Kernkeule auf Falter

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.281 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ErikH.

  • Hallo,


    ich habe hier eine Kernkeule, die ich ganz gerne bestimmen würde. Makroskopisch und mit Falter als Wirt lande ich erstmal irgendwo bei Akanthomyces tuberculatus oder A. aculeatus. Ich hatte sie zwar kurz unter dem Mikroskop, aber dann doch keine Zeit und kann dazu bisher nicht viel sagen. Mein Problem ist, dass mir (neben der Erfahrung) Literatur, Schlüssel fehlen. Im Netz finde ich nicht wirklich viel hilfreiches. Kennt jemand evtl Veröffentlichungen über (europäische) Arten?


    Alternativ, falls jemand mit mehr Erfahrung Interesse hat, sie zu mikroskopieren, ist sie auch schnell verschickt :S


    Viele Grüße,

    Erik

  • Hallo Erik,


    ein schöner Fund :)

    Bisher durfte ich noch keinen verpilzten Falter finden und freue mich sehr, wenn dafür andere diese finden.

    Ich denke schon, dass dein Pilz eine Akanthomyces ist, aber sicher kann man das ohne Mikromerkmale nicht sagen, nur vermuten.

    Wie man die Akanthomyces aculeatus von der Akanthomyces tuberculatus unterscheidet, weiß ich nicht.

    Allerdings kann ich dir sagen, dass die Akanthomyces tuberculatus ein Artenkomplex ist (Siehe hier:

    Diversity of Akanthomyces on moths (Lepidoptera) in Thailand )

    Die beste Bestimmung wirst du bekommen, wenn du deinen Fund Kultivieren und dann sequenzieren lässt.

    Ansonsten kann man versuchen über Mikromerkmale die Gattung festzulegen und eventuell sogar eine Art als Arbeitsnamen bekommen.


    VG : Thorben

  • Hi,

    vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte schon befürchtet, dass das alles nicht so einfach ist.


    Ich habe noch dieses Paper gefunden https://www.researchsquare.com/article/rs-2907259/v1 da gibt es zumindest eine Gegenüberstellung der verschiedenen Akanthomyces. Leider hilft mir das auch nicht so wirklich weiter, meine Konidien passen mit 4,5-6,5x3-4,5(5) nirgends so recht rein. Die winzigen, mit deutlichen Sterigma-Resten, habe ich nicht gemessen, da ich davon ausgehe, dass die noch nicht reif sind.

    Die beste Bestimmung wirst du bekommen, wenn du deinen Fund Kultivieren und dann sequenzieren lässt.

    Das würde ich mir in diesem Fall tatsächlich überlegen. Wo lässt man das denn machen?


    Hallo Erik, Glückwunsch zu diesem außergewöhnlichen Bild! Da hat er sich ja auch eine exquisite Unterlage ausgesucht um zu fruktifizieren. Wunderschön!

    Ingo

    Dankeschön! Ja, ohne die Terana hätte ich den Falter wahrscheinlich gar nicht entdeckt, die hat mich von Weitem angelockt ^^


    Viele Grüße,

    Erik

  • Is that a real photo or something generated with AI!!!! Amazing image - What camera/Lens was that!

    AI = means Amazing Image 😉

    BG Andy

  • Hallo Erik,

    Ich habe noch dieses Paper gefunden https://www.researchsquare.com/article/rs-2907259/v1 da gibt es zumindest eine Gegenüberstellung der verschiedenen Akanthomyces. Leider hilft mir das auch nicht so wirklich weiter, meine Konidien passen mit 4,5-6,5x3-4,5(5) nirgends so recht rein. Die winzigen, mit deutlichen Sterigma-Resten, habe ich nicht gemessen, da ich davon ausgehe, dass die noch nicht reif sind.

    Puh, also mit der Größe der Konidien passt wirklich nichts.

    Da muss man sich fragen, ob nicht doch eine andere Gattung in Frage kommen könnte, die noch nicht in Betracht gezogen wurde oder ob es sich um eine andere Art handelt.

    Sehr schwierig das Ganze.

    Das würde ich mir in diesem Fall tatsächlich überlegen. Wo lässt man das denn machen?

    Meiner Meinung nach ist das sinnvollste, dein Material dorthin zu schicken, wo auch nach der Sequenzierung mit gearbeitet wird.

    Ich stehe im Kontakt mit dem CBS Westerdijk Fungal Biodiversity Institute, die halt auch Kultivieren und Sequenzieren, aber halt nicht alles nehmen.

    Anfangs nächstes Jahres wollte ich nachfragen, ob Interesse an Cordycipitaceae besteht und würde dich dann informieren.

    Zum einen wie alt ist dein Fund ?

    Dann wie hast du ihn aufbewahrt (hoffentlich getrocknet ?).

    Diese Dinge sind wichtig, denn je älter das Material, desto schwieriger wird es dieses erfolgreich zu Kultivieren.

    Natürlich kann man auch ohne Kultur sequenzieren, nur dann ist die Gefahr höher, dass das falsche sequenziert wird.

    Dann bist du bereit Funddaten (Fundort, Funddatum, Findernamen mit Vor- und Zunamen) weiterzugeben, denn das CBS publiziert auch und besitzt ein Herbarium.

    Das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit.

    Eine andere Variante ist, dass selber sequenzieren lassen, aber da kann ich dir nicht helfen, da ich lieber Leute suche die auch damit arbeiten wollen.


    VG : Thorben

  • Anfangs nächstes Jahres wollte ich nachfragen, ob Interesse an Cordycipitaceae besteht und würde dich dann informieren.

    Zum einen wie alt ist dein Fund ?

    Dann wie hast du ihn aufbewahrt (hoffentlich getrocknet ?).

    (...)

    Dann bist du bereit Funddaten (Fundort, Funddatum, Findernamen mit Vor- und Zunamen) weiterzugeben, denn das CBS publiziert auch und besitzt ein Herbarium.

    Hi Thorben,


    das wäre natürlich großartig! Der Fund ist vom vergangenen Wochenende - momentan ist der noch nicht getrocknet, sondern liegt (mit Falter, Terana und Baumrinde) in einer Tupperbox im Kühlschrank und wächst vor sich hin. Ich hatte irgendwo gelesen dass "Cordyceps" an einem Fruchtkörper sowohl Telemorphe als auch Anamorphe ausbilden kann und ein bisschen gehofft, dass das noch passiert. Aber dann würde ich den jetzt mal trocknen lassen. Und Weitergabe der Daten... selbstverständlich!


    In älteren Publikationen wird die Größe der Konidien von "Cordyceps tuberculata" teilweise noch als sehr variabel beschrieben und mit 6x3,5 kommt das dort auch einigermaßen nahe, aber ich finde in neueren Veröffentlichungen einfach überhaupt nichts ähnliches. Und ich habe in den letzten Tagen einen Großteil meiner Arbeitszeit (ähem) mit Recherche verbracht ^^


    Liebe Grüße,

    Erik