Pilze nahe Ackerränder für Speisezwecke sammeln

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  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    Ich habe in den letzten Wochen häufig Austernseitlinge und Samtfußrüblinge an Laubbäumen gefunden, die in unmittelbarer Nähe (wenige Meter) von Feldrändern d.h. landwirtschaftlichen Flächen wachsen bzw. tot herum liegen.


    Meine Frage ist jetzt: Habt ihr generell bedenken bei der Ernte solcher Pilze wegen Pflanzenschutzmitteln, Düngern, Pestiziden o.Ä., die auf solchen Feldern zum Einsatz kommen können? Ich meine, weder die Pilze noch deren Substrat wachsen direkt auf dem Ackerboden.

    Und weiter: Ist etwas bekannt darüber, ob Austernseitlinge bzw. Samtfußrüblinge etwaige Schadstoffe anreichern können?


    Ich würde mich sehr über eure Gedanken freuen. Ich wünsche auch frohe Feiertage!



    LG

  • Hi,


    ist denn darüber überhaupt schon was bekannt? Ich sammel generell nur Pilze von Äckern und Ackerrändern nur zu kartierungszwecken, wenn die mikroskopiert werden müssen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hui, das ist eine Frage, über die ich mir noch keine Gedanken gemacht habe,.


    Ich würde mal so sagen:

    Wenn frisch gespritzt wurde (was im Winter eher unwahrscheinlich ist) würde ich sie nicht gerade dort sammeln, ansonsten hätte ich bei den geringen Mengen, die ich normalerweise verzehre, aber keine Bedenken. Man isst ja schließlich auch Feldfrüchte von Äckern, die gedüngt und gespritzt wurden.


    LG, Josef

  • Hallo Josef,


    Ich könnte mir vorstellen, dass es stark vom Pilz abhängt, und dass es bestimmte Pilze gibt, die solche Schadstoffe in einem viel höherem Maße anreichern als das die Feldfrüchte tun. Pilze wie der Lila Lacktrichterling reichern ja z.B. gerne Arsen an, und so könnte es auch Pilze geben, die besonders Umweltgifte aus der Landwirtschaft anreichern.

    Anhaltspunkte habe ich dafür keine, hätte ich nie was in der Richtung gehört. Das spricht vielleicht für den Verzehr in geringeren Mengen, gerade bei "unverdächtigeren" Arten. Wäre aber wichtig zu wissen!


    LG

  • Hallo Stefan,


    Erstaunlich, wie wenig Infos es dazu gibt. Zum Thema Radioaktivität und Schwermetalle gibt es dagegen so viele Befunde.

    Nur beim Schafchampignon habe ich von Warnungen vor Umweltgiften gelesen. Und der wächst ja auch auf gedüngten Wiesen und Äckern.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es stark vom Pilz abhängt, und dass es bestimmte Pilze gibt, die solche Schadstoffe in einem viel höherem Maße anreichern als das die Feldfrüchte tun.

    Hallo Zitterzahn


    Ganz auszuschließen wäre das natürlich nicht. Bei Austernseitlingen und Samtfußrüblingen habe ich aber bisher nichts davon gehört.

    Da müßten die Gifte ja auch erstmal in den Baum gelangen, bevor der Pilz sie aufnehmen kann. Ob das der Fall ist, kann ich Dir nicht sagen.

    Ich denke, ob man das Risiko eingeht (wenn es denn eins wäre), muss wohl jeder für sich selbst abschätzen.


    LG, Josef

  • Hallo Stefan,


    Erstaunlich, wie wenig Infos es dazu gibt. Zum Thema Radioaktivität und Schwermetalle gibt es dagegen so viele Befunde.

    Nur beim Schafchampignon habe ich von Warnungen vor Umweltgiften gelesen. Und der wächst ja auch auf gedüngten Wiesen und Äckern.

    Hi,


    die Arvenses nehmen aktiv das Cadmium auf, da sie das für die Fruchtköperbildung brauchen. Dadurch ist eine Korrelation des Cadmiumgehalten in den Fruchtkörpern abhängig von Bodengehalten nicht mehr gegeben.


    Ansonsten ist es so, dass Pestizidanalytik nur betrieben wird, wenn auch rechtliche Konsequenzen damit verbunden sind. Da Wildpilze erst Mal keine Lebensmittel, Futtermittel etc. per se sind und sie auch umweltrechtlich irrelevant sind, untersucht das niemand. Zudem ist es recht einfach Schwermetalle zu analysieren (es gibt nur ein paar, die Umweltrechtlich relevant sind) und auch fast alle parallel untersucht werden können, ist das mit wenig Aufwand vebunden.


    Bei Pestizid-Rückständen gibt es zwar auch gute Screening-Methoden. Die sind aber 1.teurer und 2. erwischt man dabei nicht alles.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier