Der nächste Teil meiner Aufarbeitung. Die Funde sind teilweise schon etwas her nicht mehr alle Details so präsent.
Dies gilt vor allen Dingen für den Geruch. Die Geschmacksprobe wurde oft bewusst unterlassen (Kleinkind anwesend)
Ich freue mich schon auf konstruktive Kritik und hilfreiche Anmerkungen
Und nun meine Funde und Bestimungen.
1. Panaeolus/Dünnerling:
Fundort: Anfang Mai auf einer bewirtschafteten Weidefläche als Beifang während der Morchelsuche
Hut: braun bis graubraun, nicht oder kaum ausbleichend, Hutrand heller, mit helleren zackigen/fransigen Velumresten.
Später rissig und heller
Lamellen: Die Lamellen für Dünnerlinge typisch weißfleckig, angeheftet, bauchig.
Stiel: dunkler
Das Substrat war eindeutig Kuhdung
Einschätzung: Ich finde makroskopisch würde der häufige Panaeolus papilionaceus - Behangener Dünnerling übereinstimmen
Jung
alt
2. Unbekannter Panaeolus/Dünnerling:
Fundort grasiger Waldweg inmitten eines Mischwaldbestandes
Hut: Ocker
Lamellen: Für Panaeolus ausgesprochen weiss marmoriert
Das Substrat ist wahrscheinlich Großwild (Schwein oder Reh)
Ob sich mein Fund überhaupt auf Panaeolus eingrenzen lässt?
Einschätzung nicht möglich!
3. Gymnopus/Rübling:
Fundort auf basischem Laubwald untergrund als Saprobiont Laubblätter verzehrend.
Der Braue Hut ist leicht bereift und die Randzone ausgesprochen gelblich wie die am Stiel ausgebuchtet angewachsnen Schneiden.
Der Stiel ist gelbbraun und wird zur Stielbasis dunkler.
Das leuchtende ansprechende Gelb hat mich von der weiteren Bestimmung überzeugt.
Einschätzung: Ich finde außer Gymnopus octor - Gelblättriger Rübling kommt kaum etwas in frage.
Edit: Aufgrund der Lamellenfarbe und Abstände wird es wohl eher Collybiopsis peronata - der Brennender Rübling sein (Danke Emil)
4. Ein weisser behangener Schirmlingsartiger Pilz (Cystrolepiota oder Lepiota)
Edit: wohl eher aufgrund der rosa Lamellenfärbung Psathyrella spec. (Danke Harald und Emil)
Der Hutrand ist nur leicht mit Velumresten behangen
Die Lamellen stehen dicht und sind nicht! fast frei, wie bei Schirmlingen üblich! Sondern mit leichtem Graben angewachsen, weder bauchig
und ich erkenne eine leichte rosa Farbung in den Lamellen!
Der Geruch wurde leider nicht notiert!
Potenzielle Kandidaten
a. Cystrolepiota sistrata - weißer Mehlschirmling
c. Cystrolepiota seminuda - zierlicher Mehlschirmling
c. Lepiota erminea - weißer Schirmling
Einschätzung: Ich tendiere aufgrund der geringen velumreste am Hutrand zu Cystrolepiota seminuda.
5. Gloeophyllum / Blättling auf einem massiven Eichenstubben
Edit: Ist wahrscheinlich eine Eichenwirrling (Danke Jan)
Hellbrauner Pilz mit weisser Wachstumszone
Wachstum: seitlich in einer Gruppe zusammengewachsen
Sporengeber: Labyrinthartig, leider wurde die Unterseite nicht weiter betrachtet
Einschätzung: Substrat Laubbaum aber ich finde nur Arten die Nadelholz mögen. Dies spricht wohl für eine andere Gattung!
Gloeophyllum ABIETINUM kommt nur auf Nadelholz vor. Gloeophyllum ODORATUM nur Nadelholz
oder vielleicht doch für Gloeophyllum SEPIARIUM aber auch nur Nadelholz un der sehr seltene Gloeophyllum PROTRACTUM
ebenfalls nur Nadelholz.
6. Parasola/Scheibchentintling: Ein recht kleiner Tintling der keine Glimmer auf der Hutoberfläche zeigt. Nach weitere Recherche gehe
ich von einem Scheibchentintling aus. Ein aufgeschirmtes Exemplar war leider nicht zu finden.
Der Habitus ist in sehr Jungen Alter Eiförmig und im Jugendalter oval-eichelförmig mit einer rotbraunen Hutmitte.
In Mitteleuropa gibt es 6 bekannte Arten in Mitteauropa die sich nur anhand der Sporengrösse bestimmen lassen.
Ein paar Kandidaten mit diesem Habitus und Farbe: Parasola leiocephala oder vielleicht den seltenen Parasola kuehneri.
Vieleicht kann Ihn einer von euch makroskopisch einschätzen? Jetzt braucht es ein Mikroskop um die Sporengröße zu vermessen!
Vielen Dank und auf neue Erstfunde
Ein frohes Fest und viel spass beim Geschenke auspacken
lg Rainer