Merkwürdig stark gebuckelter Lamellenpilz

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.235 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kücki.

  • Hallo zusammen,


    vor drei Tagen wurde ich auf einen für mich außergewöhnlich merkwürdigen Pilz aufmerksam. Gefunden auf Laub im Bankett / Graben bei jüngeren Eichen. In der Nähe stehen auch andere Bäume, z. B. Espen.

    Auf den ersten Blick von oben dachte ich an einen Erdstern, verwarf den Gedanken aber sofort wieder.


    Bild 1: Der ausgehobene Pilz von oben


    Der Hut dieses Fruchtkörpers hat einen Durchmesser von ca. 6 cm und ist trocken und glatt.

    Der Rand ist beige-weiß und insbesondere der Buckel braun gefleckt.


    Bild 2: Es standen dabei noch weitere etwas kleinere Pilze mit ähnlich auffälligem Buckel


    Bild 3: Der ausgehobene Pilz von der Seite


    Bild 4: Nochmals von der Seite, der Stiel wird zum Hut hin wesentlich dicker


    Bild 5: Von unten die Lamellen und der eingerollte Hutrand


    Bild 6: Der Pilz von der Seite und im Querschnitt


    Bild 7: Die beiden Pilzhälften mit Stielbasis


    Bild 8: Das Sporenpulver ist weiß


    Verfärbungen bei Druck und Schnitt habe ich nicht festgestellt. Den Geruch empfand ich im ersten Augenblick als ganz leicht anisartig oder so, da bin ich mir nicht sicher.

    Ich weiß gar nicht, um welche Pilzart es sich handelt. Könnte das ein Ritterling sein? Da kenne ich mich überhaupt nicht aus.

    Da ich mich nicht erinnern kann, jemals ein Bild eines Pilzes mit solch einem monströsen Buckel gesehen zu haben, frage ich mich, ob diese Pilze evtl. nicht "normal" gewachsen sind und durch etwas beeinflusst wurden.

    Ich hoffe, von euch Experten Hinweise zu erhalten.

    Vielen Dank fürs Drüberschauen!


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Sehen sehr cool aus, ich denke irgendwie an eine altmodische Kopfbedeckung, vielleicht eine Haube, mit gerüschtem Rand. Ich würde von einer Bildungsabweichung ausgehen.


    Mit dem Gesamteindruck und hellen Sporenpulver (aber nicht ganz weißen? Im Bild sieht es leicht gelblich aus, oder täuscht das?) kommt mir Lepista/Rötelritterling in den Sinn. Einen Favoriten in der Gattung hätte ich vielleicht auch, aber dazu passt deine Geruchsbeschreibung nicht.

  • Ahoj, Reinhard,


    tja, da bin ich auch mal gespannt,

    was da (wenn überhaupt) rauskommt.


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Ich finde das ja äußerst nebulös... ==Gnolm4

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)


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  • Spannender Fund :cool: Ich denke aber, dass hier eine Wuchsanomalie vorliegt. Die fleckige Huthaut erinnert mich an diverse Trichterlingsarten, bei denen Luft unter der Huthaut eingeschlossen ist, die sich mit dem Fingernagel wegstreichen lässt (bspw. beim Bleiweißen Trichterling etc.). Nur mal so als Idee.

  • Ahoj, Thomas,


    magst Du dann das Schnittbild wegen Vortäuschung falscher Tatsachen verklagen?


    LG

    Malone

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  • Hallo Crati,


    das mit dem Anis-Geruch ist auch sehr dünnes Eis! Praktisch habe ich ihn nur ganz kurz für einen Moment wahrgenommen, dann nicht mehr. Ob das Anisgeruch war, weiß ich auch nicht sicher - irgendwie in die süßliche Richtung.

    Zum weißen Sporenpulver hast du einen guten Blick gehabt: Ich habe mir das SP noch einmal bei verschiedenem Licht angeschaut. Bei weißem LED-Licht sehe ich weißes SP, bei (herkömmlichem) Glühlampenlicht eher rosaliches SP und bei Tageslicht gelbliches SP. Jedenfalls keinesfalls braunes SP.

    Kann man damit jetzt was anfangen?

    Die Sporen habe ich auch unter dem scharfen Glas gehabt. Leider gelingt mir mit meiner Kamera kein scharfes Foto weil sich der Fokus wegen der kurzen Entfernung durch das Okular nicht korrekt einstellen lässt.

    Ich füge jedoch trotzdem ein Bild bei.


    Liebe Grüße

    Reinhard


    Bild 9: Sporen (leider völlig unscharf)

  • Hallo zusammen,


    ich war heute noch mal an der Fundstelle um an den anderen noch vorhandenen Pilzen zu riechen und habe keinerlei Anisgeruch mehr festgestellt. Überhaupt habe ich keinen rechten Geruch festgestellt. Es hat zwischenzeitlich recht viel Regen gegeben und die FK waren sehr vollgesogen. Es gab da auch noch zwei Pilze der wohl gleichen Art mit nur kleinem "normalen" Buckel in der Hutmitte und ähnlicher Färbung.


    Liebe Grüße

    Reinhard

  • Gerade wenn es eher kühl ist, hilft es manchmal, einen Fruchtkörper in ein Schraubdeckelglas zu sperren und ins Warme zu bringen (gern auch auf die Heizung). Wenn es Nebelkappen sind, sollte der Geruch schon recht charakteristisch sein, den kennst du vermutlich? Oder sonst eine normal gewachsene zum Vergleich mitnehmen, an denen gibt es ja um diese Jahreszeit meist keinen Mangel.

  • Hallo zusammen,


    mit Nebelkappen kenne ich mich bisher nicht aus, also auch nicht mit deren Geruch. Hab mich jetzt mal damit beschäftigt und denke, das könnte wohl hinkommen.

    Wie André schon schrieb und was auch in der Pilzflora Ehingen beschrieben wird, zeigen Nebelkappen wohl häufig Verwachsungsphänomene.

    Ich gehe davon aus, dass der merkwürdig stark gebuckelte Hut dieser Pilze auch ein solches Phänomen ist und werde sie als Nebelkappen ablegen, denn es ist ja bisher kein Hinweis eines Pilzexperten auf einen normal so aussehenden Pilz gekommen.

    Ich danke euch für eure Hinweise!


    Liebe Grüße

    Reinhard