Hallo Pilzfreunde, ein weiterer Teil meiner ungeklärten Funde 2023 (Teil 8)
Ich möchte euch weitere Funde vom letzten Jahr vorstellen und wieder wissen, ob ich ich mit meiner Einschätzung richtig liege.
1. Inocybe Mallocybe: Nach etwas Suche und Betrachtung der weiß bewimperte Lamellenschneiden möchte ich bezüglich der Gattung
einen Risspilz vermuten. Dieser hat eine für eine Inocybe ungewöhnliche filzig wollige Hutstruktur die keine radialausrissige
Strukturen erkenne lässt.
Die Geruchprobe wurde nicht notiert. Von einer Geschacksprobe wurde abstand genommen.
Die Ökologie ist sandige, Feuchte Magerwiese mit angrenzend jungen Birken und Nadelbäume.
Einschätzung: Nach eine wenig Suche könnte ich mir gut Inocybe dulcamara - der Bittersüsse Risspilz vorstellen, weil der Habitus
und die Ökologie gut passen würde.
Edit: Ein Risspilz der Gattung Mallocybe (Danke Ditte und Stefan)
Ökologie
2. Cortinarius/Untergattung Schleimkopf(Phlegmacium)?: Mein erster Blick sieht einen Cortinarius, vielleicht aufgrund
des feuchten Hutes einen der Schleimköpfe. Der zu erwartende Schleier ist aber kaum vorhanden. Daher bin ich mir bei meiner
Gattungswahl schon etwas unsicher. Die tiefbrauner Lamellen zeigen eine makroskopische Auffälligkeit, diese sind so merkwürdig
geknickt. Es gibt am Stielende eine deutliche Ringzone. Ein auffälliger Geruch wurde nicht festgestellt.
Die Ökologie ist eine Weidefläche (Heidelandschaft) angrenzende Laubwald mit Holundersträucher und in etwas Entfernung stehende
alte Eichen. Den Boden würde ich als eher lehmig bezeichen.
Einschätzung: Ein unbekannter gelbocker farbener Cortinarius aus der Untergattung Phlegmacium
Ökologie:
3. Suillus: Fundort Hausmeile in der Heide. Sandig unter verschiedenen jungen Nadelbäumen. Kiefer dürfte auch dabei gewesen sein.
Der Röhrling hat einen rötlichen nicht schierigen Hut. Die Röhrenmündungen würde ich als Graubraun beschreiben. Diese läufen am Stiel
herab und sind innen recht eckig. Das Schnittbild zeigt ein mattes Gelb von Kopf bis Fuss. Ein Blauen war nicht vorhanden.
Einschätzung: Aus meiner Sicht diesmal eindeutig Suillus bovius - der Kuhröhrling
4. Hortiboletus: Ein sehr schöner dunkel roter Filzröhrling. Diesen möchte ich euch eher nur zeigen. Ich denke, dass Ihn
das Schnittbild unverwechselbar als Hortiboletus rubellus identifiziert. Im hellgelben Fleisch ist auch eine
leichtes Blaunen zu erkenne.
Einschätzung: Hortiboletus rubellus
5. Tricholoma/Erdritterling Dies war ebenfalls einer der vielen Friedhofsfund und diese blasse gelb grüne Fährbung des Hutes und der
Lamellen fand ich ihn auffällig. Es war leider nur ein Einzelexemplar und etwas überständig. Der Partner ist Eiche und in etwas Abstand
war noch eine Eibe zu finden. Den Geruch habe ich mir leider nicht notiert und eine Geschmacksprobe wurde nicht gemacht.
Der Hutrandbereich ist auffällig hell.
Einschätzung: Aufgrund des Farbspecktrums vielleicht Tricholoma scalpturatum?
Edit: Aufgrund der Färbung wird es wohl eher einer der Seifenritterling sein.
6. Hygrocybe: Mal wieder eine roter Saftling mit leicht rauer feuchter aber nicht klebriger Hutoberfläche.
Der eher etwas orangene Stiel war ebenfalls feucht aber nicht klebrig. Der Geschmack mild und dieser
zeigte keine auffälligen Geruch (Honig, Knoblauch). Die Schneiden sind deutlich heller und laufen mit Zahn am Stiel herab.
Die Hutrandzone ist leicht gelblich. Die Ökologie ist wie erwartet Magerwiese.
Einschätzung: Bei der Hutgrösse und diesen makrologischen Eigenschaften tendiere ich entweder zu H. miniata oder H. coccinea.
Kann man diese beiden Arten noch makroskopisch trennen. Ich bitte um eure Einschätzung
7. Lactarius: Dieser Milchling wurde in der nähe einer Kiefer gefunden. Er hat eine schlammfarbenen Hut und weisse zuerst bitter
und später schärflich werdende Milch. Die Geschacksprobe des Fleisches würde ich als leicht scharf beschreiben.
Die Taschentuchprüfung wurde nicht durchgeführt.
Einschätzung:?
Edit: Es könnte Lactarius blennius sein (Schupfnudel). Der Baumbestand wäre nochmal zu prüfen! (Buche)
Ökologie
8. Inocybe? Inosperma: Dieser Fund ist recht lange her (2022) Diese weiße Hutmusterung hat mich beindruckt. Ich dachte mit diesem makroskopischen
Merkmal lässt sich der Kreis der potenziellen Kandidaten deutlich einschrämken. Aber ich finde keinen Risspilz mir dieser Hutstruktur.
Die Gruppe wurde am geschotterten gut befestigten Wegesrand gefunde.
Vielleicht hat ja einer von euch einen Tip?
Edit: Es könnte Inosperma maculatum sein! (Danke Ditte und Schupfnudel)
Vielen Dank
lg Rainer