Hallo zusammen,
eigentlich sollte es Frost geben in der letzten Nacht. Also habe ich noch einmal eine Wanderung zu meiner neu entdeckten Saftlingswiese unternommen, auch in der Hoffnung auf Wiesenkorallen, die ich noch nicht kenne. Letztere gab es nicht, Frost erfreulicherweise auch nicht. Aber Prächtige Saftlinge - Hygrocybe splendidissima und Granatrote Saftlinge - Hygrocybe punicea waren noch einmal zur Höchstform aufgelaufen. Bilderbuchmäßig in großen Trupps standen sie nebeneinander. Noch immer mit jeweils hunderten Fruchtkörpern. Eine für mich neue Art konnte ich auch entdecken. Leider kann ich sie ohne Mikroskop gerade nicht festnageln. Aber höchstwahrscheinlich habe ich Hygrocybe miniata - den Mennigroten Saftling gefunden. Außerdem gab es Zähe Saftlinge - Gliophorus laetus, Honigsaftlinge - Hygrocybe reidii und einige wenige Gliophorus psittacinus- Papageiensaftlinge. Die Wiesen- und Jungfernellerlinge waren nicht mehr fotogen. Dafür waren Goldgelbe Wiesenkorallen in zahlreichen Trupps vorhanden.
Einige andere Wiesenpilzen suchen noch nach einem Namen. Die zeige ich in einem anderen Beitrag.
1. Hygrocybe punicea - der Granatrote oder Größte Saftling macht seinem Namen alle Ehre. Die Hüte hatten vielfach über 10 cm Durchmesser.
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1b Im Alter, bei Regen und unter Sonneneinstrahlung blasst er aus. Der Pilz behält aber immer diese warmen roten Farbtöne.
1c Auch die Stiele verblassen im Alter von Rotorange zu Ocker bis Orangeocker.
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2. Auch Hygrocybe splendidissima bringt es auf dieser Wiese zu einer erstaunlichen Größe von 8cm Hutdurchmesser. Die Hutfärbung und auch der Stiel weisen jedoch ein ganz anderes, sehr intensives kühleres Rot auf und auch der Habitus ist anders als bei H. punicea.
2a Die Stiele scheinen mitunter etwas verbeult und sind oft gekrümmt.
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2e Viel ist nicht zu erkennen auf dem Wimmelbild. Aber bei genauer Betrachtung erschließt sich das Ausmaß der Saftlingsvorkommen auf dieser Wiese ein wenig.
2f Ob die oft verbeulten Hüte etwa von das Wachstum behindernden Grashalmen herrühren, kann ich nicht sagen. Jedenfalls sind diese unregelmäßigen Hutformen auffällig. H. punicea hat dagegen meist regelmäßig geformte Hüte. edit: Beim durchforsten meiner alten Fotos ist mir aufgefallen, dass es durchaus einige wenige ebenmäßig gewachsene H. splendidissima gibt. Vermutlich ist die Erklärung für die Verkrümmungen einfach und diese Art wird stärker von hinderlichen Grashalmen und Kräutern deformiert als H. punicea.
3. Papageiensaftlinge - Gliophorus psittacinus: Sehr schleimige Gesellen, ebenso wie
4. Gliophorus laetus - Zähe Saftlinge
5. Hygrocybe reidii - der Honigsaftling ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern eine trockene Art. Gestern war sogar der Honiggeruch wahrnehmbar.
6. Diese Art war mir bislang noch nicht aufgefallen. Vielleicht ist sie einfach nur unterm Radar der zahllosen roten Riesen geflogen. Meine Arbeitsthese ist Hygrocybe miniata - Mennigroter Saftling. Was denkt Ihr?
7. Abschließend Clavulinopsis helvola - Goldgelbe Wiesenkeule. Davon gab es noch zahlreiche ansehnliche Exemplare. Leider fanden sich keine weiteren Keulchen oder Korallen.
Danke fürs Mitkommen. Bin gespannt auf eure Kommentare.