eine kleine Exkursion Anfang Februar

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.498 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Hallo,


    vor ein paar Tagen konnte ich endlich mal wieder auf Exkursion gehen.

    Der Frost war vorbei, es war ein paar Tage recht warm.

    Ziel waren Haselkätzchen-Becherlinge und Octospora, also keine Sensationsfunde. Und wenn es etwas für die Pfanne gibt, auch das.


    Im Zielgebiet steuerte ich hoffnungsvoll mir bekannte Sto vom Gemeinen Samtfußrübling, Flammulina velutipes, an.

    Angekommen musste ich feststellen, dass die FK in keinem guten Zustand waren. Die Pilze vertragen Frost und Wiederauftauen. Wenn das jedoch zu oft und zu krass geschieht, dann sind die FK hinüber. Das war an allen Sto so. Schade.


    Also weiter zu einem mir bekannten Holunderbusch, welcher an den Ästen über und über mit kugeligen Moospolstern besetzt ist. Ziel war hier Octospora affinis, welche genau in diesen Moospolstern vorkommt.


    Auf dem Weg zu dem Holunderbusch bin ich an den ersten Haselsträuchern vorbeigekommen.

    Mitten über den Weg, direkt in Augenhöhe ein alter Ast, darauf Hasel-Kleiebecherlinge, Encoelia furfuracea; und auf den Ästen wuchsen noch andere Pilze. Diese Art scheint es dieses Jahr reichlich zu geben, sie waren nicht selten.





    Direkt daneben ein paar Polster eines bräunlichen Zitterlings, Phaeotremella. Die Art kann nur mikroskopisch bestimmt werden. (Korrektur nach den Hinweisen von Climbingfreak)





    Dann also abtauchen in die Moospolster… Nach wenigen Minuten konnte ich die ersten Octospora finden. Ganz schön klein die Dinger. Die meisten Funde war noch kleiner, sicherlich eben erst am Wachsen.





    Das Helle im Bild neben Octospora affinis ist eine kleine Flechte:





    Deutlich zu sehen, der störende Wasserfilm:




    Hier ist das Moospolster abgetrocknet:






    Pause machen. Erst mal Frühstücken und einen Tee trinken.


    Dann weiter zu anderen Haselbüschen; hier ist das Gelände offener. Dort konnte ich direkt unter der oberen Laubschicht die ersten Haselkätzchen-Becherlinge finden. Besonders in kleinen Kuhlen sammeln sich die Haselkätzchen. An diesen Stellen wurden die Pilze immer gefunden.







    An diesem Sto sind die kleinen Becherlinge nicht selten, sie waren problemlos zu finden. Um herauszufinden, um welche Art es sich genau handelt, hätte ich mikroskopieren müssen, doch leider war dazu die Zeit nicht.


    Nachtrag: da die Kätzchen schon sehr zersetzt sind, gehen die Stimmen in Richtung des Erlenkätzchenbecherlings,Ciboria amentacea.


    Wieder zu Hause angekommen mussten die Funde bearbeitet werden. Das Photographieren, insbesondere der Octospora affinis, nahm Zeit in Anspruch. Das Moospolster war zu nass. Daher hatte ich über den FK einen störenden Wasserfilm. Die Moospolster mussten also erst einmal austrocknen. Und dann eben den richtigen Zeitpunkt abpassen, nicht das alles vertrocknet ist. Bei den Octospora erkennt man schön den lockeren, bewimperten Becherrand. Die Größe der Octospora gebe ich mit 0,7 – 0,9 mm an. Die Octospora habe ich noch unters Mikroskop gelegt um mir die schönen Sporen zu betrachten. Leider habe ich mein letztes Präparat versaut, es gibt also keine Sporenbilder.


    Die kleine Exkursion war sehr schön, das Wetter passte und die angedachten Pilze konnten gefunden werden, was will man mehr.


    Ich hoffe ihr hattet etwas Kurzweil beim Lesen,

    viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    Glückwunsch zur gelungenen Exkursion g:-)


    Die Kätzchen-Becherchen sind mikroskopier-pflichtig. Es können nämlich auf Hasel auch die Erlen-Kätzchen-Becherchen kommen. Die Tage kam das ja schon öfter hoch, auch gestern in der VC: offensichtlich besiedeln die Erlen-Kätzchen-Becherlinge hauptsächlich ältere, schon stärker im Zerfall befindliche Kätzchen. Wo hingegen der Hasel-Kätzchen-Becherling eher auf Kätzchen kommt, die auch noch wie Kätzchen aussehen :gzwinkern: Aufgrund dessen würde ich bei Deinen auf die Erlen-.. tippen.


    LG corne

  • Hallo Corne,


    das hast Du richtig bemerkt, deswegen schrieb ich in meinem Beitrag auch, das ich zur genauen Artbestimmung der Becherlinge hätte mikroskopieren müssen.


    Am Sto sind auch Erlen zu finden. Da habe ich 2022 die Becherlinge an den Kätzchen auch gefunden.


    LG,

    Steffen

  • Hallo Steffen,

    schöne Funde ! und feine Bilder - wie gewohnt!

    Schade, dass die MikroBilder nicht geklappt haben - aber irgendwas ist ja immer ;)

    Hauptsache draußen und bisl im Gebüsch stöbern, ICH WILL JETZT AUCH ENDLICH DIE KLEIEBECHER !!!!!!!!!!!

    mähhh, bisl Neid und sooo

    Grüßle S.

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Toller Fundbericht.


    Ich war letztes Wochenende in einem Auwald mit vielen alten Haselsträuchern. Keine Spur von den Kleiebechern :/



    VG Cornelius


    Hallo Cornelius,


    upps, hier waren die einfach da als nachgesehen habe. Oder ich habe durch viel Glück gleich einen Treffer gelandet.


    An der Stelle gibt es auch Erlenkätzchenbecherlinge, etwas weg. Die habe ich dort auch schon 2022 gefunden.


    LG,

    Steffen

  • ICH WILL JETZT AUCH ENDLICH DIE KLEIEBECHER !!!!!!!!!!!

    ...


    Siehe PN,


    LG,

    Steffen

  • Hi,


    ich tendiere oben auch zu C. amentacea. Für C. coryli sind die mir schon zu hell und natürlich auf schon zu stark zersetzten Kätzchen.


    Auf dem Bild unter E. furfuracea ist aus meiner Sicht Diatrypella verruciformis zu sehen. Das Bild hast du nicht beschriftet.


    Phaeotremella folicea s.st. hast du nicht gefunden, denn die Art parasitiert Stereum sanguinolentum. Du hast eine der schwärzenden Laubholz-Arten erwischt. Muss mikroskopiert werden.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    danke für Deine Hinweise.


    Bei den Kätzchen-Becherlingen bin ich bei Dir. Die Kätzchen sind stark zersetzt, ja. Und von der Färbung her, und überhaupt, sehen sie genau wie die Erlenkätzchenbecherlinge aus, welche dort im Habit auch vorkommen.


    Den Zitterling kann demnächst einpacken.



    LG,

    Steffen