Gelbe Keule

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Hallo allerseits,


    von einer Magerwiese von Anfang November stammt diese Keule.

    Anfangsverdacht war Clavulinopsis helvola/laeticolor

    Präparat

    Schnallen kann ich keine finden, wobei es nicht so allzuviel Stellen gibt, wo es denn welche geben könnte. Das spricht nicht gegen Clavulinopsis.

    Überall nahezu kreisrunde Sporen verschiedener Größe (also wohl vielfach unreif) bis zu 4 µm im Durchmesser, glatt, womit C. helvola raus ist. C. laeticolor konnte passen.

    Was ist das hier? Auch Sporen? Reife? Bis zu 7 µm lang, bis zu 5 µm breit.


    Danke fürs Anschauen und ggf. Kommentare zu Bestimmung und Mikroskopie,

    LG, Bernd

  • Hi Bernd,

    ja, Clavulinopsis - wie Du schreibst sind helvola und laeticolor die wahrscheinlichsten Optionen, auch möglich wären fusiformis (meist büschelig) und corniculata (meist verzweigt, selten so rein dottergelb).


    Das geht allein mit der Sporenform, und die muss man im Präparat so sehen, dass der Appendix sichtbar ist, und besser mehr als eine Spore. Das gibt das Foto leider nicht her. Gerade bei helvola muss man einige Sporen ansehen, um nicht die fingerartigen Auswüchse zu übersehen, die bei unreifen Sporen noch fehlen.


    Auf dem ersten Bild ist die Beleuchtung so unsymmetrisch, dass ich vermute dass der Kondensor nicht zentriert ist. Vermutlich sitzt er auch etwas zu tief.

    Vielleicht kennst Du jemanden, der Dir mit der Justierung des Mikroskops helfen kann.


    Gruß,

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, danke, dann schaue ich mal, ob ich die Sporen isoliert kriege.


    Das mit der unsymmetrischen Beleuchtung ergibt sich dann schon. Vermutlich liegt es auch nicht am Kondensor, sondern an der Taschenlampe, die in den Lichschacht geklemmt ist - die Originalbeleuchtung fehlt, bzw. es gibt nur ein leeres Zusatzgehäude, das dann aber den Stellplatz verderben würde. Bei höheren Auflösungen ist die Ausleuchtung OK, sodass ich aktuell da keinen großen Handlungsbedarf sehe. Und dann gibt es ja auch noch ein ganzes Bündel von nicht erkundeten Stellschrauben ...


    LG, Bernd

  • Ok, danke Wolfgang, dann versuche ich die Tage mal ein neues Präparat anzufertigen. Wäre Anfärben hilfreich? Mikrobilder von Keulen sehe ich im Forum oft in Kongorot?


    LG, Bernd

  • Hi Bernd,

    Wäre Anfärben hilfreich?

    nein, die reifen Sporen von Clavulinopsis nehmen eh nicht gut Farbe an (anders als bei Ramariopsis, die man wie Ramaria mit Baumwollblau färben sollte, um das Ornament hervorzuheben).


    Nur mit der Rasierklinge etwas von der Oberfläche kratzen, im Präparat müssen gar keine dicken Stücke sein. Oder aufquellen lassen und dann mit 2 Nadeln zu Brei zerpflücken (nicht zu sehr quetschen, irgendwann kriegt man damit auch Sporen platt). Hauptsache, die Sporen schwimmen frei herum.


    Die Kongorot-Färbungen macht man eher wegen der Schnallen. Das ist hier irrelevant, und außerdem finde ich Schnallen von Keulen eh in Phloxin besser, zumindest bei frischen Fruchtkörpern.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo allerseits,


    hierzu weitere Fotos, der Pilz ist spät geerntet wurden, 7.11., also spät für hiesige Verhältnisse, eine Woche vorm Schnee, und hat vielleicht deswegen wenig Sporen

    zwei freie Sporen habe ich gefunden, die eigentlich nichts neues zeigen gegenüber den vorherigen Bildern, ~ 6*8 µm groß und glatte Oberfläche. Damit dürfte doch nun C. laeticolor klar sein, oder?


    LG, Bernd