Welches Gedicht hat Euch am Besten gefallen? Ihr dürft zwei Stimmen vergeben. 15
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Läuft bei Dir? von nochn Pilz (8) 53%
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Satisfaction von Suku (1) 7%
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Geschwestern Grimm in Memoriam von Suku (6) 40%
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Hundstage von Suku (1) 7%
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Französische Revolution oder Der Herrenpilz von Suku (7) 47%
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Der Fund von Suku (3) 20%
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Sag niemals nie! von nochn Pilz (4) 27%
Hier
versammeln sich die Contest-Gewinner
aller regulären PPC ´s
des Jahres
2023
Während ihr fleißig beim APR rätselt
wird hier
das beste Pilzgedicht des zurückliegenden Jahres gesucht.
Seid so gut und wählt euren Liebling, bitte!
Ihr habt 2 Stimmen zur Verfügung.
Damit sollte es weniger schmerzhaft sein sich zu entscheiden.
Eure Stimme lässt sich zudem bis zum Ende noch beliebig ändern.
Die Abstimmung endet am 18.Dezember 2023 um Mitternacht.
Ich bedanke mich eure Teilnahme!
Und hier die Auswahl:
April 2023
laufen- Ostern- seltsam
von nochn Pilz
Läuft bei Dir?
Mai 2023
grinsen- Stolz- lecker
von Suku
Satisfaction
Lang' auf der Reise, unmäß´ge Sehnsucht,
Ohne Idee wohin und wozu.
Komme nicht an, wie auf der Flucht,
Such' Satisfaction ohne Tabu.
Dürstend wonach? Wo lockt das Ziel?
Den Blick nach Vorne? Nach Oben? Nach Unten?
Krieg' nicht genug, von Allem zuviel.
Gleißende Schwärzen, farblose Bunten.
Ein Flüstern im Wind, dies' liebliche Lied
Weiset den Weg, die Welt verstummt.
Langsam wird deutlich was hier geschieht.
Du tauchst endlich auf, von Dämm'rung vermummt.
In den Armen der Nacht, zwei Seelen gepaart,
Ein Hauch von Verlangen, tief, innig gespürt.
Ein Kuss auf die Haut, wie samten so zart,
Dein sanftes Erröten bezaubernd verführt.
Das Haupt stolz gereckt, wie ledern behütet,
Das Kleid reines Purpur, aus Löchern gewebt.
Das Gewand rosenrot, aus Funken erglühet.
Das Blut deiner Adern in blau dich belebt.
Dein Duft so betörend, umgarnend und schwer,
Dein Fuß ganz verbunden mit Mutter Natur.
Dein Körper so fest, schafft Verlangen nach mehr.
Ich will Dich fressen, mit Soß' oder pur.
Juni 2023
Hurra - Eine Woche - Schwarzwald
von Suku
Geschwestern Grimm in Memoriam
Im tiefen Schwarzwald, dunkel und dicht,
Nebelschleier im fahlen Licht.
Wo Tannen in den Himmel ragen,
Hat dieses Märchen sich zugetragen:
Rauschende Kronen, knartzende Äste.
Gestalten huschen, wie heimliche Gäste.
Zwischen Moos und Laub steht arglos und fein,
Das Birkenrotkäppchen auf einem Bein.
In seinem Körbchen trägt es den Kuchen,
Will es doch die Oma besuchen.
Es hat auch eine Flasche mit Wein,
Probiert diesen heimlich: "Hui, schmeckt der fein" .
Ein Zaubertrank, so süß und verrucht,
Der dich zu "Mehr" und "Weiter" versucht.
Es freut sich sehr, die Stimmung wird gut,
Doch liebes Kindchen:...sei auf der Hut!
Wein macht glückselig, verbannt jede Angst,
Du hast schon zuviel, so wie du schwankst.
So sieht es nicht, vor tanzen und singen,
aus dem Gebüsch das Böse herspringen.
Gierig sabbernd im hohen Tann
Knurrt er Birkenrotkäppchen an.
Es ist, oh Graus, wir wussten es gleich,
Der Wolfsröhrling aus Satans Reich.
Belauert mit glühenden Augen Rotkäppchen,
Lechzend nach diesem wohlfeilen Häppchen.
Das Käppchen hüpft weiter arglos im Kreise,
Trällernd und jubelnd auf anmut´ge Weise.
Quitschende Geigen, Nerven zerreißen,
Der Schuft wird doch nicht das arme Ding beißen?
Ein Wirbeln, ein Geifern, ein Grabschen, ein Stauben.
Nicht Fressen will der Unhold, sondern berauben!
Rotkäppchen weiß nicht wie ihm geschieht,
Vor Staub und Tumult es gar nichts mehr sieht.
Ein grober Stoß, da liegt es im Dreck,
Wolfsröhrling und Flasche: beide sind weg.
Ein sorgender Blick auf den nächsten Morgen,
Macht klar, das Birkenrotkäppchen hat Sorgen.
Es ist ganz zerkratzt, es schmerzt ihm der Kopf,
Ach wirklich, ein gar trauriger Tropf.
Der Wolfsröhling liegt strackvoll im Graben,
über ihm kreisen schon lauernd die Raben.
Was ist die Moral von dieser Geschicht´?
Pilze und Alkohol? Vielleicht besser nicht!
Juli 2023
lügen- schwarz - Regenbogen
von Suku
Hundstage
Fiebrig, wabernd, drückende Schwüle,
Tropisch brütend, graubleiern schwer.
Hechelnder Wunsch nach sanfter Kühle,
Schwitzende Körper, flimmernder Teer.
Ächzende Stille, kein Vogelsang klingt,
Modrige Schwaden zähstickiger Luft,
Kein gnädiger Hauch Erleichterung bringt.
Regen und Denken in Hitze verpufft.
Schillernde Fliegen, zudringlich schwirrend,
Labend an Trägheit und klebrigem Schweiß.
Schwarze Gedanken, richtungslos irrend,
Im engen Käfig: wie lang noch so heiß?
Schlaffe, verwelkte, fahlgrüne Blätter,
Schrumplige Pilze, mumienhaft.
Grimmiges Fluchen, verdammtes Wetter!
Kein Glied bewegen, fern jeglicher Kraft.
Träume von Niesel, frisch im Gesicht,
Erquickende Brise kosend die Haut.
Trommelnde Tropfen, brechendes Licht,
Sehnend nach Regen, Hoffung erbaut.
August 2023
bücken - frisch - Parkplatz
von Suku
Französische Revolution
oder
Der Herrenpilz
Im grünen Wald der Herrenpilz,
erzählt von seinen Heldentaten,
in Samt gekleidet, nicht in Filz,
besiegt´ er einst des Försters Spaten.
Reckt seine Nase in den Himmel,
Er rieche so frisch, würzig und edel,
Verachte Pilcher, Konsalik, Simmel,
Lese gern Nietsche, Kant oder Hegel.
Er sei nun einmal vornehm und fein,
Von hohem Stande, gebildet und klug.
Jeglicher Pöbel bereite ihm Pein.
Von solchem habe er schon lange genug.
Er kenne Pilze, die lebten im Dreck,
Sei´n sittenfern und ungepflegt.
Zum Glück vegetierten diese weit weg,
Stänken nach Aas, und das unentwegt.
Und wie die aussäh´n, zerlöchert der Hut,
Eklig und dünn, behangen mit Fliegen.
An denen zu schnuppern erfordere Mut,
Da würden ihn keine 10 Pferde zu kriegen.
Völlig vertieft, sich sonnend in Pracht,
Schwärmend von sich, gefällig und bieder,
Übersieht er das Messer, gibt keine Acht,
Find´ seine Leiche im Korb dann wieder.
September 2023
dichten - heiter - Wilhelm Busch
von Suku
Der Fund
Ganz weit hinten im dichten Busch
Da krabbelt der Wilhelm, für ihn einen Tusch!
Er findet dort nach fast 20 Jahren,
Und etlichem Raufen in seinen Haaren,
Einen lange gesuchten, begehrten Schatz
An diesem kratzigen, dornigen Platz.
Den Willi, den kennt man in seinem Dorf gut,
Die Nachbarn ziehen vor ihm ihren Hut.
Er hat ein Haus, früher auch mal 'nen Benz,
Den führt' er gern aus, doch im letzten Lenz
Zeigten den Mittelfinger ihm garstige Knaben,
Vor Ärger und Wut fuhr er stracks in den Graben.
Der Willi kennt Pilze. Fast wie einen Nerd,
Halten die Leute ihn für leicht gestört.
Der hat viele Bücher, ist wirklich sehr schlau,
Auf dem Schild seiner Haustür da steht "PSV".
Im Herbst pilgern Menschen zu seinem Haus,
Packen dort Körbe und Taschen aus.
Der Wilhelm, der macht dann ein wicht'ges Gesicht,
Hält über Pilzen ein strenges Gericht:
"Bei diesen und jenen fehlt leider der Stiel...
Wieso sammelst du denn von denen so viel?
Die meisten von denen sind längst schon perdü
Den Magen und Darm verdürben dir sie"
Der Wilhelm, der hat auch ein Mikroskop
Unter das er schon so manchen Pilz schob.
Erkennt dann der Willi: "Ein seltenes Stück"
Freut er sich sehr und jubelt verrückt.
Oft ist er im Wald, ist dort auf der Suche.
Sehr gern unter Eiche oder an Buche.
Es regnet in Strömen, gestern war's heiter,
Auf klatschnassen Knien kriecht Willi weiter.
Du wunderst dich, welchen Pilz er dort findet,
Für den er dort in dem Busche sich windet.
Freudig enttäuscht zieht er ihn hervor,
Den Schlüssel vom Benz, den er einst verlor.
Und die Moral von der Geschicht':
Nach Vergangenem suchen lohnet sich nicht.
November 2023
sichten - nie - Lupe
von nochn Pilz
Sag niemals nie!