Wieder in heimischen Gefilden

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.169 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schrumz.

  • Hallo zusammen,

    Ich bin wieder in Deutschland und habe am Wochenende mal geschaut, was es in den Wäldern noch so gibt. Gehofft hatte ich ja auf ein paar der teilweise seltenen Schnecklinge, die ich dort letztes Jahr fand, aber die sind wohl schon durch. Trotzdem gabs wirklich noch einiges zu sehen.

    1. Röhrlinge sind wohl fast schon komplett durch, ich fand nur noch einzelne Maronen.

    2. Erfreulich war aber, dass es noch einige ganz frische Trompetenpfifferlinge gab. Zwar nicht so massig, wie in den letzten Jahren, trotzdem aber praktisch überall zu finden. Ich glaube die mögen die Weißtannen

    3. Eine Handvoll Amethystpfifferlinge gabs auch noch

    4. Ebenso wie noch frische Lachsreizker

    5. Ein weiterer Milchling, der an Weißtanne gebunden ist: Lactarius albocarneus. Soll wohl mancherorts selten sein, ist aber hier immer mal wieder anzutreffen und immer sehr schleimig

    6. Milchend auch der gelbmilchende Helmling, meine Hand als Beweis

    7. Einige Cortinarien gabs auch noch. Cortinarius varius ist immer eine Freude, denn kann ich wenigstens bestimmen

    8. Das fällt mir bei den Telamonien deutlich schwerer

    9. Den blutblättrigen Hautkopf erkenne ich aber auch noch

    10. Eine Art die schwer an ein Phlegmacium erinnert, aber weiße Lamellen und Sporenpulver hat: Leucocortinarius bulbiger

    11. Bei dem hier kam ich irgendwie nicht so recht weiter. Ich dachte zuerst an Marzipanfälbling, der roch aber nicht nach Marzipan

    12. Eine schöne Art der Wegränder: der rote Gallerttrichter, leider schon etwas ausgeblasst

    13. Schöne Hexenringe mit tollen Exemplaren des violetten Rötelritterlings

    14. Natürlich auch die Nebelkappe in größeren Hexenringen am Start

    15. Aus den letzten Jahren weiß ich, dass die hier auch in einem mächtigen Hexenring wachsen, der Mönchskopf zeigte aber hier nur ein Exemplar

    16. Ein weiterer Hexenring mit weißen Trichterlingen

    17. Ein völlig einsamer Babyfliegenpilz

    18. Eventuell ein Ritterling, den ich in einsetzender Dunkelheit nicht mehr bestimmt habe

    19. An Holz Buchenschleimrüblinge

    20. Schicke Teuerlinge

    21. Und zum Schluss noch diese großen Kollegen, die zusammen an einem Stamm wuchsen, weiß gerade auch nicht wo hin ich die stecken soll.

    Die Pilzsaison ist hier wahrscheinlich jetzt bald durch, es war aber trotzdem schön, hier nochmal einige Dinge zu finden.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrunz,
    das kommt mir alles sehr bekannt vor.
    Wo bist du denn zu Hause?
    Zufällig bei den Kalknadelwäldern um Rottweil/Schramberg

    Beim Bild 4. hast du zufällig eine perfekte Kombi fotografiert
    Ist dir der Hohlstieltäubling neben dem Lachsreizker aufgefallen ?
    Der Hohlstieltäubling ist ein Mykoparasit auf der Mykhorizza des Lachsreizgers mit der Weisstanne.
    d.h. die zwei findet man eigentlich immer zusammen an den selben Bäumen.


    Die Nr 18. sollte ein Fälbling sein. Möglicherweise H.laterinum, Bräunender Kakaofälbling

    beste Grüße

    Uwe

  • Hi,

    Kalknadelwald (zumindest an manchen Stellen, ich finde hier auch sehr regelmäßig Pilze die in der Literatur als kalkfliehend bezeichnet werden) passt, das ist aber im Schwäbischen Wald zwischen Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall. Hier gabs letztes Jahr bei geeigneter Witterung auch tolle Schleierlinge. Der Täubling ist mir aufgefallen, den finde ich hier immer mal wieder, ist ja interessant, dass das ein Mykorrhizaparasit ist. Heißt dass es ist ein Vollschmarotzer? Irgendwo habe ich mal gehört, dass manche Mykorrhizapilze die Mykorrhiza anderer Arten als Eintrittspforte nehmen, aber eigentlich trotzdem noch mit dem Baum in Symbiose stehen.

    Bei 18 und 21 habe ich ehrlich gesagt nur kurze Schnappschüsse gemacht, es wurde sehr schnell sehr dunkel und der Wald ist nachts stockfinster.

    Viele Grüße

  • Hallo

    Deine Funde sind schon deutliche Kalkzeiger.

    Der Hohlstieltäubling, R.cavipes ist sicher kein Vollparasit, aber bedient sich am Lachsreizker ob jetzt direkt an den Nährstoffen oder nur als Zugangsweg , das kann ich nicht sagen.

    Diese Art der Verbindung ist bei Tâublingen und Milchlingen recht häufig

    Weitere Pärchen sind

    R.exalbicans und L.pubescens

    R.nobilis und L.blennius

    ...

    Gruß

    Uwe

  • Danke dir,

    Interessante Sache. R. exalbicans und L. pubescens könnte ich dieses Jahr auch beobachten. Ja Kalk ist da schon an vielen Stellen, das Prädikat kalkfliehend verwirrt mich aber ehrlich gesagt ziemlich. Klar kann an manchen Stellen weniger Kalk sein aber wenn die trotzdem umgeben von Kalk wachsen können, finde ich kalkfliehend nicht passend.

    Viele Grüße