Hallo zusammen,
im allgemeinen Chaos, das gerade über mich hereingebrochen ist, wurde nun auch noch der Pilzspürhund krank. Auf dem Weg zur Apotheke habe ich mir eine kurze Chaos-Auszeit gegönnt und einen Blick auf meine Lieblingssaftlingswiese geworfen, die am Weg liegt. Erstaunlich, wie bunt sie am 11. November war. Neben zahllosen wässrigen und überständigen Saftlingen gab es viele ansehnliche Exemplare. Das baut auf. Das ist übrigens dieselbe Wiese, auf der die Glänzenden Orangesaftlinge vor wenigen Wochen dem Gemetzel der Gemeindearbeiter zum Opfer gefallen waren. Wie rasch sich die Funga erholt, wenn lediglich die Fruchtkörper und nicht das Habitat zerstört wird, lässt mich angesichts der generellen Entnahmeverbote aller Hygrocyben schmunzeln.
1. Ein Stück des Wegs liegt im Wald. Da gab es neben diversen Raufüßen und Violetten Rötelritterlingen für die Pfanne diese hübschen Tintlinge im Baumnest, sowie
2. Gallertkäppchen, die ihrem Namen alle Ehre machte, und gleich daneben ihre Verwechslungspartner -
3. Trompetenpfifferlinge
4. Aber eigentlich gehts ja um die Magerwiese. Schon von weitem fielen zahllose Wiesenellerlinge auf.
5. Ein sehr spätes und außergewöhnlich dunkel gefärbtes des Exemplar des Glänzenden Orangesaftlings-Hygrocybe aurantiosplendens war frisch gewachsen.
So profitieren zumindest die Farben von den dicken Wolken und dem Dauerregen.
6. Hier eins der zahlreichen Exemplare der Geweihförmigen Wiesenkoralle.
7. Eine Lattenzaundreifaltigkeit aus Jungfernellerling, jungem und älterem Kirschroten Saftling
8. Dieses Blassminchen hat eindeutig zu viel Regen abbekommen. Dem Bleichling einen belastbaren Namen zu verpassen trau ich mir nicht zu.
7. Die hübschen roten Pilze wollte ich nicht durchschneiden. Daher bin ich unsicher, ob es sich um Kirschrote oder Prächtige Saftlinge handelt.
8. Eigentlich war das gestern auch wurscht. Sie sind auch namenlos schön und machen gute Laune.
9. Hier klar die Kirschroten Saftlinge und Wiesenellerlinge
10. Häufig auch: Galerina pumila und Saftlinge gemischt.
11. Galerina pumila mit Runzelbrudermoos und Flechten, alles typische Magerrasenbewoohner.
12. Massenaufkommen von Jungfernellerlingen
13. Die Kaffeebraunen Gabeltrichteringe haben auch gerade eine gute Zeit. Es scheint, als wollten sie die Trockenheit im September kompensieren.
Erstaunlich finde ich, dass sogar der Türkische Mohn, den ich letztes Jahr quasi in den Schotter am Weg gepflanzt hatte zur Novemberblüte ansetzt.
Über die stimmungsaufhellende Wirkung von Saftlingswiesen - insbesondere an düsteren Novembertagen - ist nach meiner Kenntnis noch nicht geschrieben worden. Vielleicht wäre das ja mal ein lohnendes Forschungsthema .