myzel sind. Als vornehmlich Speisepilzsammler spart es Zeit, da keine näheren Untersuchungen anstellen zu müssen.

    Gruß,

    Marcel

  • Unter Birke mit gilbenden Stiel fällt mir der Vielfarbige Täubling Russula versicolor ein. Der ist auch merklich scharf. Sporenpulver geht aber nur bis IIIc.

    Hallo Thiemo,

    bin leider nicht früher dazu gekommen hier zu schreiben, also mein Fazit wäre das bis auf das Sporen Pulver das jetzt nicht Wirklich passend dazu ist stimmt alles zu R. versicolor, R. cessans kann eigentlich nicht sein da passt einiges nicht, Sporen Pulver Farbe, Sporen Größe, Geschmack. Ich werde den Pilz erstmal mit cf abspeichern und hoffe auf weitere Funde.


    Danke für deine Hilfe


    Hallo Marcel,


    danke für dein Beitrag, an R. badia habe ich von anfang an nicht wirklich geglaubt, leider habe ich den Täubling noch nicht life in die Hand gehabt, BZW ind den Mund, daher kann ich nicht viel darüber sagen. Wenn ich aber an alles das glauben soll was darüber erzählt wird dann muss die Schärfe schon heftig sein, das war hier bei meinen Pilz nicht der Fall.


    LG euch beiden Mario

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,

    ich wollte noch etwas nachtragen:

    Ich würde bei Täublingen auch immer die Konsistenz des Stieles prüfen.

    Es gibt einen Untersuchung, die nahelegt, dass Pilzgifte den Pilzen zur Abwehr der Fressfeinde Springschwänze dienen.

    Ich beobachte bei den Russula Badia immer auch, dass der Stiel sich fest anfühlt, während man zum Beispiel Buckeltäublingen oder Jodoform/Amethysttäublingen häufig schon ertasten kann, dass die Stiele vollständig von Springschwänzen perforiert wurden. Solche mit völlig unversehrten Stielen finde ich nicht. Die Stiele haben immer Hohlräume.

    Die Springschwänze sind da sehr viel sensibler als die menschliche Zunge.

    Das sind halt die Schnellbestimmversuche des Speisepilzsammlers:

    Aus der Entfernung die Farbe. Badia hat einen speziellen rotvioletten Farbton, den ich auf deinen Bildern wieder finde - aber Fotos sind üblicherweise farbverfälscht. Damit ich nicht unnötig hinlaufe.

    Aus der Nähe das Tasten: Wie ist die Konsistenz der verschiedenen Teile, wie fühlt sich die Oberfläche der Huthaut an etc. Damit ich die Pilze nicht entnehmen muss.

    Gruß,

    Marcel