einweisung in Täublingskunde für anfänger gesucht

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.512 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mauki.

  • wollte mich schon lange mal damit befassen und bis meine bücher da sind wollte ich hier mal fragen wie denn das so mit den Täublingten ist


    Ich bin überwiegend im Fichtenwald unterwegs wo zwischendurch etwas laub und mischwald ist dort zu finden sind Fichtensteinpilze pfifferlinge rotkappen maronen großer schirmpilz hexenröhrlinge gelber und weißer ziegenbart oftmals auch koralle genannt fliegenpilze bitterlinge usw.


    mit welchen einfachen täubling den ich da finden könnte sollte ich anfangen?
    wie schwierig ist es diese dann zu bestimmen und an welche eindeutigen Merkmale sollte ich mich halten?


    danke schonmal im vorraus

  • Hallo Georg,


    mir geht es ähnlich!
    Gerade auch bei den Täublingen gibt es massig Verwandte die ähnlich aussehen.
    Ich merk mir da einfache Sachen wie:


    "Der Stiel von Täublingen bricht wie Käse"
    "Lamellen brechen schnell & splitterartig" oder z.B bei Frauentäubling nur schwer "


    hast du einen Pilz als Täubling identifiziert muss man auch mal probieren! Soweit mir bekannt ist gibts unter der Täublingen keinen "extrem Giftigen" (glaube der Spei-Täubling ist da der schlimmste von)


    Wieder eine Regel:
    "Alle mildschmeckenden Täublings-Arten sind eßbar! - alle Scharfen NICHT! (Evtl. auch Giftig)"


    Der Rest kommt wohl mit der Zeit oder bei den Pilzbestimmungen zuschauen, da trifft man alle irgendwann mal :thumbup:


    Ich hoffe ich konnte etwas helfen.


    Wäre schön wenn noch ein Kenner schreibt was sonst noch so wichtig wäre, ich lern gern mit ;)


    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


    Onlinebestimmungen sind nur als Bestimmungshilfen/Tipps anzusehen, sie ersetzen NIE
    den Gang zum Pilz-Sachverständigen! Keine Essensfreigabe im Forum!

  • Hehe... war vor kurzem im Wald mit meinem Vater (der will, dass ich ihm ein paar neue Pilzchen zeige, unter anderem eben die typischen Merkmale der Täublinge). Und ich so: "Schau mal, ein Täubling! Kannst du ruhig probieren (und wieder ausspucken versteht sich) - wenn er scharf oder bitter ist, dann is a ungenießbar oder leicht giftig!" (wenn ich einen Täubling koste bild ich mir nämlich prinzipiell ein, er sei bitter).
    Er kostet also, während ich nochmal im Pilzbuch nachsehe, in dem dann in etwa steht:"Von Rote Täublinge mit reinweißen Lamellen und Stiel, sowie glänzenden Hut und unauffälligen Geruch sollte man nicht probieren, weil es sich dann mit höchster Wahrscheinlichkeit um einen Speitäubling handelt.
    - leider wars schon zu spät - mein Vater hat schon ein kleines Stückchen probiert - er sagte, er ist froh, dass es keine Wörter gibt, die diesen gräßlichen Geschmack beschreiben können - der Spei-Täubling hat sich seinen Namen wirklich verdient! <X


    Also wie bereits gesagt... bei roten Täublingen mit weißen Lamellen und Stiel aufpassen!!!! :D sonst gehts euch so wie meinen Daddy, den ich dann Gott sei Dank mit einem Krause Glucke - Gericht besänftigen konnte :cool:


    Lg,
    Anna


  • mit welchen einfachen täubling den ich da finden könnte sollte ich anfangen?
    wie schwierig ist es diese dann zu bestimmen und an welche eindeutigen Merkmale sollte ich mich halten?


    Tja, kommt darauf an, wie tief Du in die Materie einsteigen willst.
    Zur seriösen Täublingsbestimmung braucht man die Kenntnis des Baum-Partners, Sporenpulverfarbe, Geschmack und mikroskopische Merkmale, sowie Fachliteratur.
    Wenn Dir das zuviel ist, halte Dich erst einmal an die Tipps von Benny.


    Gruß Harald

  • Hallo Georg!


    Einen Täubling als Täubling zu identifizieren, ist relativ einfach. Lass dir 1,2 Stück zeigen, merke dir den Habitus. Sehen alle irgendwie gleich aus vom Aufbau (Weiß- und Schwärztäublinge mal etwas ausgeklammert), nur die Farben wechseln.


    Benny hat ´s schon schön geschrieben: sie brechen wie Käse (schöner Vergleich!), also nie auffasernd. Das liegt am kugelzelligen Aufbau der meisten Teile des Täublings, ausgenommen der Huthaut, die man ja wenigstens stückchenweise in Fetzen abziehen kann.


    Soll bedeuten, wenn du z.B. am Stiel mit dem Fingernagel versuchst Fasern abzuziehen, so wird dir das bei den Sprödblättlern nicht gelingen. Die andere große Sprödblättller-Gattung ist Lactarius (Milchlinge), aber die milchen ja im Bruch und sind weniger farbenfreudig.


    Die genaue Art bei Täublingen zu bestimmen ist im Gegensatz dazu eine eigene kleine Wissenschaft für sich, nicht um sonst spezialisieren sich manche Pilzler nur auf diese Gattung.


    Bis auf wenige Ausnahmen lassen sich Täublinge nur 100%-ig bestimmen, wenn man die Mikromerkmale (u.a. Sporenornament und Huthautbeschaffenheit) genau analysiert und ihr Verhalten auf spezielle chemische Substanzen prüft.


    Wenn du solche Analysen mal sehen willst, im pilzepilze-Forum sind da momentan recht viele Aufnahmen, z. B. im Verlauf dieses Beitrages:
    Kein Text!


    Sicher können solche Täublings-Spezis, die sich jahrelang auch mikroskopisch mit den Arten beschäftigt haben, inzwischen die ihnen bekannten Täublinge auch makroskopisch gut vordiagnostizieren. Ob das aber von Null auf Hundert so gelingt, wenn man nur 10-15 Täublingsarten in einem Speisepilzbuch drinstehen hat, bezweifele ich.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

  • also ich möchte da keine große wissenschaft draus machen lediglich erkennen was es für einer ist und ob ich ihn bedenkenlos essen kann je nachdem wie sie mir schmecken werden si dann auch auf meiner sammlerliste stehen...


    also so wie ich das jetz verstanden habe ist ein täubling an den ich meine zunge halte und er nicht scharf ist essbar richtig ???


  • wollte mich schon lange mal damit befassen und bis meine bücher da sind wollte ich hier mal fragen wie denn das so mit den Täublingten ist
    ...
    wie schwierig ist es diese dann zu bestimmen und an welche eindeutigen Merkmale sollte ich mich halten?


    - Schau einmal HIER, da wirst du evtl. verstehen, dass das Bestimmen von Täublingen keineswegs einfach ist.

  • so wie ich das jetz sehe scheint es ja doch nicht allzu schwer sein wenn man sich etwas intensiver damit befasst und erfahrung sammelt


    sporenpulverfarbe?
    heißt das die lamellen ausschütteln oder drüberstreifen damit das sporenpulver herausbröselt oder wie ist das zu verstehen ?


    wenn meine bücher da sind werd ich mal paar exemplare mit nehmen versuchen sie zu bestimmen und hier auch mal meine ergebnisse einstellen dann lernt man ja im grunde einiges und denke dass es dann doch nicht allzuschwer sein wird einige einfache täublinge zu erkennen.


    wie machen das die alteingesessenen täublingssammler?


    liebe grüße


  • so wie ich das jetz sehe scheint es ja doch nicht allzu schwer sein wenn man sich etwas intensiver damit befasst und erfahrung sammelt


    Ich glaub, da hast Du was falsch verstanden. Einen Täubling ansich zu erkennen ist relativ einfach, bei der Artbestimmung wirds dann delikat...


    Zitat


    sporenpulverfarbe?
    heißt das die lamellen ausschütteln oder drüberstreifen damit das sporenpulver herausbröselt oder wie ist das zu verstehen ?


    Hut abschneiden, auf ein weißes Stück Papier legen (oder besser ein Objektträger, da kann man die Farbe besser mit Vorlagen vergleichen), liegen lassen bis sich ein Sporenabdruck gebildet hat.


    Zitat


    wenn meine bücher da sind werd ich mal paar exemplare mit nehmen versuchen sie zu bestimmen und hier auch mal meine ergebnisse einstellen dann lernt man ja im grunde einiges und denke dass es dann doch nicht allzuschwer sein wird einige einfache täublinge zu erkennen.


    Wir sind gespannt...


    Gruß Harald

  • Hallo,
    ich hänge mich mal hier mit an.
    Wie scharf schmecken ungenießbare oder giftige Taäublinge?
    Ich hab bei vielen Täblingen eine leichte Schärfe geschmeckt, wie bei milden Pfefferminzbonbons, oder ich bilde mir das nur ein.
    Oder ist das ehr wie in eine scharfe Chili beißen, wo man dann Stunden keinen Geschmack mehr hat?
    Bei Milchlingen geht mir das genau so.


    Oder ich nehme auch meinen Vater mit, wobei bei dem ist jeder Pilz der kein Fliegenpilz ist und im wald wächst nen Hallimasch.


    Ich Bedanke mich schon mal und Grüße aus dem Maronenparadies


    Dominik

  • Hallo Dominik,



    - Schau einmal HIER


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,
    Danke für den Link, da geht ihr sehr in die Tiefe der Täublingsbestimmung.
    Ich wollte nur wissen ob auch nur der geringste Hauch von Schärfe bei Täublingen und Milchlingen auf Giftigkeit schließen lässt, das reicht mir als Kochtopfsammler erst einmal.
    Etwas schärfe wie beim Pfefferröhrling kann ja auch als Würze diehnen.


    Gruß Dominik

  • Hm? Was für giftige Täublinge gibt es denn noch, ausser den Spei-Täubling, der ja wie ich gelernt hab (oder besser gesagt mein Vater ;) ) fürchterlich scharf und gräßlich schmeckt und den Stink-Täubling (der ja wie sein Name schon sagt, nicht gerade ansprechend riecht)? Um nochmal die Frage von Dominik aufzuwerfen:
    Sind andere (leicht) scharf/bitter schmeckende giftig oder "nur" ungenießbar?