Ungeklärte Funde 2023 Teil 2: Lentinus, Chalciporus, Cortinarius, Rickenella, Cystoderma

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.910 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von magicman.

  • Aufarbeitung 2023 zweiter Teil



    1. Lentinus/Stielporling: Lentinus arcularius (Weitlöcheriger Stielporling). Optional wäre da noch Neofavolus alveolaris (Wabenporling)


    Substrat: Ein kleiner Birkenast und der nur Fingernagelgross ist (ca 1 cm). Der FK ist zentral gestielt.

    Die Poren sind aus meiner Sicht eindeutig wabenförmig!


    Einschätzung: Ich finde hier passt nur Lentinus arcularius?





    2. Suillus: Röhrling mit Nadelholzbegleiter, ich meine es wäre Läche gewesen? Recht kleine 3-5 cm mit einem raunen Hut, leicht schmierig.

    Die Röhrenmündungen sind gelb. Das Schnittbild zeigt ein stärker werdendes gelb Richtung stielbais. Die Stielbasis ist ausgesprochen gelb.

    Ich tendiere vorsichtig zu jungen Kuhröhrlingen. Diese brauchen aber eine Kiefer, die nicht gesehen habe!


    Edit: Der Kuhröhrling braucht zwingent eine Kiefer und zeigt im Schnittbild ein blauen oberhalb der Röhren, das meine Fund so nicht zeigt.

    Eure Einschätzung Richtung Chalciporus piperatus - der Pfefferröhrling halte ich deshalb für gut begründet.







    3. Cortinarius/Dickfuss: Laubwaldfund, Eiche, Ahorn, Hut violett in der Mitte eher braun, Stiel lila voll längsfaserig, ausgebuchtet angewachsen

    violettes fleisch, Geruch unauffällig. Geschmackprobe wurde nicht gemacht.

    Ich würde mich auf C. anomalus, der braunviolette Dickfuss festlegen wollen.







    4. Rickenella: Ein genabelter FK -> Nabeling/Helftnabeling? Sehr klein, 1 cm, im Torfmoos zu finden. Die stark herablaufende weißen Lamellen.

    Könnte dies ein Orangeroter Heftelnabeling oder evtl. doch ein Glöckchennabeling sein?






    5. Cystoderma: In der Magerwiese, wurde dieser Körnchenschirmling gefunden. Ich halte diesen aufgrund der Färbung für einen

    nicht seltenen Amiant Körnchenschirmling, Cyst. amianthium.






    Vielen dank für die Hilfe und ich hoffe es gefällt euch.


    lg Rainer

  • 2. Suillus: Röhrling mit Nadelholzbegleiter, ich meine es wäre Läche gewesen? Recht kleine 3-5 cm mit einem raunen Hut, leicht schmierig.

    Die Röhrenmündungen sind gelb. Das Schnittbild zeigt ein stärker werdendes gelb Richtung stielbais. Die Stielbaisspitze ist ausgesprochen gelb.

    Ich tendiere vorsichtig zu jungen Kuhröhrlingen. Diese brauchen aber eine Kiefer, die nicht gesehen habe!

    Hallo Rainer,

    das sieht mir nach dem Pfefferröhrling aus, hier ist ein Bild mit ähnlicher Röhrenfarbe abgebildet:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b7/Chalciporus_piperatus_JPG1.jpg

    viele Grüsse

    Matthias

  • Ahoj,


    die 2 ist IMHO eindeutig ein Kuhröhrling, wie ich ihn kenne.

    Der Pfeffrige hat dunklere Röhren,

    und, ich meine, auch dichtere.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Ich wäre mit Begriffen wie eindeutig vorsichtig bei einer Bildbestimmung, Malönchen.

    Der Röhrling war für mich auf den ersten Blick wie für Matthias ein Pfefferröhrling und ist es auch auf den zweiten. Nummer 4 Rickenella fibula ist richtig.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo,


    bei Nr. 2 bin auch beim Pfefferröhrling. Die Röhren sind deutlich dunkel.


    LG,

    Steffen

  • Hallo!


    Also, mich verwirrt Fund Nr. 2 nach wie vor ziemlich. Ich bin aber auch neu hier und unbedarft, habe mich nur kürzlich mit dem Kuhröhrling auseinandergesetzt.


    Für den Kuhröhrling sprächen für mich die deutlich zusammengesetzten bzw. unterteilten Röhrenmündungen (H. Jahn) und deren Farbe, die ich tatsächlich eher hellbräunlich finde.


    Bei Bildern vom Pfefferröhrling (noch nie gefunden) sehe ich in der Tendenz rostrote/rotbraune Röhren, und deren Mündungen eher auf einer Ebene, höchstens schwach unterteilt.


    Vollkommen gegen Kuh und für Pfeffer spricht für mich dagegen das gelbe Fleisch. Ist das das entscheidende Merkmal?


    Es würde mich sehr freuen, wenn die Fachleute hier das nochmal einordnen könnten.


    Und ich schließe mich einem Kommentar aus Teil 1 an: Sehr schöne Fotos!


    Grüße, Katrin

  • Vollkommen gegen Kuh und für Pfeffer spricht für mich dagegen das gelbe Fleisch. Ist das das entscheidende Merkmal?

    Ja, das ist hier das entscheidende Merkmal. Der Kuhröhrling hat niemals leuchtend chromgelbes Fleisch. Und er kann auch niemals ohne dabeistehende Kiefer wachsen, da diese der exklusive Mykorrhizapartner ist.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hey Mattias, ich stimme dir zu, wenn ich mir nur die Beschreibung in PM nach Winkler genauer durchgelesen hätte. Dies gilt vor allen dingen für die Bewertung des Schnittbildes. Das stettig zunehmende Gelb richtung Stielbasis weist eindeutig auf Chalciporus piperatus hin.

    Eine Merkwürdigkeit bleibt. Die deutlichen gelben Röhrenmündungen finde ich auffällig. Diese kenne ich nur neutlich dunkler (Braun)!


    lg Rainer

  • Hallo,

    Und er kann auch niemals ohne dabeistehende Kiefer wachsen, da diese der exklusive Mykorrhizapartner ist.

    irgendwann hat bei den Doppelpilzen (http://www.pilzepilze.de) jemand die bei auch unter Rotbuche ohne Kiefern gefunden. Das ist aber schon einige Jahre her.


    VG Jörg

  • Hallo zusammen,

    Ich werfe mal für den Röhrling den Nadelholz Röhrling (Buchwaldoboletus lignicola) in die Diskussion. Bei dem Schnittbild sieht man recht deutlich eine leichte weiche und wässerige Schicht unter Huthaut, besonders rechts und links hin zum Stiel. Dieses Merkmal ist typisch für diesen Pilz

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo,


    1) Lentinus arcularius passt.

    2) An Buchwaldoboletus lignicola habe ich auch kurz gedacht, aber der sollte wohl gelbere Poren haben und blauen. Deshalb denke ich auch Chalciporus piperatus.

    3) C.-anomalus-Gruppe wird korrekt sein, aber da gibt es mehrere, sehr ähnliche Arten, die man vermutlich so nicht sicher unterscheiden kann.

    4) Rickenella fibula.

    5) C. amianthinum passt.


    Viele Grüße

    Emil

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Ungeklärte Funde 2023 Teil 2: Lentinus, Suillus, Cortinarius, Rickenella, Cystoderma“ zu „Ungeklärte Funde 2023 Teil 2: Lentinus, Chalciporus, Cortinarius, Rickenella, Cystoderma“ geändert.
  • Vielen Dank für die Bestätigung meiner Funde :)


    lg Rainer