Wer kennt diesen Pilz?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 690 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Helmut Krisch.

  • Der Fund ist von Anfang November vom Nordrand der Lüneburger Heide, unter Kiefer und Jungeichen.

    Hutdurchmesser 3 cm, Farbe gleichm. zitronengelb. Stiel aufallend lang (8 x 0.5 cm), Basis sackartig aufgeblasen, weich, nicht tief im Boden; braun und auf ganzer Länge braun überfasert. (Bild 1)

    Der Hut konnte auffallend viel Wasser speichern, sodass er erst nach 3 Tagen bei Zimmertemperatur zu trocknen begann, wobei sich die Hutfarbe von gelb nach ocker-orange veränderte und die glatte Oberfläche eine radiale Furchung zeigte.

    Die Lamellen sind weißlich und so bleibend, die Sporen klein (5 x 3), ellipsoid, glatt, nicht amyloid/dextrinoid, cyanophil (?). Zur Sporenstaubfarbe kann ich nichts sagen, weil kein Abwurf stattfand.

    Die HDS besteht aus einer Schicht Sphärozyten, darunter Hyphen (Bild 2);

    Die kugeligen Zellen sind überall fast gleich groß (25µ).

    Die Flocken am Stiel sind Haufen von kugeligen Zellen (Reste von Velum?).

    Das Trama im Hut ist feucht braun, gallertig, 2-3 mm dick fast bis zum Rand.

    An der Lamellenschneide findet man gestielte Kugeln (Zystiden?) (Bild 3). Das Lamellentrama ist hyphig mit einer Schicht von Sphärozyten überzogen, wogegen das Huttrama ein Gewirr von Hyphen und Sphärozyten darstellt.

    Der Geruch ist holzig-modrig, der Geschmack ist schwach bitter.


    Ich habe nicht mal eine Vermutung zur Gattung.

  • Servus Helmut,

    meinst nicht es ist könnte eine cystoderma sein? Die Teile sehen oft sehr unterschiedlich in der Farbe aus.

    Die Sporen können da manchmal auch kaum amyloid sein, und wenn die Teile so nass waren.......

    Grüße

    Felli

  • Hallo Luca und Felli!

    Der Hinweis auf Cystoderma ist genau richtig!

    Mein Bild vom Fundort passt zwar nicht so gut (die Körnchen waren wohl vom Regen abgewaschen), aber die mikroskopische Struktur ist eindeutig wegen der vielen Sphärozysten. Vermutlich ist es einfach die häufige Art C. amianthinus. Die soll allerdings amyloide Sporen haben, was ich nicht beobachtet habe (in einigen Büchern (z. B. Pilze der Schweiz) der Hinweis 'bisweile nur sehr schwach'.

    Eine Erwähnung der seltsamen sackförmigen Stielbasis-Verdickung habe ich aber nirgends gefunden.

    Also vielen Dank,

    Helmut