rosaberingter Lamellenpilz,was ist denn das??

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzfinder - Solling.


  • hallo, liebe Pilzgemeinde
    War heute mal wieder auf der Pirsch im Kiefernwald.Diverse Safranschirmlinge und Flockenstielige Hexenröhrlinge, das war schon gut.
    Aber dann fand ich noch zwei Exemplare eines Lamellenpilzes, der eigentlich ein unverkennbares Merkmal besitzt: nämlich einen rosaroten Ring am Hutrand.
    Was ist das für einer.Die Pilze sind 5 und 6 cm hoch, sehr festfleischig,dunkelbraune, samtige Hutoberfläche, weisse, engstehende Lamellen. Aber das hervorstechendste Merkmal ist wohl diese rosarote Bereifung am Hutrand. Der feste weisse Stiel scheint auch ein wenig rosa angehaucht zu sein.das Fleisch ist fest und reinweiss und verfärbt beim Anschneiden nicht.
    Dieser Pilz ist euch Kennern sicher schon mal begegnet, aber ich lerne ja noch.

  • Hallo Puntagarza !
    Auf jeden Falll hast Du einen Täubling gefunden , ict nicht ganz einfach mit der Bestimmung per Internet sowieso nicht .
    Gruss Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo Puntagarza ! Wenn ich davon ausgehen darf das die Farben etwas zu viel Lila zeigen und das ganze mehr Rosa ist, denke ich das der Täubling (ist auf alle Fälle einer) ROtstieliger Ledertäubling heißt. Für ihn ist es typisch das die Hutfarbe in die Lamellen hineinzieht.
    Der Rotstielige Ledertäubling (Russula olivacea) ist auf alle Fälle Roh giftig und auch so bedenklich !! Laut BON ist von dem Genuß abzuraten !!
    Vieleicht kannst du ja im Internet noch ein paar Bilder ansehen und mit deinen Erinnerungen vergleichen .


    Grüße Pilzfinder-Solling

  • Hallo,
    das könnte Russula sardonia sein (ist natürlich recht spekulativ, aber möglicherweise ja hilfreich), Zitronenblättriger Täubling, auch Säufernase genannt, sehr scharf und ein Kiefernbegleiter. Die Lamellen verfärben sich mit Amoniak rot (habt ihr ja vielleicht im Haus)
    Grüße
    hübchen

  • Hallo puntagarza!


    Für Russula olivacea (Rotstieliger Ledertäubling) würde die weiße Lamellenfarbe überhaupt nicht passen, die sind bei dem schon deutlich ocker.
    R. sardonia (Zitronenblättriger Täubling) würde mir schon besser gefallen, aber auch bei dem sollten wenigstens beim größeren Fruchtkörper die Lamellen gelblich sein, nicht weiß.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • klar, hab ich auch gesehn, ist aber für mich kein Ausschlusskriterium, da der Rest gut passt und der Fruchtkörper jung wirkt.


    - Ich kann hier nur Ingo zustimmen und gehe sogar einen Schritt weiter:
    ---> Belastbare Merkmale der genannten Arten "Rotstieliger Ledertäubling" und "Säufernase" kann ich nicht nachempfinden.


    Fazit:
    - Na klar handelt es sich um einen Täubling (Gattung Russula) :thumbup:
    - Doch ohne erhebliche Zusatzangaben (min. Mykorrhizapartner, Sporenpulverfarbe, Geschmack, Geruch etc.) bewerte ich einen Bestimmungsversuch als reines "Kaffeesatzlesen".


    Grüße
    Gerd

  • Ich sehe das so: Jetzt kann der Finder seinen Fund in Bezug auf die gemachten Vermutungen untersuchen und eine Rückmeldung geben (Übrigens gibt er an, im Kiefernwald unterwegs gewesen zu sein). Und was belastbar ist und was nicht, ist natürlich auch sehr subjetkiv und kann ganz verschieden eingeschätzt werden.

  • [font="Arial"]
    Hallo alle zusammen und vielen Dank für die bisherigen Orientierungshilfen. Denn darum ging es mir zunächst einmal in erster Linie, insofern hat Hübchen vollkommen recht.Mir ist klar, dass ich da wohl zuwenig sachdienliche Angaben gemacht habe, das werde ich in Zukunft ändern, versuche es zumindest.So habe ich "Kiefernwald" geschrieben, müsste "Nadelwald" heissen,es können auch Fichten oder Tannen da gewesen sein. Mit den Bäumen werde ich mich dann auch noch etwas näher befassen, aber jetzt zum eigentlichen Thema:An weiteren Merkmalen beim vorgestellten Pilz kann ich noch anfügen 1) geruch unauffällig, neutral ( keinesfalls obstartig oder so)
    2) Geschmack mild . Sporenfarbe habe ich noch nicht, kommt evtl. morgen.Allein schon wegen des Geschmacks (aber auch wegen des Geruchs)
    scheidet m.E.der Zitronenblättrige Täubling aus.Zu dem (R. sardónica) sagt mir ein Pilzlexikon: Geruch obstartig, Geschmack brennend scharf, ausserdem die Lamellenfarbe hellgelb bis intensiv zitronengelb.
    Aber auch mit dem Rotstieligen Ledertäubling habe ich noch ein Problem.
    Zwar treffen einige der Bestimmungsmerkmale (Pilzlexikon) durchaus zu. So ist der Hut in der Farbe sehr variierend ( meist weinrot zwar, aber wie gesagt stark variierend, könnte also durchaus mal braun sein, vermute ich mal), Stiel:hart und fest und zumindest im oberen Teil rosa bis karminrosa, diese Farbtönung ist auf dem 3.Foto beim grösseren Pilz ganz gut zu erkennen. Zu den Lamellen wird geschrieben: erst blaß, später gelb undmanchmal mit weinroten Schneiden, Das könnte ein Hinweis sein
    und diesen "rosaroten Ring" erklären, was meint ihr. Zu der Lamellenfarbe bei R.olivacea wird immer geschrieben "gelb" und genau das irritiert mich jetzt nach dieser Diskussion.Denn danach könnte es doch nicht R. olivacea sein, aber: es handelt sich offenbar um noch sehr junge Pilze( Hutdurchmesser 5 und 6cm, Stiel 5-7cm). Der Hinweis " Lamellen erst blaß, später gelb..." könnte hier vielleicht weiterführen. Ich habe die Lamellen zwar als reinweiss bezeichnet, aber das könnte ja auch als blass angesehen werden.
    Als Pilzlexikon habe ich in der Hauptsache benutzt:" Svengunnar Rymann/Ingmar Holmasen «PILZE »" erschienen im "Bernhard Thalacker Verlag, Braunschweig" Hieraus stammen die bisher erwähnten Hinweise.
    Auch in Pareys Buch der Pilze erscheint der Hinweis auf fie "rote Beringung":
    « Schneiden bisweilen rötlich oder rosa »
    Mit "Schneiden" ist wohl der Hutrand gemeint, bzw. die Stelle des Pilzes, wo die Lamellen auf den Hutrand treffen, oder.
    Ich hätte nicht gedacht, dass diese kleine Anfrage eine derartige Diskussion auslöst, aber anscheinend tritt diese "rosarote Beringung" doch nicht so häufig, zumindest nicht in dieser ausgeprägten Form auf,denn ich habe gedacht, dass das ein ganz unverkennbares Merkmal eines ganz bestimmten Pilzes sein muss.War wohl nicht so. Auf welchen Pilz wollen wir uns denn nun einigen???
    [/font]


  • Ich sehe das so: Jetzt kann der Finder seinen Fund in Bezug auf die gemachten Vermutungen untersuchen und eine Rückmeldung geben (Übrigens gibt er an, im Kiefernwald unterwegs gewesen zu sein). Und was belastbar ist und was nicht, ist natürlich auch sehr subjetkiv und kann ganz verschieden eingeschätzt werden.



    - Richtig: "belastbar ist subjektiv" und hat etwas mit Erfahrung/Einschätzung der Variabilität von Merkmalen zu tun.


    ---> Ingo und ich konnten dich nicht überzeugen ;) , aber die folgende Detaillierung (ein zweifelsfreier ko. für Russula sordonia) kannst du wohl nicht ignorieren:



    Grüße
    Gerd

  • Hallo,
    tja, jetzt wird's schwierig. Ich hatte ja sardonia genannt, um ein von mir vermutetes Bestimmungsumfeld anzudeuten (mit Arten wie queletii, torulosa und noch der ein oder anderen, alle scharf). Aber meine Grundvoraussetzung war aufgrund der Farben immer, dass deine Pilze scharf schmecken. Was ja jetzt von Tisch ist. Olivacea ist vor allem ein Pilz der Buchenwälder, auf kalkhaltigen Böden ist er oft Massenpilz. Nadelwald und saurer Boden sind hier aber auch möglich (mir allerdings noch nie untergekommen), so dass man über die Ökologie nicht wirklich weiterkommt. Reif sind die Lamellen kräftig buttergelb gefärbt. Bei jungen Pilzen blasser. Zufällig ein bisschen Phenol im Haus? :) Das Fleisch verfärbt sich damit violettrot.
    Der von dir als "neutral" angegebene Geruch dämpft auch noch meinen leztzten Spekuliereifer :) Vielleicht fällt ja den anderen noch was ein.
    Grüße
    hübchen

  • ..... ich war vor drei Wochen im Schwarzwald zu einem Kurs bei W.Pätzold. Dort wuchs mein Favorit , der Rotstielige Ledertäubling an jeder 2ten Tanne !!! Hier bei mir im Solling finde ich den oben genannten auf Kalk im Buchenwald. Der Pilz kann halt mit mehreren Bäumen Mykorhizza betreiben. Die Lamellen verfärben sich erst später ocker .
    An Farbvarianten bietet der Pilz alles. Walter Pätzold sagte: Ein Zeichen aber ist immer zu sehen ! Die Farbe des Hutrandes "zieht" in die Lamellen hinein ! Der Rotstielige schmeckt mild,ist aber Roh sehr giftig !


    Pilzfinder-Solling