Safranschirmling

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.476 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Husidusidu.

  • Hallo zusammen,


    ich war diese Woche bei einer offiziellen Pilzbegutachtung. Hierbei wurden meine Exemplare klar als Safranschirmlinge "identifiziert". Fundort der Pilze war mitten im tiefsten Mischwald. Bei der Begutachtung würde dennoch gesagt, dass diese Pilze nicht verzehrt werden sollten. Leider habe ich die Begründung hierfür nicht mitbekommen oder es gab sie schlichtweg nicht.🤷 Lt. Internet sind Safranschirmlinge ähnlich wie Parasole gute Speisepilze. Habt ihr evtl eine Erklärung für mich? LG Jasmin

  • Hallo Jasmin,

    es gibt DEN Safranschirmling nicht. Es handelt sich um einen Gattungsnamen, der mehrere, auch giftige Arten enthält.

    Auch kann man hier ja nichts zum Allgemeinzustand der Pilze sagen, die Du zur Beratung gebracht hast (evtl. Schimmel, zu alt, etc) auch das kann zur Nichtfreigabe führen.

    Eine Beratung, bei der wir nicht dabeiwaren zu beurteilen ist aber schlichtweg unmöglich. Bei Zweifeln frag doch nochmal dort nach, es wird Dir sicher gern Auskunft gegeben.

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Hallo Jasmin,

    es gibt DEN Safranschirmling nicht. Es handelt sich um einen Gattungsnamen, der mehrere, auch giftige Arten enthält.

    Auch kann man hier ja nichts zum Allgemeinzustand der Pilze sagen, die Du zur Beratung gebracht hast (evtl. Schimmel, zu alt, etc) auch das kann zur Nichtfreigabe führen.

    Eine Beratung, bei der wir nicht dabeiwaren zu beurteilen ist aber schlichtweg unmöglich. Bei Zweifeln frag doch nochmal dort nach, es wird Dir sicher gern Auskunft gegeben.

    Grüßle Hilmi

    Hallo Hilmi,


    vielen Dank für deine Antwort. Dass ihr die Beratung nicht beurteilen könnt, ist mir natürlich völlig klar. Mich interessiert eher, ob es eventuell mittlerweile generell Zweifel gegenüber Safranschirmlingen gibt, von denen ich nur nichts weiß. Die Pilze warten noch jung und auch frei von Schimmel. Gesagt würde, dass sie generell keine Freigabe für Safranschirmlinge geben. Diese Aussage hat mich irritiert und stutzig gemacht.

    LG Jasmin

  • Hallo Jasmin,

    Zumindest steht C. olivieri auf der Positivliste der DGfM. Allerdings steht es jedem PSV frei, welche Arten er/sie frei gibt. Ich kenne auch welche, die generell keinen Agaricus mehr freigeben. Es ist immer eine Frage der Sichtweise.


    VG André

  • Hallo Jasmin,

    Zumindest steht C. olivieri auf der Positivliste der DGfM. Allerdings steht es jedem PSV frei, welche Arten er/sie frei gibt. Ich kenne auch welche, die generell keinen Agaricus mehr freigeben. Es ist immer eine Frage der Sichtweise.


    VG André

    Hallo André,

    vielen Dank für deinen Kommentar und die Infos. Mir war nicht klar, dass es jedem PSV frei steht, was er tatsächlich frei gibt. Ich habe vermutet, dass es hier ein einheitliches Regelwerk gibt. So falsch kann man offenbar liegen. 😉

    VG Jasmin

  • Lt. Internet sind Safranschirmlinge ähnlich wie Parasole gute Speisepilze.

    Da liegt glaube ich das Missverständnis.


    Auf der Positivliste der Speisepilze steht der Olivgrüne Safranschirmling, aber schon der Echte Safranschirmling ist umstritten, wobei die vereinzelten Vergiftungen vielleicht aus Verwechslung mit dem Gift-Safranschirmling stammen könnten.


    Schnelle Antworten im Internet sind oft unterkomplex, deswegen gibt es ja Beratungsangebote von Spezialisten.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Vielen Dank für deine Erklärung, Wolfgang! Das bringt Licht ins Dunkel. 😉

  • Auf der Positivliste der Speisepilze steht der Olivgrüne Safranschirmling, aber schon der Echte Safranschirmling ist umstritten, wobei die vereinzelten Vergiftungen vielleicht aus Verwechslung mit dem Gift-Safranschirmling stammen könnten.

    Hallo Wolfgang,


    ich bin grad über den Namen "echter Safranschirmling" gestolpert. Welche Art soll das genau sein?

    Chlorophyllum ist einfach eine fiese Gattung, niemand weiß so wirklich genau wie viele Arten es jetzt dort gibt und woher die Giftwirkungen genau kommen sollen. Wer auf Nummer Sicherheit gehen will, sammelt sie nicht und gibt sie nicht frei. Freunde von mir haben letztes Jahr in Sachsen entgegen meines Rates rötende "Parasole" aus dem Garten gefuttert und keinerlei Beschwerden davon getragen.


    Grüße

  • Hi Husidusidu,

    ich bin grad über den Namen "echter Safranschirmling" gestolpert. Welche Art soll das genau sein?

    Chlorophyllum rhacodes

    Andere schreiben "Gemeiner Safranschirmling", aber ich finde ihn nicht gemein.

    Wahrscheinlich ist im größeren Teil Deutschlands zu Zeit M. olivieri die häufigere Art, zumindest solange es noch Fichtenforste gibt.

    Da wird der Klimawandel schnell zuschlagen.


    Freunde von mir haben letztes Jahr in Sachsen entgegen meines Rates rötende "Parasole" aus dem Garten gefuttert und keinerlei Beschwerden davon getragen.

    ...dann waren es wohl weder brunneum noch molybdites. Auch eine Methode, sich der Artbestimmung anzunähern ^^


    Chlorophyllum ist einfach eine fiese Gattung, niemand weiß so wirklich genau wie viele Arten es jetzt dort gibt und woher die Giftwirkungen genau kommen sollen.

    Das ist so nicht korrekt, zumindest nicht in Mitteleuropa.

    Da gibt es genau 4 Arten, die sich genetisch und mikroskopisch unterscheiden.

    Human Verification


    Chlorophyllum in Great Britain
    www.sciencedirect.com


    Ja, das Gift ist unbekannt, aber das gilt auch für sehr viele andere Organismen.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo,

    ich steig bei den wissenschaftlichen Herkünften in dieser Gattung wohl so schnell noch nicht durch

    Das ging mir als die ganzen Safranschirmlinge von Macrolepiota zu Chlorophyllum verfrachtet wurden auch nicht anders :D .


    VG Jörg

  • Hallo zusammen,

    zu den Riesen- und Safranschirmlingen kann ich euch diesen Artikel empfehlen (mit Erklärungen und Schlüssel). Damit sollte vieles klarer sein.

    Weniger eindeutig ist dagegen der Speisewert der Arten. Hierzulande gilt C. olivieri als essbar, C. rhacodes als strittig und C. brunneum als giftig. Während jedoch die amerikanische Art C. molybdites wohl zweifellos giftig ist, wird C. brunneum in einigen Ländern gegessen und international gilt es auch eher selten als giftige Art. Ich kenne selbst Personen, die C. brunneum schon folgenlos gegessen haben. Möglicherweise ist es eher schwer verträglich als wirklich giftig, aber das ist nur eine persönliche Theorie (und die Definitionen ohnehin fließend).

    Viele Grüße

    Emil

  • Ich kenne selbst Personen, die C. brunneum schon folgenlos gegessen haben.

    Hi Emil,

    wenn Du Quellen für die internationale Beurteilung von brunneum hast, würde mich das interessieren.

    Andererseits gibt es auch Personen, die Karbolchampignons essen können, und dennoch zahlreiche Magen-Darm-Vergiftungen damit. Ich würde Pilze als "giftig" deklarieren, sobald er für einen Teil der Bevölkerung giftig ist.


    Grüße,

    Wolfgang

  • Andererseits gibt es auch Personen, die Karbolchampignons essen können, und dennoch zahlreiche Magen-Darm-Vergiftungen damit

    Meine Oma hat die gerne gesammelt und gegessen. Den Geruch hat sie nicht wahrgenommen. Ich wurde mal von ihr im Auto abgeholt in der Grundschule und sie war davor Sammeln. Das Auto hat so bestialisch gerochen, das bleibt mir selbst 30 Jahre später noch in Erinnerung <X


    Aber Osteuropäer sind auch etwas anders im Nehmen was Pilze betrifft. ==15