Hallo in die Runde,
angeregt duch einen anderen Thread über die Sporenzahl eines Fruchtkörpers kam ich ins Grübeln wie wohl die Infektion der Wirtstiere um in deren Verdauungstrakt zu gelangen bei coprophilen Pilzen vonstatten geht. Ich konnte dazu leider nichts finden. Mir erscheinen mehrere Wege plausibel:
a) direkter Kontakt des Wirtstieres mit vom Pilz besiedeltem Kot und Aufnahme der Sporen in den Verauungstrakt (Nahrungssuche in einem ehemaligen Kotbereich- Rind?) oder Kontakt mit dem Fell/Gefieder/Haut und anschliessende (Fell)reinigung mit der Zunge (Nagetiere, Vögel) oder direkte Coprophagie (Kaninchen)
- Anmerkung zumindest bei Pferden weiß ich, dass sie alte Kotstellen (sog. Geilstellen, mit durch die Düngung besonders starkem Graswuchs) meiden, vermutlich evolutionär um sich nicht mit Helminthen uä. zu infizieren
b) Aktive oder passive Abgabe der Sporen in die Luft> Transport und Ablagerung auf Futterpflanzen > Aufnahme durch herbivoren Wirt (bei den Dungtintlingen wird das wohl ganz klassisch passiv der Fall sein- oder werden diese gar explizit als Nahrung aufgenommen?)
c) Ablagerung der Sporen im Erdreich und Anheftung an Futterplanzen bei Keimung/Austreiben und Wachstum derselben (das wäre ein Vorteil in gemäßigten Zonen- Infektion auch erst in der nächsten Vegetationsperiode möglich)
d) Abgabe der Sporen bei Kontakt mit Regenwasser und Fortspülen in Pfützen, Teiche, Flüsse aus denen das Wirtstier trinkt > Aufnahme
Ich finde es nun auffällig, dass Sporen der coprophilen Pilze oft klebrige Anhängsel tragen oder in einer klebrigen Matrix eingebettet sind, könnte das für Mechanismus a) oder c) sprechen?
Die oft zu beobachtende ausgesprochene Dickwandigkeit würde ich als Schutz vor Verdauungsentzymen/Säure interpretieren und eher nicht als Schutz vor atmosphärischen Einflüssen?
Hat jemand der Spezis (vielleicht Aretah aus dem Studium?) hier Literatur dazu?
herzliche Grüße,
Ingo