Ich möchte euch einen ausgesuchten Teil meiner unbekannten Funde von diesem Jahr zeigen. Aus meiner Sicht habe
ich nur Funde mit makroskopischen besonderen Merkmalen ausgesucht, die eine Bestimmung erleichtern sollten. Eine umfassende
Dokumentation,z.B. Geruch und Geschmacksprobe, war teilweise nicht möglich (Familienausflüge)
Wie immer freue ich mich über Sachdienliche Hinweise meiner Bestimmungsversuche.
1. Amanita: Ein hell/beige brauner junge Scheidenstreifling mit leicht gerieftem weissen Hutrand. Der Fundort war in einem steilen Böchung
mit Laubbaumbestand. Fundzeitpunkt Sommer. Der weisse Stiel ist fein beflockt und steckt in einer ausgeprägten grossen Vulva
die außen braune Töne zeigt. Eine weitere Analyse blieb leider aus. Es reicht nur für eine kurze Aufnahme.
Einschätzung: Ein recht gedrungener grosser Scheidenstreifling mit ausgeprägt grosser und robuster Scheide
a.) Brauner Riesenscheidenstreifling, weisser Stiel mit Natterung und grosser Vulva
b.) Umbrabrauner Scheidenstreifling, etwas kleinerer Vulva und leicht braunen Stiel
c.) Dickscheidiger Scheidenstreifling, der massive Vulva und braunen schüppchen am Stiel
Edit: Es könnte vielleicht Amanita lividopallescens der ockergraue Scheidenstreifling sein (Danke Oehrling)
2. Butyriboletus: Ein Röhrling im trockenen Laubwald. Partner ist eine Birke. Leider nur ein FK der gelbe Röhren zeigt. Der Stiel ist zur Stielbasis
braun strukturiert und zum Hut wird dieser gelb. Es wurde keine Netzstruktur gefunden! Das Schnittbild zeigt sofort ein citronen
gelb das nach wenigen sekunde verblasst. Im Hut bleibt ein schwaches blau. Die Madengänge sind deultich braun verfärbt.
Wenn eine gelbes Netz zu sehen wäre, würde ich sofort wieder Richtung Butyriboletus appendiculatus
tendieren. Ohne Netz bleibt dieser Fund ein Fragezeichen.
Edit: Mleria badia, der Maronenröhrling
Einschätzung: Junger Butyriboletus appendiculatus ohne Stielnetz
3. Entoloma: Ein etwas überalterter weißer Rötling. Dieser wurde in der Böchung/Graben eines Waldweges gefunden, Datum 12.9.23.
Der Geruch war auffallend. Der Habitus wirkt niedergedrückt und der Hut zeigt einen stark ausgefransten Hutrand.
Die Lamellen sind ausgeprägt rötlich (Alter), entfernt stehend und deutlich herablaufend! Stiel ist weisslich.
Edit: Es ist wohl eher ein völlig überalteter Lacktrichterling, Laccaria agg.
Einschätzung: Mit diesen Merkmalen lande ich immer bei Entoloma neglectum, dem Isabellenfarbenen Nabelrötling
4. Gattung nicht einschätzbar:
Fundort Magerwiese/Heide Torfmoos, Datum 18.10.23. Auf meiner Hausstrecke im Gras gefunden. Leider sind die Bilder
sehr schlecht. Die Informationslage ist eingeschränkt. Der Hut ist weissgelb und die Lamellen wirken frei,
sind aber am Stiel angewachsen. Der Stiel zeigt Braune/rote Töne. Wiesenbewohner. Totholz war nicht zu sehen.
Die Lamellen erinnern an einen Dachpilz. Vielleicht doch ein Mycena? Ich bin selbst bei der Gattung überfragt!!!
Edit: Der Vorschlag von Harald, das es sich um Mycena luteovariegata (gelbhütige Varität) handeln könnte, makroskopisch passend.
Vielleicht finde ich ihn im nächsten Jahr wieder, dann gibt es eine besser Dokumentation.
Einschätzung nicht möglich!
5. Otidea: Hier möchte ich wissen, ob ich in der Richtigen Gattung abgebogen bin. Friedhofsfund, Datum 30.10, teilweise Ohrförmiger Wuchs
hellbraun ohne Rottöne, glatt und sehr brüchig, kein Geruch wahrnehmbar. mitten im Moos. Der Baumbestand war sowohl Nadel
als auch Eiche vorhanden.
Einschätzung: Otidea, Öhrling?
6. Tricholoma: Friedhofsfund, Datum 30.10, Im Hexenring unter einem rhododendron Strauch, richt deutlich, aber keine Zuordnung möglich.
Recht grosse ca bis 15 cm Hutdurchmesser, Hutrand gerippt, Weisse Lamellen ausgebuchtet angewachsen
sehr dicht stehend, Gemacksprobe wurde nicht gemacht.
Edit: Es ist wohl doch Tricholoma acerbum, der gerippte Ritterling, vielen Dank!
Einschätzung: Aufgrund der des gerippten Hutrandes -> Tricholoma stiparophyllum, der Gerippter Gasritterling
7. Tricholoma/Erdritterling: Friedhofsfund, Spätherbst, Hut zeigt feinschuppig strukturen und kleinem Buckel, der Stiel ist kräftig, hohl und
faserig, die Lamellen sind auffallend grauweiß und ausgebuchtet angewachsen, Scheinden wellig. Der Geruch war nicht auffällig
Habitus mittelgross, bis 12 cm
Edit: Aufgrund der deutlichen Velumrest am Stiel könnte es doch Tricholoma gausapatum sein (Danke Öhrling)
Einschätzung: Tricholoma terreum, kann T. scalpturatum und T. gausapatum ausgeschlossen werden?
8. Cortinarius/Schleimfuss: Friedhofsfund, Datum 14.11, Unter Eiche und Nadelbaum.
Ein weisser ausgesprochen bereifter Cortinarius, Der Hutrand ist eingerollt, die Lamellen würde ich als ockergelb
beschreiben der braune Schleier ist sehr deutlich am weissen zylindrischen Stiel zu erkennen. Der Hut war nicht schleimig feucht.
Geruch unaufällig. Eine Geschmacksprobe wurde nicht gemacht.
Ein weisser cortinarius mit ockergelben Lamellen und ausgesprochen bereiften Hut In diesem Dunstkreis sollte doch etwas zu finden sein.
Einschätzung: Ich tendiere zu Cortinarius ochroleucus, Trockener Schleimfuss oder Cortinarius emollitus, Weichstieliger Schleimfuss
Vielen Dank für eure Hilfe
LG Rainer