Dinemasporium strigosum

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  • Hallo zusammen,

    am Wochenende wollte ich mir ein kleines Köttel am Wegrand näher ansehen weil ich von oben herab daran kleine gelbe Becherchen vermutete und um es nicht mit den Fingern berühren zu müssen hab ich ein kleines Pflanzenstängelchen (mglw. Rubus spec.) aufgehoben um es aufzupieken. Die Becherchen stellten sich unter der Einschlaglupe als Lasiobolusse heraus, aber was ich auch entzückt bemerkte: das Stängelchen war ebenfalls mit stacheligen Bechern besetzt!
    Im Frühjahr hatte ich schon mal einen ähnlichen Fund, den ich damals makroskopisch als cf Pseudolachnea hispidula betitelt hatte. Leider war mir das Stöckchen abhanden gekommen, sodass ich es nicht mikroskopisch überprüfen konnte und nur die im Feld aufgenommenen Bilder hatte.

    Diesmal hat's geklappt und mir wurde klar, dass es (zumindest dieses Mal) nicht P. hispidula sein kann, denn die Sporenanhängsel sind deutlich länger und die Sporenmaße passen nicht.

    Gut passen diese langen Anhängsel an gekrümmten Konidiosporen, sowie deren Maße dagegen zur Anamorphe von Dinemasporium strigosum.


    Die Scheinbecher bzw. Konidiomata waren ausgewachsen bis ca 300µm groß (im trockenen Zustand), feucht öffnet sich der Stachelkranz indem die Sporenmasse quillt

    Durchmesser des Stängelchens knapp 2mm



    trocken



    feucht




    Setae 290-380µm



    Sporen ohne Anhängsel:

    (8.9) 9.2 - 10.9 (11.9) × (2.1) 2.3 - 2.7 (2.9) µm

    Q = (3.5) 3.7 - 4.8 (5.1) ; N = 15

    Appendices: 6,4-8,9µm


    Viele Grüße

    Ingo


    Ps: Matthias Mreul magst Du vielleicht mal rüberschauen- vielleicht hattest Du den schon mal? Danke!

  • Hallo Ingo

    Gefällt mir auch sehr gut zu mikroskopieren.

    Hier habe ich noch ein paper dazu gefunden.

    Wahrscheinlich hast du das bereits gesehen.

    BG Andy

  • Hallo Andy, ich hatte ich mich an den Schlüssel von Duan et al. (2007) gehalten, dort gelange ich überraschend unkritisch zu D. strigosum. Zur Beschreibung bei Crous et al. (2012) passen sie aber mE. auch. Ich fand es sehr interessant den Mechanismus der Setaeöffnung bei Wasserzugabe unter dem Bino zu beobachten, da kann man wirklich zuschaun wie sich die Stacheln nach außen bewegen und die Sporenmasse hervorquillt. Bei Austrocknung geht das dann anders herum.

    VG Ingo