Hyphodontia alutaria und pallidula (?)

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  • Hallo zusammen, viele Grüße aus dem Saarland, mit Fragen zu zwei Zähnchen-Rindenpilzen.


    Beide Funde auf Pinus im selben Wald.


    1) H.alutaria (hier habe ich keine Zweifel) im August 23 auf morschem Kiefernholz (Fotos 1-3):

    Septozystiden u. inkr. Lagenozystiden, Sporen elliptisch-breitelliptisch,

    Oberfläche ockerlich, schwach warzig, höckerig, nicht stachelig (> arguta).


    2) Im Jan 24 ein sehr ähnlicher (gleicher?) Rindenpilz an einem morschen Kieferstamm (Fotos 4-7),

    mit folgenden kleinen Abweichungen zu "H.alutaria 1":

    Oberfläche glatter, feinwarziger, weniger ocker mehr weißgrau -creme.

    Sporen (kein Abwurf!) etwas kleiner schmaler, weniger breitelliptisch

    An den Septozystiden kann ich kaum einen Unterschied festmachen.


    Pfriemförmige Lagenozystiden:

    Zu 1: viele deutlich sichtbare Lagenozystiden oft apikal inkrustiert.

    Zu 2: zunächst keine offensichtliche Lagenozystiden gesehen.


    Nach Abgleich mit Bernicchia und Erikss-Ryv würde dies auf H.pallidula passen.

    Jedoch nach den Hinweisen zu +/- zu Lagenozystiden in beiden Arten (Schlüssel in FE12 und Beschreibung bei Erikss-Ryv)

    suchte ich speziell nach Lagenozystiden.

    Nach mehrfacher, intensiver Suche habe ich einzelne weniger gut ausgebildete, nicht inkrustierte Lagenozystiden gefunden.


    Problem:

    H. pallidula:

    laut FE12 und Erikss-Ryv. wird H. pallidula normal ohne Lagenozystiden beschrieben, jedoch können einzelne, weniger ausgebildete L.Zyst. vorhanden sein (keine gezeichnet).

    Bei div. mikrosk. Fotos im Internet zu H. pallidula habe ich keine Lagenozystiden gesehen (Ausnahme pilzeforum eu./Boern 02_Maerz 2018/ Hyphodontia pallidula = Blasser Zähnchenrindenpilz)

    H. alutaria:

    Normal mit vielen deutlich sichtbaren Lagenozystiden, oft apikal mit Inkrustationen (wie bei meinem 1.Fund). Jedoch können laut Erikss.-Ryv. bei älteren Exemplaren auch hier die Lagenozystiden schwieriger zu beobachten sein, weil die Inkrustationen dann oft nicht mehr vorhanden sind.


    Frage: ist nun Fund 2 auch H. alutaria, schon "wintergeschädigt" mit schlecht differenzierbaren Lagenozystiden oder

    H. pallidula mit auch vereinzelt auftretenden, weniger gut ausgebildeten Lagenozystiden ohne Inkrustationen?

    Makroskopisch, *Sporenform und Größe sprechen eher für H. pallidula, jedoch ist das alles sehr dünnes Eis.

    * die Sporenform ist bei meinem 2ten Fund schon eindeutig schmaler, nicht so breitelliptisch. Auch sind die Sporen etwas kleiner (jedoch kein Abwurf!)


    Da ich mit beiden Arten keine Erfahrung habe, hoffe ich auf Hinweise die zur Unterscheidung beitragen können.

    Vielen Dank, Gruß Armin


    Fotos 1-3 = H. alutaria / 4-7 H. pallidula cf

  • Hallo Armin,

    meiner Meinung nach sind die Pilze richtig bestimmt, H. pallidula kann schon mal Lagenozystiden ausbilden, sind dann aber sehr schwer zu finden und oft ohne inkrustationen. Hier finde ich die Sporen form schon sehr Hilfreich, genau so wie du das beobachten konntest hat H. pallidula etwas mehr in die Länge gezogene Sporen, die Größe kann sich schon mal mit H. alutaria überschneiden.


    Vielleicht melde sich noch Frank Tomentella dazu.


    Grüße Mario

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,


    danke für deine Rückmeldung.


    Was die Sporengröße betrifft, war meine Angabe für H. pallidula auch eher eine circa Angabe. Die Auswahl war nicht so groß.

    Kleiner und schmaler ist aber korrekt.


    Was mich etwas gestört hat, war fehlende Angaben in Internet Ausarbeitungen und in der Lit. zu den "seltenen" Lagenozystiden


    Gruß Armin

  • Hallo Armin,


    so unterscheide ich diese beiden Arten:


    Hyphodontia alutaria: Sporen 4,5-5 x 3-3,5 µm

    Septozystiden höchstens 2 zellig

    Lagenozystiden immer vorhanden

    Hyphodontia pallidula: Sporen 3-3,5 x 2-2,5 (3) µm

    Septozystiden 3 bis vielzellig

    Lagenozystiden sehr selten


    Die Sporen von H. pallidula sind im Mikroskop auffällig kleiner, auch wenn das die Sporenmaße nicht gleich aussagen.


    LG

    Frank

  • Frank

    Hallo Frank, danke für deine Hinweise


    Auffallend für mich ist deine Sporenlänge für H.pallidula von nur 3-3,5µm. Ist das so gemeint?

    Nach diesen Angaben wäre ich eher raus mit H. pallidula (meine Messung ca. 3,5-5µm), auch wenn meine ca. Messung sich nur auf wenige Sporen bezieht (ohne Abw.)


    Wenn das fakt(?) ist, liegen deine 3-3,5µm aber im stark unteren Bereich laut Lit. u.a:

    Erikss.-Ryv: 3,5-4,5 (5,5) = Jülich

    Bernicchia FE12: 3,5-4,5

    Svampe Internet (Petersen) 4,4-5.5 (Fundmessung bei einer H. pallidula Bestimmung)

    Boern/Pablo hier im Forum: 3,5-4,5


    Die Frage für mich ist dann, nach welcher Bestimmungs-Literatur soll ich ich mich richten?


    Ich kann versuchen noch eine Messung an meinem Rest-Frkp. zu machen, was aber eher nicht mehr funktioniert.

    Aber auf deine Größenangabe werde ich kaum kommen, sonst wäre mit meiner bisherigen Messung schon etwas faul.


    Etwas ratlos, trotzdem danke
    Gruß Armin