Cuphophyllus virgineus

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 954 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Hallo zusammen,


    am 11.11.23 konnte ich auf einer Wiese, eine Cuphophyllus Kollektion finden, die ich jetzt (unter Vorbehalt) als Cuphophyllus virgineus abgelegt habe.

    Eigentlich würde ich jetzt sagen, dass es zu 100% nur die 0815 Cuphophyllus virgineus sein muss, aber es gibt noch die Cuphophyllus russocoriaceus.

    Die Sporenmaße sind nahezu identisch und kann bei der Cuphophyllus russocoriaceus, sogar je nach Basidienform (1-Sporig, 2-Sporig oder 4-Sporig), stark abweichen.

    Einen Geruch kann ich am Exsikkat nicht wirklich feststellen, dass würde ja eigentlich ganz klar für die Cuphophyllus virgineus sprechen.

    Nur was ist, wenn es Cuphophyllus russocoriaceus auch ohne den Geruch gibt ?

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3.


    4. HDS


    5. HDS mit Schnallen


    6.


    7.


    VG : Thorben

  • Nur was ist, wenn es Cuphophyllus russocoriaceus auch ohne den Geruch gibt ?

    Hallo Thorben,

    russocoriaceus ist auch deutlich ocker, was virgineus aber auch kann. Von hellen und geruchlosen Formen von russocoriaceus habe ich noch nie gehört, wenn es sie gibt werden sie vermutlich als kryptische Arten mit virgineus verwechselt und könnten nur per Sequenz abgetrennt werden.


    Grüße,

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    russocoriaceus ist auch deutlich ocker

    die können auch völlig weiß daherkommen wie diese hier:



    hatten aber einen deutlichen Geruch was sie von C. virgineus unterschied. Thorbens Funde sollten Jungfernellerlinge sein.


    VG Jörg

  • Ist nicht auch das Habitat sehr unterschiedlich? Den Juchtenellerling finde ich immer im Wald, den Jungfernellerling auf Wiesen.


    (allerdings kann das hier in Griechenland natürlich noch wieder anders sein oder noch andere kryptische Arten vorkommen).


    Liebe Grüße,

    Sarah

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Interessant! Auf der englischen Wikipedia habe ich grad gefunden (allerdings ohne Quellenangabe), dass die Arten in Europa beide auf Wiesen wachsen, andernorts soll der Juchtenellerling im Wald wachsen.


    Keine Ahnung, inwiefern da tatsächlich was dran ist, dass die lokal unterschiedliche Vorlieben haben können.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Dass "Wiesenpilze" (Saftlinge, Keulen, Rötlinge) überwiegend auf Wiesen wachsen, ist wohl eine mitteleuropäische Besonderheit. Woanders stehen alle diese Arten im Wald, aus Kanada kenne ich auch Saftlinge aus reinem Fichtenwald. In D sind vor allem Eschenwälder eine Ausnahme. In den Lorbeerwäldern von La Palma habe ich auch Wiesenpilze gesehen. Aber Lorbeer und Esche machen auch keine Ektomykorrhiza.

  • Hallo zusammen,

    russocoriaceus ist auch deutlich ocker, was virgineus aber auch kann. Von hellen und geruchlosen Formen von russocoriaceus habe ich noch nie gehört, wenn es sie gibt werden sie vermutlich als kryptische Arten mit virgineus verwechselt und könnten nur per Sequenz abgetrennt werden.

    Wieder etwas was in Zukunft hoffentlich geklärt wird.

    Auf jeden Fall wird das ein Chaos geben, wenn es hinter der virgineus mehrere Arten verbergen sollten.


    Ist nicht auch das Habitat sehr unterschiedlich? Den Juchtenellerling finde ich immer im Wald, den Jungfernellerling auf Wiesen.


    (allerdings kann das hier in Griechenland natürlich noch wieder anders sein oder noch andere kryptische Arten vorkommen).

    Interessant, ich dachte auch, dass der Juchtenellerling eher fast ausschließlich auf Wiese zu finden ist.


    Dass "Wiesenpilze" (Saftlinge, Keulen, Rötlinge) überwiegend auf Wiesen wachsen, ist wohl eine mitteleuropäische Besonderheit. Woanders stehen alle diese Arten im Wald, aus Kanada kenne ich auch Saftlinge aus reinem Fichtenwald. In D sind vor allem Eschenwälder eine Ausnahme. In den Lorbeerwäldern von La Palma habe ich auch Wiesenpilze gesehen. Aber Lorbeer und Esche machen auch keine Ektomykorrhiza.

    Da hat sich die Natur wieder einen schönen Spaß erlaubt.

    Ich würde mich auch freuen, wenn unsere Wiesenpilze in Wald wachsen würden, dann kann auch ohne Bedenken der Rasen gemäht werden ;)

    Komisch finde ich das schon, dass sich die Natur so angepasst hat, denn die Wiese kann eher verschwinden als der Wald.


    VG : Thorben

  • Hallo,


    kann es sein, dass bestimmte, magere(?) Wiesen ein nacheiszeitliches Ersatzbiotop für ursprüngliche Wälder sind und deshalb spezielle (Urwelt-)Pilze wachsen können. In Peter Karaschs Vortrag zu Ödlandpilzen wird dies auch thematisiert.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo an alle,

    Wiesenpilze sind kein nacheiszeitliches Phänomen. Es gab und gibt rund um den Globus natürliche Offenländer wie Steppen, arktisch-alpine Matten, Tundra, Dünen, Kiesanschwemmungen an Flüssen etc., und überall gibt es Rötlinge, Bauchpilze etc.


    Wenn, dann sind Magerwiesen die Ersatzbiotope für natürliche Grasländer. Arten können ja nicht so einfach ihre Lebensweise anpassen, sie sterben einfach aus, wenn der passende Lebensraum verschwindet.


    Dass es vor der Eiszeit auch in Europa Wälder mit CHEGD-Arten gegeben hat, kann sein, wäre aber schwer zu beweisen. Offensichtlich sind aber durch den Siegeszug der Buche vor 6000 Jahren, die Anpflanzung von Fichten vor 200 Jahren und die intensive Landwirtschaft seit 80 Jahren sehr große Flächen in Europa für diese Arten ungeeignet.


    Grüße,

    Wolfgang