Russula aus der Sektion Griseinae

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 938 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Enno.

  • Hallo liebes Forum!


    Auf der gestrigen Kartierungsexkursion fanden wir diese Täublinge welche mich sehr rätseln lassen.

    Ich bin in der Gattung Russula noch nicht wirklich firm. Versuche mich aber manchmal gern daran.


    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!


    Fundort: Bei Betula und Quercus auf Sandboden


    Makrochemie: Mit Guajak innerhalb 30 Sekunden blau; Mit Feso4 rosalich ohne Veränderung; Phenol grau.

    Sporenpulverfarbe; IIa- IIb

    Makroskopie:


    Hut: Huthaut ziemlich bunt, von grau über Violett und Fleischrot bis Grün alles vertreten. Die Huthaut reißt felderig auf.

    Lamellen: spröde, Beim älteren Exemplar mit rötlicher Lamellenschneide, ab und zu zum Stiel hin gegabelt mit Anastomosen.

    Geschmack: mild

    Geruch: kaum wahrnehmbar bzw. schwer deutbar








    Mikroskopie:

    Sporen: isoliert stachelig

    (5.8) 6.1 - 7.2 (7.5) × (4.9) 5.2 - 5.8 (6.1) µm

    Q = 1.1 - 1.3 (1.4) ; N = 30

    Me = 6.6 × 5.5 µm ; Qe = 1.2


    HDS: Zystiden sind Keulig und färben sich in SV schwarz.






    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hi,


    das ist ein Fall für Felix. Vielleicht schaut auch Mal Karl hieŕ rein.


    l.g


    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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  • Lieber Enno


    Ich denke hier stark an R. Grisea, bin aber nur Laie und auch sehr gespannt, was die Experten meinen.


    Beste Grüsse und danke fürs Zeigen und Dokumentieren

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo,


    ich würde den Fund auch mal mit dem Enten-Täubling Russula anatina vergleichen.
    Die felderig aufgebrochene Huthaut, der Wuchs unter Eiche, die schwachen Guajak sowie Eisen(II)-Reaktionen, die isoliert-warzigen Sporen passen meiner Meinung nach ganz gut. Das Sporenpulver dürfte aber eine Stufe dunkler sein.

    Bei R.grisea hätte ich nicht klar isoliert-warzige Sporen erwartet. Daher schwanke ich vielmehr zwischen Russula ionochlora und Russula anatina. Zu R.ionochlora, welcher ebenfalls solch größere Fruchtkörper und cutefracte Formen entwickeln kann, würde Sporenpulverfarbe und Ornamentierung, sowie die Zweifarbigkeit des Hutes auch gut passen, jedoch stört mich hier der volkommen milde Geschmack(Lamelle probiert?) und die schwachen makrochemischen Reaktionen.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Corinne und Hallo Thiemo!


    Vielen Dank für eure Antworten! Felix Hampe hat ebenfalls Russula anatina ins Spiel gebracht und so werde ich den jetzt auch nennen.


    Interessant ist der Fakt, den du Thiemo gebracht hast, dass R. ionochlora auch eine cutefracte Huthaut aufweisen kann. Dass konnte ich in meiner Gängigen Literatur (Marxmüller und FN) nicht finden.

    Ich habe den Pilz 3x probiert, immer die Lamellen und er wurde nie scharf. Ich habe gerade nochmal das Sporenpulver gecheckt. Echt schwierig das korrekt zu beurteilen. Bei Sonnenschein gestern schien es heller. Heute bei bedecktem Himmel ist es eher dunkler aber höchstens IIc.

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Lieber Enno


    Danke für deine weiteren Recherchen und Angaben. Ich werde dein Fund auch als R. anatina ablegen.


    Ich habe betreffend cutefracte Huthaut noch in Einhellinger nachgeschlagen, wurde aber auch nicht fündig. Vielleicht weiss auch hier Thiemo noch Rat.

    Beste Grüsse

    Corinne

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  • Hallo zusammen,


    Freut mich, dass Felix es ähnlich sieht, dann hab' ich keinen Quatsch gschrieben. ^^
    Die Beobachtung, dass Russula ionochlora auch schon mal eine cutefracte Huthaut zeigen kann, habe ich von Felix. Bei Russula anatina ist's z.B. aus dem SARNARI ersichtlich.
    Das mit der Sporenpulverfarbe ist schon immer etwas tricky. Man soll bei Tageslicht aber ohne direkte Sonneneinstrahlung ablesen. Auch das abwarten (1 Tag) kann aufgrund des reduzierten Wassergehalts noch eine Änderung um eine Stufe bewirken. Ich hatte bei einigen Funden bereits ähnliche Probleme. Eventuell ist die natürliche Variabilität größer als bei den Artkonzepten angenommen wird. Oder man müsste für die perfekten Lichtverhältnisse das Atelier von Marxmüller bzw. Romagnesi nachbauen. ;)

    Russula anatina ist ein toller Fund. Persönlich würde ich ihn noch per ITS Sequenz absichern.

    VG Thiemo

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  • Hallo nochmal alle zusammen!!


    Ich habe noch einmal ein Feedback von Felix erhalten, er ist jetzt doch eher der Meinung dass es sich um Russula ionochlora handeln muss.


    Grunddessen:


    Saurer Boden auf Sand

    Zu schwache FeSo4 Reaktion

    Und den Rötlichen Lamellenschneiden.


    Er weißt auch darauf hin das alle Griseine diese Rissige Huthaut haben können.


    Herzliche Grüße


    Enno

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