Reizker zu bestimmen > Edelreizker?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.416 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Moin,

    mit der Reizkerbestimmung habe ich noch wenig Erfahrung. Bislang konnte ich nur den Fichtenreizker (L. deterrimus) finden.


    Diesen Reizker-Fund aus einem Buchenwald mit einzelnen Kiefern im November möchte ich deshalb hier gerne noch zur Diskussion stellen. Tannen oder Fichten gab es dort nicht. Mit dieser Voraussetzung bleiben eigentlich nur L. sanguifluus, L. semisanguifluus, L. quieticolor und L. deliciosus. Nachdem ich mir die Arten im Kibby nochmal genau angeschaut habe, lande ich am ehesten beim Edelreizker (Lactarius deliciosus).


    Was meint ihr?


    VG

    Jan


    Ein mittelaltes Exemplar

    Ein junges Exemplar

    Und zum Schluss noch Oma und Opa

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • N'abend Jan,

    Nachdem ich mir die Arten im Kibby nochmal genau angeschaut habe, lande ich am ehesten beim Edelreizker (Lactarius deliciosus).

    hast Du dies nach Kibby's Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe Vol. 1 bestimmt?


    Lactarius quieticolor würde hier m.E. auch noch mit in die Erwägung einer Bestimmung kommen.


    VG Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • hast Du dies nach Kibby's Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe Vol. 1 bestimmt?

    Hi Marcel,

    genau. Du hast recht, es gibt ja auch noch eine Mini-Monografie zu Lactarius/Lactifluus von Kibby. Die habe ich leider nicht.


    Warum würdest du gerade quieticolor noch in Betracht ziehen?

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • N'abend Peter,

    wenn sich die Milch gar nicht verfärbt hat, sondern ausblasste, würde ich beim Edelreizker landen.

    die Milch bei L. deliciosus wäre m.W. aber deutlich karottenorange u. nur in sehr geringen Mengen vorhanden, bei L. quieticolor wäre die Milch orange / rötlich-braun u. dann grün. Oder liege ich damit etwa falsch?


    Grüße Marcel

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  • N'abend Jan.

    es gibt ja auch noch eine Mini-Monografie zu Lactarius/Lactifluus von Kibby. Die habe ich leider nicht.

    Well, diese Lücke solltest Du bei Gelegenheit schließen, really. ;)


    Warum würdest du gerade quieticolor noch in Betracht ziehen?

    Lactarius deliciosus müsste m.W. an der Stielspitze eigtl. deutlich heller (weißlicher) sein als bei Deinen Funden hier bzw. insbesondere bei Deinem jungen Exemplar, wo ja die Stielbasis weißlicher ist als der überwiegende Teil des ganzen Stiels….


    Anderseits irritieren mich diese L. deliciosus-typischen Flecken am Stiel des Jung-Exemplars schon etwas, die ja wieder mehr für den Edel-Reizker sprechen würden als wie für den Wechselblauenden. :gskeptisch:


    Ist ja mal wieder eine härtere Nuss zum Knacken....


    VG Marcel

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  • .. die Milch bei L. deliciosus wäre m.W. aber deutlich karottenorange u. nur in sehr geringen Mengen vorhanden, bei L. quieticolor wäre die Milch orange / rötlich-braun u. dann grün. Oder liege ich damit etwa falsch?


    Grüße Marcel

    Hallo Marcel,


    du liegst nicht falsch.

    Ich erkenne auf dem Foto eben nur karottenrote Milch.


    Ob man bei L. quieticolor tatsächlich den Farbumschlag der Milch nach rötlich-braun (und grün?) wahrnehmen kann, kann ich bisher nicht nachvollziehen.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • Moin Peter,

    Klar wäre es ideal gewesen, wenn ich die Verfärbung der Milch dokumentiert hätte. Trotzdem hoffe ich, dass man hier die Sache etwas eingrenzen kann.


    Ich fasse mal kurz zusammen, warum ich in erster Linie an den Edelreizker denke und die anderen Arten eher ausgeschlossen hätte:


    -L. sanguifluus: Sollte sofort weinrote Milch, weinrote Lamellen und weinrotes Fleisch haben.


    -L. semisanguifluus: Das wäre die Art, die ich am ehesten noch in Betracht gezogen hätte. Hier finde ich nur die grünlichen Verfärbungen nicht ausgeprägt genug.


    -L. quieticolor: Sollte mehr graubraune Töne im Hut haben und häufig auch blaugrün verfärbtes Hutfleisch.


    Sehe ich da etwas falsch?


    VG

    Jan

  • N'abend Jan.

    Sehe ich da etwas falsch?

    Nun ja, so weit, so gut, nur der Stiel von Deinen Funden irritiert halt noch irgendwie ein bissl.... ;)


    VG Marcel

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  • ich sehe es genau so.

    Dann geht es wohl finally in Richtung Lactarius deliciosus. So that's probably settled. Fine! ^^


    Danke die Herren! :daumen:

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    Luis Alberto Parra Sánchez


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  • Nun ja, so weit, so gut, nur der Stiel von Deinen Funden irritiert halt noch irgendwie ein bissl.... ;)

    Diese blassere Zone an der Stielspitze ist bei Kibby tatsächlich nur für den Edelreizker beschrieben. Aber, wenn ich mir die Bilder von L. quieticolor und semisanguifluus im Kibby so anschaue, haben die auch eine blassere Zone an der Stielspitze. Vielleicht sollte man dieses Merkmal nicht überbewerten.


    Mit letzter Sicherheit wird man das hier ohne die Verfärbung der Milch wohl leider sowieso nicht sagen können...


    VG

    Jan

  • Hallo,


    danke für die interessante Diskussion.


    Irgenedwie gefallen mir die Milchlinge, mal sehen, ob ich mir das Buch Lactarius/Lactifluus von Kibby zulege.


    Grüße,

    Steffen

  • Ich fasse mal kurz zusammen, warum ich in erster Linie an den Edelreizker denke und die anderen Arten eher ausgeschlossen hätte:

    Hallo Jan,

    so würde ich den auch benennen.


    -L. quieticolor: Sollte mehr graubraune Töne im Hut haben und häufig auch blaugrün verfärbtes Hutfleisch.

    Dazu gefällt mir der vom Christoph Hahn schnell erfundene deutsche Artname. Das war vor 20 Jahren bei der Münchner Pilzausstellung und er hat das Schild dazu geschrieben, die PIlze hatte ich aus der fränkischen Schweiz mitgebracht,

    viele Grüsse

    Matthias


  • Moin,

    -L. quieticolor: Sollte mehr graubraune Töne im Hut haben und häufig auch blaugrün verfärbtes Hutfleisch.

    sehe ich auch so. Muß nicht immer zwingend bläulich sein, sieht man aber schon recht häufig, der kann auch auf dem Hut deutlich bläuliche Töne haben.

    Die Hutfarben als solches sind schon ziemlich variabel beim wechselblauen, wobei bräunlich mit rotbräunlich und grauen Anteilen oft vorkommt.

    Kann auch braungrünlich sein, hellgrau mit bräunlich, hellgrau mit grünlich, grünlich mit gräulich silbrig wirkend, beige mit orange und braun mit teils fast weißen Anteilen, teils mittig dunkelgrau bis fast schwarz und auch so richtig dunkel teils knallig blau.

    So z.b.

    1.

    2. die deutlich bläuliche Version, nicht ganz so häufig


    LG

    Daniel