Stadtwald Duisburg 3.12.2023

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  • Hallo zusammen,


    anbei ein paar Eindrücke von einer kleinen Runde durch den Duisburger Stadtwald am 3.12.2023.


    1. Immotthia atrograna an Jackrogersella cohaerens


    2. Strossmayeria basitricha


    3. Dacrymyces stillatus: Anamorphe und Teleomorphe, beide mit einem Chytridiomyceten, Rhizophlyctis sp. befallen

    Konidien

    Basidien

    Sporen im Abwurf. Um die Septierung richtig beurteilen zu können, ist wichtig, daß die abgeworfenen Sporen Kontakt mit dem Fruchtkörper haben.


    4. Tremella mesenterica ohne Makrobild

    Hier gab es im Abwurf aufgrund des jugendlichen Fruchtkörpers nur Konidien und keine Sporen


    Björn

  • Hallo Björn,

    was bedeutet das bei 3 Dacrymyces mit dem Sporenabwurf / Kontakt zum Fruchtkörper? Was ändert sich an der Septierung? Könntest du das bitte erklären?


    Die Mikrophotos von der Tremella sind wunderschön!


    LG und alles Gute für das neue Jahr!

    Irmtraud

  • Hallo Irmtraud,


    bei den ersten beiden Sporenbildern hatten die auf den Objektträger abgeworfenen Sporen keinen Kontakt mehr zum Fruchtkörper, weil der etwas über dem Objektträger schwebte. Die daraus resultierenden Sporen sind in der Mehrzahl unseptiert oder höchstens mit einer dünnwandigen Septe. Beim letzten Bild lagen die Fruchtkörper hingegen auf dem Objektträger auf, hier gibt es dann die in der Literatur beschriebenen, dreifach septierten, dickwandigen Sporen.


    Björn

  • Hallo Björn und andere!


    Welches sind die Vorteile der Sporenseptierung?

    Diese Frage stelle ich mir schon länger und habe bis dato leider boch keine befriedigende Antwort darauf gefunden.


    Der zusätzliche Energieaufwand ist ja wohl nicht unerheblich und fehlt später beim Auskeimen. Der Aufwand sollte evolutionär einen Vorteil bieten.


    Die Spore erkennt offenbar durch chemische Signaturen die räumliche Nähe eines (artgleichen) Pilzes und bildet in diesem Fall - oder in andere Fällen schon um Ascus - Septen aus. Hierfür müssen notwendigerweise weitere Kernteilungen stattfinden.


    Ich könnte mir folgendes vorstellen:

    Ist der Lebensraum bereits von einem Individuum (der gleichen Art) besetzt, hat die Spore nur dann eine kleine Überlebenschance, wenn sie sich genetisch vorteilhaft abhebt. Je mehr unterschiedliches Genmaterial von einer Spore transportiert wird, desto höher sind die Erfolgsaussichten.

    Das mag zwar prinzipiell gelten, ist aber vielleicht bei Sporen mit weniger Konkurrenzdruck nicht nötig oder gar nachteilig.


    Sehr interessant fände ich zu wissen, ob die Zellen in septierten Sporen jeweils ein Klon darstellen oder nicht, sich also genetisch unterscheiden oder eben nicht.


    Ist dazu irgendetwas bekannt?

    Kennt jemand Literatur hierzu?


    LG, Martin

  • Super Mikrokopbilder übrigens wieder!

    Ich hoffe, ich bekomme das irgendwann auch mal ähnlich gut hin...


    LG, Martin

  • Hallo Martin,


    was Sinn und Zweck der septierten Sporen ist, weiß ich leider nicht. Auffällig ist aber ja, daß das praktisch nur bei Ascomyceten vorkommt (wenn man mal die septierten Rostpilz-Spornen außer Acht läßt). Ob das einen Hinweis zum Nutzen der Septierung gibt?


    Björn

  • Hallo Björn,


    jedenfalls danke für deine Antwort.

    Vielleicht klärt sich die Frage irgendwann noch auf.


    Martin