Anfrage für Zeitungsartikel, bitte um Hinweise

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Hallo zusammen,


    ich habe kürzlich einen Anruf von einer Person einer Lokalzeitung erhalten, ob ich bereit dazu wäre, ein Gespräch über meine Tätigkeit als Pilzsachverständiger zu führen. An sich spricht für mich nichts dagegen, außerdem kann es sicherlich nicht schaden, dazu beizutragen, das Thema etwas bekannter zu machen.

    Allerdings habe ich diesbezüglich keinerlei Erfahrung und bei der Masse an schlechten Pilzartikeln, die immer wieder mal irgendwo auftauchen, wo Aussagen (sicherlich unabsichtlich) verdreht oder falsch dargestellt werden, etwas Bedenken, da unüberlegt zuzustimmen.


    Es gibt doch sicherlich einige hier, die ebenfalls schon mit den Medien in Kontakt gekommen sind (oder anderweitig Erfahrung mit der Thematik haben, vielleicht sogar selbst in der Branche arbeiten o. Ä.). Habt ihr Tipps, was man in einem solchen Fall beachten sollte? Wie so etwas abläuft? Und wie die rechtlichen Gegebenheiten diesbezüglich aussehen, beispielsweise ob man berechtigt ist, den Artikel vor Veröffentlichung nochmal durchzusehen und abzusegnen?


    Danke und viele Grüße

    Emil

  • Hallo Emil,


    keine Angst, die Fragen sind meist so banal und für jeden PSV einfach zu beantworten. Im Text werden sich dann trotzdem meist kleine Fehler finden. Dem kann man mit einfachen klaren Sätzen beim Interview vorbeugen. Kompliziertes Insiderwissen vermeiden. Lieber weniger, sehr allgemeines in kurzen Sätzen sagen. Dann wird nicht so viel Falsches aufgeschrieben. Vorher zu Lesen bekommt man den Text ohnehin nicht, obwohl das immer angeboten wird. Man sollte sich etwas vorbereiten und ein paar Zahlen über die eigenen PSV-Tätigkeiten parat haben. Verwunderlich ist diese Anfrage nach der Pilzsaison. So etwas kommt regelmäßig vor der Saison und bietet jährlich das gleiche Ritual.


    Wie sind Sie zu den Pilzen gekommen? Wie viele Beratungen hatten Sie dieses Jahr? Was waren die häufigsten Pilze? Waren Giftpilze darunter? Was muss man beim Pilzesuchen beachten? Hatten Sie mit Krankenhäusern oder gar tödlichen Vergiftungen zu tun? Wo findet man hier Pilze? Wann und Wo gibt es die besten Pilze? Bieten Sie Führungen an? Was kostet die Beratung? Können wir noch ein Foto machen (aber nur wenn man persönlichen Besuch bekommt)?


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Emil,

    du hast die kritischen Punkte schon erkannt. Melanie oder Kuschel haben darin einiges an Erfahrung. Leider wird seitens der Medien nicht immer alles so berichtet, wie es dargestellt wurde, seitens des PSV. Da du ein sehr gründlicher Mensch bist, kann ich dich nachvollziehen. Die Medien behalten sich natürlich immer den abschließenden Kontext vor. Ich stelle gerne den Kontakt zu Melanie oder Kuschel her, falls du den ohnehin nicht schon hast. Meine Handynummer hast du ja. LG

  • Hallo Emil,


    ob man den Artikel vor Drucklegung zu lesen bekommt, ist prinzipiell Verhandlungssache. Das Problem dabei ist meistens, dass der Gesprächspartner zu weit unten in der Hackordnung steht, als dass er eine verbindliche Zusage geben könnte, die nicht doch wieder von irgendeinem Redakteur umgeworfen wird. Also eher keine Nerven darauf verschwenden, wobei man bei einem Lokalblatt auf Seite 4 noch gute Chancen hat, dass sogar die Überschrift sachlich bleibt. Halte ein paar Bilder bereit, die Du zur Illustration anbietest - sonst läufst Du Gefahr, dass der Artikel mit falsch bestimmten Bildern "aus dem Internet" befüllt wird. Idealerweise sowohl Material zur Auswahl in Hoch- als auch Querformat. Die Bilder vielleicht im Voraus schon übersenden, dazu gibt es dann ggf. Rückfragen im Gespräch.


    LG, Bernd

  • Hallo,


    kürzlich hatte ich sogar ein abenteuerliches Interview in Englisch. Niederländische Medien-Studentinnen wollten einen Beitrag über das Pilzesammeln in Deutschland prodizieren. Das Interview über Zoom scheiterte, weil die Studentinnen mich nicht in ihrem Studio hören konnten. Auch ein Wechsel des Zoom-Account brachte keine Lösung. Ich sah und hörte ihre Aufregung. Wir mussten am Ende zum Smartphone greifen und ich war dann froh meine Sätze in Englisch einigermaßen dahingestammelt zu haben.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hi Emil und alle die es sonst noch interessieren könnte,


    ich bin im Jahr durschnittlich 1-2 Mal in der lokalen Presse, bzw. auch öfters Mal im Radio zu Kurzinterviews etc.


    Es kommt dabei sehr auf den/die ReporterIn an. Meist sind sie selbst daran interessiert, dass sie gute, stimmige Artikel schreiben. Das war noch vor einigen Jahren nicht so. Goldene Grundregel: Verlange, dass du den Artikel gegenlesen darfst, bzw. kläre das am Telefon die genaue Formulierung ab, wenn du zitierst oder erwähnt wirst. Gib die Spielregeln vor. Wenn sie sich nicht daran halten, dann sag das ab.


    Es gab bei den Artikeln, wo ich mitgewirkt habe, auch einige kleinere Schnitzer. Das bleibt leider nie aus. Man kann das aber sehr gut minimieren.


    Zu guter Letzt noch ein Tipp. Einfach machen. Umgang mit den Medien muss auch gelernt werden.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Bernd,


    das Gegenlesen eines journalistischen Interview-Beitrages ist die absolute Ausnahme. Interview und Morgen gedruckt ist der Ablauf. Oft gibt es auch Anruf - Interview - Sendung, wenn es ums Radio geht. Da gibt es selten eine Terminvereinbarung. Spitze war bei mir 2 Kurzinterviews und eine Anfrage bei einem kurzen Gang im Wald. Zum Glück gibts nur Stress, wenn die Pilze toben.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • das Gegenlesen eines journalistischen Interview-Beitrages ist die absolute Ausnahme. Interview und Morgen gedruckt ist der Ablauf.

    Hallo zusammen.,

    bei den Interviews, die ich bisher gegeben hatte (Zeitung und Rundfunk), lagen immer ein bis zwei Wochen zwischen Interview und Veröffentlichung. Mir wurde auch immer der Artikel vor der Veröffentlichung zum Gegenlesen angeboten. Es scheint wirklich auf die journalistischen Personen anzukommen, mit denen es man zu tun hat.

    Auf jeden Fall kann man sich sagen: die wollen was von mir, ich will nichts von denen, also kann ich die Bedingungen setzen und im Zweifel absagen. Mein Einkommen bzw. mein Ruhm ändert sich ja nicht in Abhängigkeit der Veröffentlichung.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    zwischen Privatperson und Vereins-Pressesprecher ist da schon ein Unterschied in der Anzahl der Anfragen und den Zielstellungen. Ich kenne beides.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Moin,

    die beste Erfahrungen habe ich, wenn ich die Fragen schriftlich beantworten bzw. gleich meinen eigenen Text schreiben kann. Ich lass mir sagen wie viele Zeichen es sein sollen, dann mach ich alles fertig. Die meisten Journalisten sind sehr dankbar für so ein Angebot, weil sie damit die wenigste Arbeit haben.

    So kann schlimmstenfalls noch die Überschrift daneben liegen, denn die macht in der Regel der CvD.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ich bin ja auch noch nicht so lange im Geschäft und ich kann nur sagen: sehr spannendes Thema!

    Danke für die Anfrage Emil und danke für die kompetenten und hilfreichen Antworten. ==Gnolm8

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Hallo Emil,

    ich bin zwar keine PSV, aber durch jahrzehntelange Vereinsarbeit in verschiedenen Vereinen hatte ich schon oft mit der Lokalpresse zu tun. Meine Erfahrungen sind, kurz zusammengefasst:

    - Egal, was du erzählst, sie schreiben immer irgendwas Falsches rein. Das kann von einfachen Rechtschreib- bis zu schweren Sachfehlern gehen.

    - Am Besten faßt du das, was du vllt sagen möchtest, schon mal in einem Text zusammen, den du ihm/ihr vorher gibst.

    - Noch besser: Du läßt dir die Fragen im Vorhinein geben und verfaßt danach einen Text zum "Handout". So gehen am wenigsten Fehler durch.

    - Das mit dem Durchlesen und Absegnen kannst du in der Lokalpresse meist vergessen. Selbst wenn sie es zusagen, ist es illusionär. Also lieber gut vorbereitet sein. Meist sind sie für Texte dankbar.

    - Während des Gespräches auf Dinge, die dir besonders wichtig sind oder auch nur schwierig zu schreiben, extra und am Besten noch ein drittes oder -zigtes Mal hinweisen!

    Soweit meine Erfahrungen und mein Rat.

    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


    105 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC)


    –––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––


    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

    2 Mal editiert, zuletzt von Grüni/Kagi ()

  • Hi,

    ich mache es genauso wie die Andrern und schicke oft noch ne Mail mit Bildern hinterher und schreibe die Namen der erwähnten Pilze nochmal hinzu,

    da passt meist wenigstens die Beschriftung im Bericht.

    Gegenlesen wurde mir oft zugesichert, passiert ist es aber nie.

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41

  • Hallo Emil,


    ich habe den Artikel gerade gelesen. Ist doch in der üblichen Weise ganz ordentlich geraten, also musst Du dir in Zukunft bei ähnlich gearteten Anfragen nicht so viel Sorgen machen.

    Ich habe kürzlich im Gießener Konkurrenzblatt auch meinen Senf dazu gegeben und durfte feststellen, dass dort kein Unfug weitergegeben wurde.


    Adventige Grüße

    Harald