Coprinellus hepthemerus/pusillulus

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 704 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Florian1986.

  • Hallo zusammen,


    ich hab hier noch einen Tintling auf Cervidien Losung, den ich mit kleinen "Restzweifel"abgelegt habe.

    Durch die makroskopisch schon auffallenden Hut-Setae in Kombination mit Sphaerozysten blieben meiner Meinung nach nur Copinellus hepthemerus oder Coprinellus pusillulus aus der Sektion Setulosi übrig.


    Sporen mit auffallend exentrischen Keimporus



    Das Problem waren die Sporen. Entweder waren die Fruchtkörper noch nicht reif oder ziemlich schnell wieder verschwunden.

    Einen Hut mit reiferen Sporen konnte ich erwischen. Die Messung ergab: 9,3-9,7-10,2 x 5,4-5,5-5,6µ somit würde ich den C. pusillulus nennen wollen.

    Aufgrund der Winzigkeit des Hutes (2mm) war nicht an Lamellenschnitten zu denken. Mit dem angewendeten Quetschverfahren besteht jedoch die Gefahr unreife Sporen zu messen.

    Aber können die Sporen noch soviel länger werden um an die Maße von C. hepthemerus zu kommen? Da hab ich so meine Zweifel und nenne ihn vorerst C. pusillulus, würde aber gerne den Fund durch eueren Erfahrungsschatz absichern.


    In Nobis-Schlüssel sind folgende Sporenmasse angegeben:

    C. hepthemerus 12-17x7-9µ

    C. pusillulus 7-11-4-5,5µ


    Beste Grüße

    Martin

  • Da hab ich so meine Zweifel und nenne ihn vorerst C. pusillulus, würde aber gerne den Fund durch eueren Erfahrungsschatz absichern.

    Die Zweifel kannst Du zur Seite schieben, Martin!

    Das ist Coprinellus pusillulus. Auch wenn man die zwischen den Pileozystiden befindlichen inkrustierten Sphaerozysten auf den Mikrobildern nicht sehen kann, so kann man sie zumindest auf den Makros erahnen. Auch sind die Sporen absolut typisch für die Art.

    Das Substrat spricht ebenfalls für die Art, die ich fast ausnahmslos an Rehdung finde und nie an Rind oder Pferd, während ich hepthemerus noch nie an Reh fand, dafür hin und wieder an Rind oder Pferd.


    Schönes Portrait! Gern mehr davon.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Vielen Dank Nobi, :thumbup:

    Das die Substratauswahl auch noch arttypisch ist, soweit hatte ich gar nicht recherchiert.

    Auf die kleinen Tintlinge werde ich in Zukunft vermehrt achtend, sie sind zu hübsch, um ignoriert zu werden.

    Bisher hab ich die nur gelegentlich bestimmt, da ich durch das Lichtmikroskop fotografieren muss.

    Es wird Zeit für eine ordentliche Stereolupe mit Trinokular.... :kaffee:

    Beste Grüße

    Martin

  • Auf die kleinen Tintlinge werde ich in Zukunft vermehrt achtend, sie sind zu hübsch, um ignoriert zu werden.

    Und sie sind überschaubar und werden außerdem nur selten kartiert, Martin! Da gibt es noch reichlich Nachholebedarf.

    Zudem sind sie in der Regel gut bestimmbar, die entsprechende Literatur vorausgesetzt, die ja vorhanden sein sollte. Und sollte etwas fehlen, so kannst Du mich natürlich immer gern fragen.

    Es wird Zeit für eine ordentliche Stereolupe mit Trinokular....

    Es wird sogar höchste Zeit! So eine Lupe wird Dich in ungeahnte Sphären katapultieren - Du wirst sehen. Und es ist eine Anschaffung fürs Leben. Ich habe meine seit nunmehr 25 Jahren und sie funktioniert wie am ersten Tag. Damit kann ich stufenlos zwischen 10 und 40 fach hin und her zoomen. Absolut unverzichtbar zum suchen und präparieren der oft mit bloßem Auge kaum sichtbaren Winzlinge.

    Also, gib Dir einen Ruck und gehe diesen absolut notwendigen Schritt. Es ist ja bald Weihnachten... ;)


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Zitat

    So eine Lupe wird Dich in ungeahnte Sphären katapultieren - Du wirst sehen.

    Aber dann geht einem doch das Vergnügen verloren, mit der 10-fach-Lupe in der Hand die Nasenspitze ganz dicht über den Dung zu fahren und dabei die spannenden Pilzchen zu erschnuppern ;)


    Björn